Caproni Campini N.1

Valom 72073 - Materialmix - 1/72

Vorbild: Die Caproni Campini N.1 oder C.C.2 war das zweite Strahlflugzeug der Erde. Dieses ungewöhnliche Flugzeug flog erstmals am 27. August 1940. Der Konstrukteur Campini nutzte einen einfachen Kolbenmotor um einen Mantelpropeller als Verdichter mit verstellbaren Schaufeln anzutreiben. Die Nachverbrennung erfolgte nur unvollkommen.



Angetrieben wurde das Flugzeug von einem Isotta-Fraschini Asso L.121 RC. 40 mit 912PS angetrieben. Gebaut wurde das Flugzeug als reines Forschungsobjekt. Es folgte noch ein zweites Muster. Das flog am 30. April 1941. Über eine Strecke von 475 km erreichte man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 217 km/h. Diese war überraschend niedrig. Da auch das Triebwerk eine Sackgasse war stellte man 1942 die weiteren Arbeiten am Flugzeug ein. Der zweite Prototyp überstand dem WK II und ist aktuell im Italienischen Luftfahrtmuseum Vigna di Valle bei Rom ausgestellt.

Bausatz: VALOM aus Tschechien ist bekannt für seine Short-Run-Kits. Diese sind nur für sehr erfahrene Modellbauer gedacht. Bei der Typauswahl hat man einen Hang zu Exoten. So war ich erfreut auch die Caproni Campini wieder als Spritzguss-Bausatz in 1/72 zu finden. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt ein hellgrauer Spritzgussrahmen mit 32 Teilen, ein Fotoätzteilbogen, zwei Vacukanzeln, drei Resinteile, ein Fotofilm, ein Decalbogen sowie die Bauanleitung samt mehrfarbiger Bemalungsanleitung.

Die Spritzgussteile besitzen nur sehr wenig Graht. Bei den Tragflächen sind die versenkten Strukturen etwas übertrieben und stehen ein wenig im Gegensatz zu denen des Rumpfes. Der Bau beginnt mit dem doppelsitzigen Cockpit. Hier gibt es natürlich auch Sitzgurte aus Fotoätzteilen. Das Instrumentenbrett wird aus drei Teilen aufgebaut. Die beiden Rumpfhälften haben auch eine innere Struktur im Bereich des Cockpits. Das Ganze wird durch diverse Hebelchen ergänzt.



Das Fahrwerkt besitzt schöne Räder aus Resin und die an den Fahrwerksbeinen befindlichen Klappen sind aus geätzten Metall. Höhen- und Seitenleitwerk haben scharfe Hinterkanten Die dünne Vacukanzel liegt zum Glück zweimal dabeil. Wer diese offen ankleben möchte, der muss noch mehr sägen.

Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbangaben sind für die Systeme von Humbrol, Agama, ModelMaster, Gunze Sangyo sowie als Referenz F.S. 595b.

Bemalung:

Fazit: Ein sehr interessantes Vorbild in einem Kleinserienbausatz gut umgesetzt und nur ausgesprochenen Experten empfohlen.

Volker Helms, Godern (August 2013)