Vorbild: Hin und wieder wurde schon über die Schreibweise Jak oder Yak geschrieben. Da wir hier im deutschsprachigen Raum sind, heißt es nun mal Jakowlew Jak-7B. Für alle, die die englische Schreibweise lieben ist es Yakovlev Yak-7B, obwohl Yak, eigentlich eine Rinderrasse bezeichnet…
Anfang der 40er Jahre entstanden in der Sowjetunion drei moderne Jagdflugzeugtypen, aus denen später die LaGG-3, MiG-3 und Jak-1 hervorgingen. Im Konstruktionsbüro Jakowlew wurde neben dem Jäger I-26 (später Jak-1) noch die doppelsitzige Trainingsversion UTI-26 entwickelt. Die gesamte Konstruktion glich dem Einsitzer, jedoch wurde das zweite Cockpit eingefügt und die Bewaffnung verringert. Sie bestand nur aus einem MG ShKAS (12,7 mm) links über dem Motor. Von April bis September 1941 wurden davon 186 Exemplare gebaut. Ein direkter Nachfahre der Trainingsmaschinen war die Jak-7, deren hinteres Cockpit mit Spanplatten verkleidet wurde. Sie war bewaffnet mit einer 20 mm Kanone und zwei ShKAS MG über dem Motor. Weiterhin konnten noch unter jeder Tragfläche drei RS-82 Raketen mitgeführt werden. Nur 62 Maschinen wurden von dieser Version gebaut. In Nowosibirsk wurde die Jak-7A gebaut, die sich nur durch geringe Modifikationen von der Jak-7 unterschied. Zwischen Januar und Mai 1942 wurden 277 Exemplare dieser Version produziert. Mit weiteren Modifikationen wurde daraus die Jak-7B, die ebenfalls noch den Klimow M-105PA erhielt. Es wurden nun UBS 12,7 mm MGs verbaut und der Hecksporn war voll einziehbar. Von April bis Juli 1942 entstanden 261 Exemplare der Jak-7B. Die späteren Serien erhielten die Vollsichthaube der Jak-1M sowie weitere Verbesserungen und wurden dann in 5120 Exemplaren bis zum Juli 1944 gebaut. Aus der Jak-7DI (späte Jak-7B mit Ganzmetallflügel) entstand dann die Jak-9.
Bausatz: VALOM war eigentlich immer für Nischenprodukte bekannt. Inzwischen hat man auch dort erkannt, dass man sich den Zwängen der Marktwirtschaft nicht widersetzen kann. Die Jak-7 gehört ja immerhin zu den bekannteren sowjetischen WK II Flugzeugen. Es gab bisher in 1/72 noch keinen richtig brauchbaren Bausatz.
Es gibt einen hellgrauen Spritzling. Fotoätzteile, eine kleine Tüte mit Resinteilen und je eine Vacu- und eine Spritzgusskanzel. Der Decalbogen ist gut gedruckt, jedoch nicht sehr umfangreich. Die Spritzgussteile sehen sehr gut aus und sind fein detailliert. Einige Kleinteile bedürfen etwas Nacharbeit. Eine Motorabdeckung ohne MG-Öffnungen ist für die Jak-7W bestimmt und wandert in die Restkiste. Die Resin- und Fotoätzteile sind zumeist für das Cockpit bestimmt. Schön ist auch, dass die Sitzgurte nicht vergessen wurden. Für die Bewaffnung gibt es noch sechs RS-82 Raketen aus Resin. Die Bauanleitung ist übersichtlich und die Farbangaben sind für Humbrol, Agama, ModelMaster, GunzeSangyo und F.S.595a! Damit dürfte wohl für jeden Modellbauer was dabei sein. Schön finde ich auch die farbigen Bemalungshinweise, die einen Eindruck vom fertigen Modell vermitteln.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Endlich gibt es auch eine Jak-7 in 1/72, die zeitgemäß ist. Es ist ein typisches Shortrunprodukt aus Tschechien und somit nicht für den Einsteiger geeignet. Erhält ich ist dieser Bausatz u.a. bei PREmodels: lubwim@web.de
Literatur:
Yak Fighter in action, Aircraft Number 78, Hans-Heiri Stapfer, squadron/signal publications 1986, ISBN 0-89747-187-3; | |
Yak-7/Yak-9 – Aircraft Monograph 14, Robert Bock, AJ-Press 1999, ISBN 83-7237-020-6; | |
Sowjetische Jagdflugzeuge, Wilfried Kopenhagen, Transpress Verlag 1985. |
Volker Helms, Godern