Vorbild: Bereits im Jahre 1941 erhielt die Firma Krupp den Entwicklungsauftrag zum Bau eines 100-Tonnen-Panzers. Die daraufhin entstandenen Studien über 110-, 130-, 150- und 170-Tonnen-Panzer gelangten aber nie über das Reißbrettstadium hinaus. Der diesem Projekt zugedachte Deckname "Mammut" wurde allerdings aus Tarnungsgründen wieder verworfen und in "Maus" abgeändert.
Am 21. März 1942 wies Hitler die Firma Porsche an, ebenfalls ein 100-Tonnen-Fahrzeug zu entwerfen. Nach einer Gegenüberstellung der beiden Konkurrenzentwürfe von Krupp und Porsche im Januar 1943 gab Hitler der Version von Porsche den Vorzug. Bereits am 1. Mai 1943 wurde Hitler ein Holzmodell der Maus vorgeführt. Das projektierte Gewicht der Maus von etwa 150 Tonnen erhöhte sich aufgrund der immer wieder verstärkten Panzerung (bis 220 mm) schließlich auf 188 Tonnen V1 und 187 Tonnen V2 (Gewichtsersparnis durch gebohrte Laufrollen) und stellte die Konstruktionsgruppe von Porsche vor schwierige Probleme bei der Motorisierung. Der Antrieb erfolgte benzin-elektrisch, indem ein Verbrennungsmotor über ein Zwischengetriebe einen elektrischen Generator antrieb, der zur Stromversorgung von zwei Elektromotoren diente (ähnlich dem dieselelektrischen Antrieb). Diese brachten das Fahrzeug über Planetengetriebe in Bewegung. In der Maus 205/1 kam für den Antrieb des Generators ein von Daimler-Benz entwickelter modifizierter DB-603-Flugmotor zum Einsatz, der MB 509 mit einer Leistung von 1080 PS. Aufgrund seines enormen Benzinverbrauchs von 3800 Litern auf 100 Kilometer im Gelände erhielt der zweite Prototyp 205/2 einen ähnlich starken V12-Dieselmotor (MB 517). Die Hauptbewaffnung bestand aus der auch im Jagdtiger verwendeten 12,8-cm Kampfwagenkanone (KwK) sowie einer achsparallel 7,5-cm-KwK44/L36,5. Zur Nahverteidigung wurde ein MG42 achsparallel im Turm eingebaut. (Nach Wikipedia)
Bausatz: Neues aus Fernost. Vespid Models aus China hat als ersten Bausatz die "Maus" herausgebracht. In dem stabilen, schön gestalteten Stülpkarton befinden sich sieben verschieden große Gießäste, ein kleiner Fotoätzteilbogen, zwei Metallrohre, ein kleiner Decalbogen und die Bauanleitung.
Die Teile in den Gießästen sind alle sehr sauber wiedergegeben. Es gibt nur sehr wenige Auswerfermarken und die dann an Stellen wo sie nicht stören. Die Angüsse an die Gießäste sind auch nicht zu dick. So dass sich die Teile ohne größere Probleme heraustrennen lassen. Gut gelungen ist auch die Darstellung der Schweißnähte und die Verzahnung der Panzerung.
Die Ketten sind sehr gut detailliert wiedergegeben. Als Segment und Einzelgliederketten. Was mir sehr gut gefällt ist das die Einzelglieder leicht gebogen sind so dass sie besser um das Antriebs- und Leitrad passen. Die Ketten beziehen sich auf die Maus, die in Kubinka steht. Zwei Gießäste entfallen allein auf das Laufwerk, welches sehr gut detailliert ist. Ein Rollwagen besteht aus sieben Teilen, an den Laufrollen sind die Bohrungen zu sehen die das Gummipolster der Laufrolle an Ort und Stelle halten sollten.
Dem Bausatz liegen sowohl Metall- als auch die Plasterohre bei, so dass jeder nach Vorliebe bauen kann. Die Kunststoffrohre sind mit offener Mündung dargestellt. Die Fotoätzteile für die Grätings sind eine sinnvolle Ergänzung.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gestaltet und führt in zehn Schritten zum fertigen Modell. Der Decalbogen ist versatzfrei gedruckt und aus eigener Produktion.
Die Bemalungsvarianten sind farbig dargestellt und man bezieht sich auf die Farbsysteme von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya.
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Fazit: Ein sehr schönes und detailreiches Model des überschweren Panzers. Dadurch das man die Wahl zwischen Metall und Kunststoff hat, wird auch der nicht so versierte Modelbauer seinen Spaß mit dem Bausatz haben.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern.
Jan Willisch, Potsdam (September 2020)