de Havilland Sea Vampire F. 20

cyber-hobby.com 5112 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die D.H. 100 entstand ab 1941 speziell für das Goblin Strahltriebwerk. Der erste Prototyp flog am 20. September 1943. Kurz vorm Ende des WK II flog die erste Serienmaschine. Bei ihrem Erscheinen war die Vampire der schnellste britische Jäger.

Trotzdem galten die ersten Versionen der Vampire bei den Piloten der britischen RAF als untermotorisiert. Die Anfangsbestellung belief sich auf 120 Vampire F Mk. 1 und die erste Serienmaschine flog am 20. April 1945. Das Seiten- und Höhenleitwerk unterschied sich deutlich von den nachfolgenden Versionen und zu Beginn gab es noch eine Schiebehaube mit festem hinterem Teil. Alle Maschinen wurden später mit der zweiteiligen Haube ausgerüstet. Ab 1946 flog die F Mk. 1 bei den Einsatzverbänden der RAF bis sie Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts außer Dienst ging.

Noch während des WK II suchte die britische Admiralität ein strahlgetriebenes Flugzeug für Trägereinsätze. Bei der RAE (Aerodynamics Flight) baute man den zweiten Prototyp der Vampire für die Bedürfnisse des Trägereinsatzes um. Die LZ551/G flog umgebaut erstmals im Mai 1945. Nach einer umfangreichen Erprobung führte Lt Cdr Eric Brown am 03. Dezember 1945 die erste Trägerlandung auf der HMS Ocean durch. Es war gleichzeitig die erste Landung eines Jets auf einem Flugzeugträger überhaupt. Diese Maschine ist heute noch im FAA Museum erhalten. Aufgrund einer folgenden Ausschreibung worin die nötigen Änderungen spezifiziert wurden, bestellte die Admiralität am 21. März 1947 30 Sea Vampire F.20. Allerdings wurde diese Bestellung im Januar 1948 schon wieder auf 18 Exemplare reduziert. Alle diese Maschinen wurden aus Vampire FB.Mk.5 zu F.20 umgebaut. Dabei wurden insbesondere die Landeklappen, die Luftbremsen und das Fahrwerk modifiziert und ein Fanghaken montiert. Bis zum Juli 1949 waren die Arbeiten an allen 18 Exemplaren abgeschlossen. Faltflügel besaßen diese Maschinen übrigens nicht, denn sie konnten ohne Probleme mit den vorhandenen Fahrstühlen auf den Trägern transportiert werden. Bis 1956 wurden diese 18 Maschinen bei der Fleet Air Arm eingesetzt.

Bausatz: Nach der Vampire FB. 5 legte man in China die Sea Vampire F. 20 nach. Der gut gestaltete sowie praktische Stülpkarton von cyber-hobby/Dragon enthält gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 45 Teilen, zwei Klarsichtteile, die typische cyber-hobby/Dragon-Bauanleitung und einen Decalbogen. Die Teile sind typisch für den Hersteller. Es gibt feine versenkte Strukturen. Es gibt auch hier ein paar Sachen, die mich nicht gerade begeistern. So ist das Bugrad deutlich zu breit und wirkt wie eine Felge ohne Reifen. Hier hilft die Restekiste sicherlich weiter. Schwieriger sieht es bei den Leitwerksträgern aus. Diese sind etwas unterdimensioniert. Aber nicht so sehr, wie es im Vergleich mit den CMR-Kits scheint. Damit kann wohl jeder leben.

Das Cockpit entsteht aus drei Teilen. So gibt es eine schön strukturierte Wanne mit Instrumentenbrett und weiteren Details. Allerdings vermisse ich ein ordentliches Decal für die Instrumente. 2,5 Gramm sollen als Gegengewicht im Bug reichen. Die Konstruktion mit Ober- und Unterschale samt Fläche ist gut gemacht. Die charakteristische Heckform der Sea Vampire F.20 ist gut getroffen. Es gibt ein zwei tiefere Lufteinläufe. Das Höhenleitwerk besteht aus einem Stück. Bei den beiden Leitwerksträgern ist es auch jeweils so. Diese müssen auf der Tragfläche ausgerichtet werden.

Das Hauptfahrwerk sieht recht ordentlich aus. Das gilt insbesondere auch für die Fahrwerksklappen. Aber die Hauptfahrwerksräder sind etwas platt. Als Option gibt es zwei Zusatztanks für die Tragflächenunterseiten. Die Haube kann optional offen angeklebt werden.



Der Decalbogen ist tadellos gedruckt uns sehr umfangreich. Leider schweigt sich die Bauanleitung mit Informationen übers Vorbild aus. Die Farbhinweise sind für ModelMaster und MR. COLOR.

Bemalungen:

Fazit: Ein gut gemachter Bausatz der Sea Vampire F.20 mit Verbesserungspotential. Im Cockpit sollte man auch noch ein wenig nachdetaillieren. Angesichts des Preises in Deutschland nur fortgeschrittenen Modellbauer empfehlenswert.

Literatur:

de Havilland Twin-Boom Fighters Vampire, Venom and Sea Vixen, Barry Jones, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-681-2;
de Havilland Vampire – Warpaint Series No. 27, W.A. Harrison, Warpaint Book.

Volker Helms, Godern (November 2013)