Vorbild: Die Northrop BT-1 entstand aufgrund einer Ausschreibung der US Navy für einen Sturzkampfbomber. Northrop konstruierte einen modernen Eindecker mit dem Pratt & Whitney R-1535-66 Triebwerk. Konstruktionsmerkmale waren das Einziehfahrwerk, ein langes verglastes Cockpit und die gelochten Sturzflugbremsen. Am 19. August 1935 flog der erste Prototyp (XBT-1). Nach den Test bestellte die US Navy 54 BT-1.
Diese Exemplare unterschieden sich geringfügig vom Prototypen. Sie erhielten den etwas leistungsfähigeren R-1535-94-Motor mit 825 statt 700 PS. 52 Exemplare gingen an die US Navy, die sie auf den Trägern Yorktown und Enterprise stationierte. Zwei Exemplare verblieben zu Testzwecken beim Hersteller. Eine diente für Experimente mit neuen Fahrwerkskonstruktionen und die zweite Maschine erhielt einen Wright R-1820-32 Motor mit 1.000 PS. Daraus entstand die SBD-1 Dauntless von Douglas.
Bausatz: Wie schon öfter geschrieben: VALOM ist immer für ein paar Exoten gut! Hier gibt es also die BT-1 im Maßstab 1/72.
VALOM liefert hier in einem stabilen Karton einen hellgrauen Spritzgussrahmen (der ein wenig an die Produkte von Sword erinnert), ein paar Resinteile, eine Spritzgusskanzel sowie eine Vacukanzel, Resinteile für Kabine, Tank und Motor, zwei Bögen mit Fotoätzteilen und einen Decalbogen. Die gut gemachte Bauanleitung ist weitestgehend übersichtlich.
Bei VALOM steckt der Teufel manchmal im Detail. Derzeit baue ich eine AW Albermarle... Endgültiges wird man wohl erst nach dem Bau sagen können.
Der Motor aus Resin ist eine Augenweide und muss nur noch ordentlich bemalt werden. Das Instrumentenbrett entsteht aus einer Spritzgussplatte, einem Fotofilm und einem Fotoätzteil. Leider müssen letztere noch selbst bemalt werden. Die Abwehrwaffe ist ein feines Resinteil und der ganze Abwehrstand ist toll detailliert. Das gilt ebenso für das gesamte Cockpit. Die Bauanleitung ist hier in diesem Bereich ein wenig zu klein bzw. es sind zu viele Baustufen in eine Zeichnung gequetscht.
Der Doppelsternmotor wird an den Rumpf angeflanscht und bekommt eine zweiteilige Motorhaube. Schön dünn und ordentlich verschränkt präsentiert sich die Zweiblattluftschraube. In der Bauanleitung wird gezeigt wie die Vacukanzel zerschnitten wird um eine offene Kanzel zeigen zu können. Alternativ gibt es zum Glück eine Spritzgusskanzel. Als Highlight möchte ich die gelochten Sturzflugbremsen bezeichnen. Wer sich viel Frust ersparen will, der sollte die erst nach der eigentlichen Lackierung und vor dem Schlussfinisch befestigen. Die einzelne Bombe bekommt ein Leitwerk aus Fotoätzteilen.
Bemalungen: Die Decals wurden versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Wartungshinweise sind nicht vorhanden.
Fazit: Sicherlich kein Bausatz für Anfänger. Wer aber die Ahnenreihe der Sturzkampfbomber bauen möchte, der kann sich hier gut austoben. Für fortgeschrittene Modellbauer sehr empfehlenswert.
Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: Northrop BT-1 oder natürlich im örtlichen Fachhandel.
Literatur:
Northrop BT-1, Allied Wings No. 3, Phil H. Listemann, www.RAF-IN-COMBAT.com 2008, ISBN 2-9526381-7-9 |
Volker Helms, Godern (Januar 2009)