Vorbild: Bereits 1927 wurde von der Reichswehr ein neues leichtes Geschütz zur Infanterieunterstützung gefordert. Rheinmetall entwickelte unter der Bezeichnung leichtes Infanteriegeschütz 18 eine kleine Waffe mit dem Kaliber 7,5cm. Die 400 kg schwere Waffe wurde war ursprünglich mit Holzspeichenrädern bestückt und wurde meist im Pferdezug bewegt.
Das extrem kurze Rohr war in der Lage eine 6kg HE Ladung bis zu 3,4 km ins Ziel zu bringen. Offiziell wurde die Waffe im Jahr 1932 in der deutschen Wehrmacht eingeführt und war mit einer Produktionszahl von knapp 12000 Stück eine weit verbreitete Waffe, die bis zum Kriegsende im Einsatz stand. Zur Verbesserung der Mobilität ersetzte man die Holzspeichenräder durch Gummibereifung die den motorisierten Zug ermöglichten.
Hauptbestandteile des Geschützes
Modell: Wenn man ein Modell des leIG 18 im Maßstab 1:35 bauen wollte, boten sich bis vor kurzem lediglich zwei Optionen: Entweder man hatte Glück und konnte irgendwo auf einer Auktionen einen uralten ESCI Bausatz ergattern (der aber nicht mehr den heutigen Erwartungen entspricht) oder man musste tief in die Tasche greifen und bekam dafür einen Resin- (Verlinden, Dnjepro) oder Tamiya Metallbausatz.
Kleinteile für das Geschütz,
Vision erlöst uns aus diesem Dilemma mit einem hervorragenden Bausatz, dessen Teile in einem kleinen Karton verpackt sind. Der Inhalt hat es in sich! Die Teile des Geschützes sind auf insgesamt sieben hellgelbe Plastikspritzlinge verteilt.
Je zwei Sätze Holzspeichen- und Vollgummiräder, Munition und Munitionskisten. Eine sehr schöne Idee ist es auch, dass man zwischen den Speichenrädern aus Holz und Gummibereifung wählen kann, wodurch man für die Gestaltung hinsichtlich Einsatzzeitraum und Kriegsschauplatz des Geschützes alle Möglichkeiten hat.
Ein hellgrauer Spritzling für zwei Soldaten bei. Die beiden Figuren sind sehr schön gestaltet und ermöglichen den Bau einer kleinen Vignette, da eine der Figuren offensichtlich einen Stein im Schuh hatte und sich auf den Kameraden gestützt versucht, das Übel los zu werden.
Alle Teile geben das Original extrem gut wieder und sind mit außerordentlich scharfen Details reproduziert. Selbst bis zur kleinsten Schraube und Strebe wird nichts vergessen. Darüber hinaus liegt noch ein kleiner Ätzteilebogen bei, der noch zur Ergänzung weiterer und teilweise winziger Details genutzt werden soll.
Abgerundet wird das Ganze noch durch einen kleinen Abziehbilderbogen, auf dem man Schusstabellen und Kennzeichen für das Geschütz, die Waffe selbst und auch die Munition findet.
Bemalung: Zur Bemalung bieten sich die beiden Varianten Dunkelgelb oder Panzergrau an, für die Mannschaft ist man wegen der Uniform in erster Linie an Dunkelgelb bzw. Afrika Bemalung gebunden. Referenznummern für die Farben findet man leider keine. Als Bauanleitung liegt ein 20 seitiges Heft im Format DIN A5 bei, in dem in insgesamt 16 Bauabschnitten alle Montageschritte in sehr übersichtlicher Form und farbig gestaltet sind.
Fazit: Ich bin von diesem kleinen aber feinen Bausatz schwer beeindruckt. Er hat mich absolut begeistert und bereits zum Kauf eines zweiten verführt.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Gert Brandl, Berlin, (Oktober 2017)