Hintergrundinformationen: Vielen Modellbauern sind mit dem Thema "Deutsche Selbstfahrlafetten zur Flugabwehr" eng vertraut und sofort hat man Bilder wie das Halbkettenfahrzeug SdKfz 7 mit 2 cm Vierlingsflak oder 3,7 cm Flak 36 im Kopf. Auch der schwere Wehrmachtsschlepper wurde entsprechend modifiziert. Schwerere Kaliber, wie die 8,8 cm Flak wurde auch auf den Fahrgestellen SdKfz 8, SdKfz 9, demVollketten Sonderfahrgestell und auf schwere LKWs wie VOMAG und Büssing eingesetzt. Daneben gab es ja dann auch noch die kleineren Brüder SdKfz 6 und nicht zu vergessen den Demag, die auch zur Flugabwehr und zuweilen auch im Erdkampf eingesetzt wurden. Präzisiert man die Frage nun dahingehen, wie es denn eigentlich mit Flugabwehrgeschützen auf leichten und mittleren Lkws aussah, werden die Antworten zwar schon spärlicher, doch noch immer ist das eine oder andere Bild bekannt: "Da war doch der Opel Blitz mit 2 cm Flak" und ein Geschütz auf dem Fahrgestell des Büssing kenne man auch noch. Und? War es das? Nein keineswegs, denn auch das zuverlässige Fahrgestell des LKWs Daimler Benz L 4500 wurde entsprechend eingesetzt (als Abart auch noch mit dem Gleiskettenfahrgestell) und als gepanzertes oder ungepanzertes Fahrzeug mit dem 2 cm Vierlingsflak oder 3,7 cm Flak 36 ausgestattet. Diesen Varianten hat sich nun endlich ein österreichischer Modellbau Kollege angenommen und uns davon unter dem Namen Wiener Modellbau Manufactur (WMM Website) momentan zwei sehr interessante Bausätze beschert. Ich möchte mich in dem folgenden Artikel dem Bausatz des DB L4500A mit 3,7 cm Flak 36 widmen.
Bausatz: Beim Öffnen des Kartons sprang mir sofort ein Klarsichtbeutel ins Auge: Darin enthalten ist neben einem original Aber 3,7 cm Flak Rohr, Gittermaterial und Kupferdraht eine sehr schöne Ätzteile Platine sowie ein Bogen mit sauber ausgeführten Transfers, die neben einigen Nummernschildern auch andere nützliche Decals enthalten. Das ist ja schon mal ein guter Anfang!
In weiteren Klarsichtbeuteln finden sich nun alle weiteren Teile, die man zum Bau dieses Fahrzeuges benötigt.Als alter Fan von deutschen Flugabwehrgeschützen habe ich mir als nächstes die Teile für die 3,7 cm Flak betrachtet. Beim ersten Blick glaubt man die bekannte Tamiya Flak wieder zu erkennen. Doch der Schein trügt, denn bei genauerer Betrachtung sind diese Teile doch etwas anders. Das Schutzschild mit Halterung deutlich filigraner und exakter, die Lafette mit zusätzlichen Details ausgestattet und auch die Waffe unterscheidet sich vom Plastikbausatz.
Weiter geht es mit dem LKW. Hier findet an eine Vielzahl an Resinteilen, die aber sehr sinnvoll in die wichtigsten Baugruppen unterteilt wurden.
Was mich dann völlig überrascht hat, ist die Tatsache, dass ein vollständig nachgebildeter Motor Mercedes Benz OM67/4 Dieselmotor mit 112 PS (gebaut nach Bildern aus einer Kopie einer Originalbedienungsanleitung eines L4500A /S) enthalten ist, der die Option ermöglicht, das Fahrzeug auch ohne Motorhaube darzustellen, wobei dies besonders im Wüsteneinsatz durch Fotos belegt werden kann
Der Bauplan: : Wie bei vielen Kleinserienherstelllern üblich, ist der Bauplan in einer Art „Foto-Love-Story“ beigelegt, auf der man Schritt für Schritt den Fortgang des Projektes in entsprechenden Fotos mit Bildbeschreibung nachvollziehen kann. Zu guter Letzt liegt noch eine Farbseite bei, in der vier verschiedene Einsatzoptionen mit unterschiedlicher Tarnung von Sizilien über Polen bis zu den Ardennen dargestellt sind. Die entsprechenden Optionen sind via Original Aufnahmen entsprechend vorhandener Bilder aus Ground Power und Concord Publikations belegt.
Fazit: Beieindruckender Bausatz von höchster Qualität zu einem nicht gerade niedrigen jedoch angemessenen Preis. Ich warte mit Spannung auf die Neuankündigungen wie:
Referenzbilder:
Literatur:
Deutsche Flak-Panzer bis 1945, Walter Spielberger |
Ground Power, No 066, German Anti-Aircraft Vehicles |
Euer Gert (Gert Brandl, Berlin)