Vorbild: Die Entwicklung geht auf die britische Armee zurück. Da eigene Kapazitäten fehlten, wandte man sich an die US-Firma Diamond, die einen guten Ruf beim Bau von schweren zivilen Lastkraftwagen, aber keine Erfahrung mit dem Bau von militärischen Schwerlasttransporten hatte. Die Briten forderten einen 40 to Panzertransporter für den Transport über enge Straßen, weshalb nur eine Kombination aus Zugmaschine und Anhänger in Frage kam. Auf Grund von Produktioinsengpässen bei angetrieben Vorderachsen und der Verwendung auf Straßen erhielt die Zugmaschine einen Hinterachsenantrieb. Für den Anhänger wurde die Rogers Brothers Corporation ausgewählt. Als Grundlage für den Anhänger diente ein 24-rädriger Schwerlastanhänger der englischen Firma Cranes, der zum Transport des Churchill-Panzers entwickelt worden ist.
Das Gespann sollte in zwei Ausführungen gebaut werden: die Straßentransportausführung Diamond T 980 und die Bergeausführung Diamond T 981. Sie Unterschieden sich nur durch ein 60 m längeres Windenseil bei der Zugmachine und der Umlenkmöglichkeit des Windenseils durch eine Umlenkrolle am Heck und einer Führung in der vorderen Stoßstange nach Vorne. Beim Anhänger waren zwei zusätzliche Flaschenzüge vorhanden. Im Oktober 1941 startete die Serienproduktion. Ab ca. 1943 wurden nur noch die Bergeversion Diamond T 981 produziert. Das offen Fahrerhaus folgte 1943 und 1944 die Ringlafette für das MG.
Die Zugmachine wurde als M20 und der Anhänger als M9 bezeichnet. Beide zusammen als M19 Tanktransporter. Von der Zugmaschine erhielt die amerikanische Armee 5.871 (plus 6143 Anhänger) und die Kanadier 677 (+444) Fahrzeuge zwischen 1941 bis 1945. Die US Army hat erst 1940 begonnen eine nennenswerte Panzertruppe aufzustellen. Daher führte sie dieses Gespann in großen Stückzahlen ein. Es kamen ca. 3.000 M20 und 4.000 M9 zum Einsatz. Diese Fahrzeuge wurden als Notlösung angesehen bis der M25 Dragonwagon zur Verfügung stand. Bemängelt wurden der fehlende Allradantrieb, der Dieselmotor und die Verwendung einer Lastpritsche zur Beschwerung der Hinterachsen. Durch die Konzeption für den Straßentransport wurde der M19 nur als zweitrangig eingestuft, nach Einführung des M25 sogar nur als drittrangig.
Durch das Lend-Lease-Abkommen erhielt das Vereinigte Königreich über 2000 Diamond T 980/981 und über 1300 M9 Anhänger. Teilweise wurden diese als Sattelzugmaschinen für den englischen 30 to Panzertransportauflieger umgebaut. Zum Einsatz kamen diese M 19 ab 1941 in Afrika und dann auch auf allen nachfolgenden Kriegsschauplätzen. Die M9 Transportanhänger wurden auch durch Zugmaschinen anderer Hersteller, wie zum Beispiel von Scammell oder Mack, gezogen. 1956 rüstete man Rolls Royce Dieselmotoren nach. Die letzten M 20 wurden 1975 ausgemustert. Die UdSSR bekam auch eine Hundert Gespanne.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Fahrzeuge von der US Army ausgemustert und an vielen anderen Länder weltweit verkauft. Auch die Bundeswehr hatte M19 Panzertransporter, bis sie durch deutsche Fabrikate ersetzt worden sind.
Bausatz: Die Zugmaschinen ist ein Diamond T981(Bergeversion). Der Bausatz wird in einem stabilen Karton geliefert. Beim Auspacken machen die Giessäste einen guten Eindruck. Die Teile sind sauber gegossen und Auswerfer sind kaum sichtbar. Die Räder haben Gummireifen mit einem Geländeprofil. Die Glasteile sind klar und ohne Haut. Es sind zweikleine Ätzteilbögen mit Trittblechen und Gittern vorhanden. Motor, Antriebsstrang und Bremsanlage sind detailliert wiedergegeben. Auch die Winde ist gut gelungen. Die Fahrerkabine ist gut ausgestattet und für die Instrumente liegen Abziehbilder vor.
Der Anhänger steht in der Genauigkeit der Nachbildung dem Zugfahrzeug in nichts nach. Auffahrrampen und Anhängerdeichsel sind beweglich gestaltet. Es fehlen leider Gewichte für die Belastung der Hinterachsen auf der Pritsche. Der Bauplan ist übersichtlich und sehr umfangreich, da es sich praktisch um zwei Modelle handelt.
Bemalungen: Als Bemalungshinweis ist ein farbiges Faltblatt und die Abziehbilder für ein nicht näher bestimmtes amerikanisches Fahrzeug enthalten.
Fazit:Ein wunderschönes Model des Panzertransportes der Weltweit im Einsatz war.
Lutz Kaiser, Berlin (April 2015)