Vorbild: Die A.W. Albemarle entstand aufgrund der Spezifikation des britischen Luftfahrtministeriums 9/38 bzw. 18/38 als mittlerer Bomber. Ziel war es bei der Produktion sog. Sparstoffe wie Stahl oder Holz einzusetzen. Darunter mussten allerdings auch die Flugleistungen leiden.
Der Erstflug war am 20. März 1940 und nur 32 Exemplare der B.Mk. I wurden in der Bomberkonfiguration gebaut. Danach erfolgte eine Spezialisierung in die Rolle als Transport- oder/und Schleppflugzeug. Ab 1943 erfolgte bei der RAF der erste Einsatz. In ihrer neuen Rolle war die Albemarle so leidlich erfolgreich. 1942 meldete die Sowjetunion in Großbritannien einen Bedarf für 100 (andere Quellen sagen 200) Exemplare an. Schon bei ersten Einweisungsflügen ging eine Maschine mit Teilen der Besatzung verloren. 14 Maschinen wurden dann durch eigene Besatzungen in die Sowjetunion überführt. 12 erreichten ihr Ziel. Für mehr Exemplare bestand offensichtlich kein Bedarf.
Bei der RAF erfolgte der Einsatz bis zum Kriegsende auf verschiedenen Kampfschauplätzen in Europa. Ca. 480 A.W. Albemarle liefen insgesamt vom Band. Ende 1945 war keine mehr bei der RAF im Dienst.
Bausatz: VALOM ist immer für Nischenprodukte gut. So gibt es hier die frühen Versionen der A.W. Albemarle.
Der stabile Karton enthält drei große dunkelgraue Spritzlinge, zwei hellgraue kleine Spritzlinge, drei kleine Rahmen mit Klarsichteile, ein paar Resinteile, einen Bogen Fotoätzteile und natürlich die Bauanleitung sowie Decals.
Die Bauanleitung gliedert sich in 16 Schritte und enthält zusätzlich ein Detailfoto vom Cockpit. Der Bau beginnt hier mit dem Instrumentenbrett und einem Waffenstand (bei der sowjetischen Version ist er überflüssig und die Arbeit kann man sich sparen). Das Cockpit entsteht aus Spritzguss und Fotoätzteilen. Die Sitzgurte, die als Fotoätzteil vorhanden sind, müssen hier selbst bemalt werden. Ein paar kleine Hebel werden allein durch die Farbe rund. Das Instrumentenbrett entsteht aus einem Kunststoffteil, einem Fotofilm und ein paar Fotoätzteile.
Die Motore entstehen aus zwei Spritzgussteilen. Sie sehen zwar recht einfach aus, jedoch gibt es für sie keinen Ersatz auf dem Zubehörmarkt. Vielleicht sollte ich sie einfach gut bemalen… Das Fahrwerk ist recht ordentlich detailliert - sieht man mal von den Hauptfahrwerksrädern ab. Der vordere Schacht besteht aus Resin und muss an der Oberseite ordentlich abgeschliffen und dann eingepasst werden. Als Buggewicht werden 120g (!) erwartet! Schön ist die Konstruktion mittels Hauptholm. Das bringt Stabilität. Sehr stabil wirken die unteren Flächenhälften. Die kleinen Fenster am Rumpf werden von außen eingesetzt. Bei den ganz kleinen kann man alternativ auch Creastal Klear nehmen. Das wird auch für die vorderen Fahrwerksklappen benötigt.
Die Bemalungsanleitung ist mehrfarbig gedruckt und die Farbhinweise sind für die Farbsysteme von Humbrol, Agama, ModelMaster, Gunze Sangyo und Federal Standard. Der Decalbogen ist versatzfrei gedruckt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Wer ein wenig Erfahrung mit Kleinserienbausätze hat, der sollte sich mal hier ausprobieren.
Erhältlich dieser Bausatz für Händler in Österreich bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de).
Volker Helms, Godern (November 2008)