Vorbild: Die SU-122 (SU = Samochodnaja Ustanowka (Selbstfahrlafette)) entstand im Konstruktionsbüro des Uralski Sawod Tjaschologo Maschinostrojenija (Uraler Schwermaschinenbauwerk) in Swerdlowsk im November 1942. Der Projektleiter, Lew Israilewitsch Gorlizki, war einer der führenden Spezialisten bei der Entwicklung mittlerer SFL. Bereits im August 1943 endete die Produktion nach 638 Fahrzeugen, um dem neuen Jagdpanzer SU-85 Platz zu machen.
Die Rote Armee setzte die SU-122 ab Februar 1943 ein. Die Fahrzeuge wurden mit Erfolg hauptsächlich als mittleres Sturmgeschütz genutzt, manchmal übernahmen sie auch die Aufgaben von Panzerhaubitzen. Versuche eines Einsatzes als Jagdpanzer scheiterten an der hierfür ungeeigneten Hauptwaffe. Der Höhepunkt der aktiven Verwendung lag im zweiten Halbjahr 1943, danach verschwanden sie nach und nach.
Bausatz: Die Firma Zvezda hat seine Panzermodellpalette der T34 Reihe um das Modell einer SU 122 erweitert, dass sich den Mitbewerbern von Tamiya (1976) und Miniart (2016) stellen muss. Allerdings dürfte es für eine russische Modellfirma auch ein Muss sein, um auf dem heimischen Markt mit einer bekannten SFL der Roten Armee zu punkten.
Im bekannten stabilen Faltkarton finden wir einen A4-Spritzrahmen, zwei in A5 und fünf für die Räder 5 im A7 Format. Der verwendete grüne Kunststoff ist ein wenig zu weicht. Das merkt man beim Entgraten, der Kunststoff schmiert dann, und man hat immer wieder Grat. Zu weicher Kunststoff ist auch zu sehen beim "Biegen" oder Richten der Bauteile, sofort sind weiße Stellen zu sehen. An sich sind die Rahmen sind sauber gegossen.
Die Oberwanne ist sehr gut gelungen. Fein gegossen, es ist überhaupt kein Verzug zu sehen. Die dargestellten Schweißnähte am gesamten Modell sehen ein wenig zu fein aus, sind aber wirklich gut gemacht.
Die Unterwanne muss aus drei Bauteilen zusammengesetzt werden. Hier muss sorgfältig gearbeitet werden. Immer gleich alles an der Oberwanne probepassen.
Das kurze Rohr besteht aus einem Stück und ist schön rund. Dem Bausatz lieget eine Segmentkette bei. Ich kann leider mit solchen Ketten nicht viel anfangen.
Es gibt einen kleinen Spritzrahmen aus Klarplastik für die Winkelspiegel und den so charakteristischen Scheinwerfer. Diese Teile sind gut zu verarbeiten.
Es liegt dem Bausatz ein Gazekunststoffstück für die Lüftungsgitter des Motors bei, ich habe es einfach mal ausprobiert, und bin überrascht wie gut es aussieht. Auch beim Original war das Gitter recht grob, krumm und schief. Das gleiche gilt auch für das Schleppseil. Deshalb habe ich auch die im Bausatz beigelegte Schnur verwendet.
Bauanleitung/Bemalung: Eine einfache Bauanleitung führt auf sechs Seiten in 20 Bauabschnitten durch den Bau. Der Dekovorschlag findet sich auf einer farbigen extra Anleitung. Farbangaben in Tamiya und Zvezda. Auf dem Decalbogen ist ein Winter-Tarnmuster. Eine gute Idee. Leider wird man den Trägerfilm sehen. Ich empfehle es gleich selbst mit dem Pinsel aufzumalen. Da muss man dann auch nicht so genau arbeiten.
Hier ein erster Eindruck während der Montage.
Fazit: Ein guter Bausatz von Zvezda- der auch im Vergleich seine Berechtigung hat und gerade für Anfänger bestens geeignet ist.
Holger Syring, (Mai 2020)