Vorbild: Der Granatwerfer 42 war eine fast detailgetreue Kopie des sowjetischen Regimentsmörsers 120 mm Polkovoi Minomjot obr. 1938 (120 PM-38). Da die Wehrmacht am Anfang des Krieges gegen die Sowjetunion keinen schweren Granatwerfer hatte, wurde er einfach nachgebaut. Hersteller war die Erste Brünner Waffenfabrik in Brünn. Der Herstellungspreis betrug 1200 RM. Der Granatwerfer 42 konnte deutsche und sowjetische Sprenggranaten mit einem Geschossgewicht von 15,6 Kilogramm verschießen. Im Jahre 1942 im Heer eingeführt, ersetzte der Granatwerfer 42 teilweise das 15-cm-schwere Infanteriegeschütz 33, da der Granatwerfer billiger und schneller herzustellen war und auch weniger Soldaten für die Bedienung benötigte. Die Nachteile gegenüber dem 15-cm-schweren Infanteriegeschütz 33, wie kein Flachfeuer schießen zu können, wurden in Kauf genommen. Ab 1943 gab es auch selbstständige Schwere Granatwerferbataillone zur Schwerpunktbildung die mit dieser Waffe ausgestattet waren. Diese hatten in ihren drei Kompanien, jeweils zwölf Granatwerfer (4 pro Granatwerferzug). Im Juli 1943 gab es die Schweren Granatwerferbataillone 5, 9, 10, 18 und 19. (Aus Wikipedia, Artikel Granatwerfer 42)
Bausatz: Zvezda bringt für die eigene Wargaming-/Tabletop-Reihe Art of Tactic diesen 120 mm Mörser inklusive Bedienmannschaft heraus. In dem attraktiv gestalteten Faltkarton befinden sich 2 Spritzlinge mit 29 Teilen aus grauem Plastik. Auf einer kleinen, gut modellierten Vignette wird der Mörser befestigt. Von den 5 enthaltenen Figuren werden 4 auf der Vignette und eine auf einer einzelnen Platte befestigt. Zusätzlich enthalten ist noch eine Einheitsflagge für den Spielbetrieb.
Das graue Plastik ist stabil und etwas flexibel. Die Teile lassen sich einfach schneiden, feilen und verkleben. Fischhäute, Auswerfermarkierungen, Sinkstellen und andere Fehler konnte ich nicht feststellen. Da die Figuren aus mehreren Teilen bestehen, sind die Falten der Uniformen gut wiedergegeben und es gibt deutliche Hinterschneidungen. Insgesamt eine sehr ordentliche und zeitgemäße Umsetzung dieser Figuren. Einzig die angegossene Munitionskiste an der Vignette hätte mir separat eher zugesagt.
Die Bauanleitung ist in schwarz/weiß gehalten. Wer genauere Farbangaben sucht, muss selber recherchieren. Decals etwa für die Helme und Uniformstickereien sind leider nicht enthalten.
Fazit: Die Soldaten mit dem Mörser können für den klassischen Standmodellbau einzeln oder in eine Szene eingebunden, als auch für Wargaming verwendet werden. In allen Fällen bekommt der Modellbauer eine schön detaillierte Figurengruppe. Aufgrund der übersichtlichen Teilezahl ist das Set für Anfänger bis Profis gleichermaßen geeignet.
Zu erhalten ist das Set für etwa 4 € beim Modellbaufachhändler.
Philip Koch, Godern (Oktober 2020)