Petljakow Pe-2 Serie 205

UM(Unimodel) No. 109 - 1/72

Vorbild: Entwickelt wurde die Pe-2 ursprünglich als zweimotoriger, schwerer Höhenjäger VI-100 mit Turbolader und Druckkabine. Zum Abfangen der Höhenaufklärer Ju 86 R genügte aber auch die MiG 3. Nach der Lieferung von zwei Ju 88 im Jahre 1940 und den folgenden Tests wurde ein Ersatz für die SB-2 gesucht. Petljakow entwickelte aus der VI-100 die PB-100. Petljakow's Flugzeug stand im Wettbewerb mit der ANT-58 (Tu-2) von Tupolew. Letztere war deutlich besser, die PB-100 / Pe-2 war nur schneller verfügbar und der Serienbau begann im Dezember 1940.



Ab Juni 1943 begann die Produktion der Pe-2 Serie 205 in Kazan. Bei dieser Serie wurde die Zelle radikal überarbeitet. Im Jahre 1941 war die Pe-2 in der Geschwindigkeit noch gleichauf mit der Bf 109E. Durch mangelnde Qualität war die Höchstgeschwindigkeit bei der Serie 95 im Sommer 1942 auf 488 km/h abgesunken. So wurden insbesondere die Lufteinläufe an den Motorgondeln neu gestaltet. Der Antennenmast wanderte nach vorn auf die Verglasung. Immerhin erreichte jetzt eine Serie 205-Pe-2 521 km/h in 3700 Meter Höhe.



Bausatz: Die Pe-2 Serie 205 ist das erste Flugzeugmodell von UM. Einige Gerüchte waren im Vorfeld zu hören und nun erscheint die Pe-2 unter diesem Label aus der Ukraine. Der stabile Karton enthält vier hellgraue Spritzgussrahmen, einen Rahmen mit Klarsichtteilen, einen kleinen Ätzteilbogen und die Decals.

Die Bauanleitung zeigt welche Teile für die Grabbelkiste gedacht sind. So gibt es neben frühen Triebwerksgondeln auch die frühe Verglasung. Durch die enge Anordnung der Bauabschnitte wirkt die Bauanleitung sehr unübersichtlich. Es sind jedoch alle Bauschritte ausreichend groß dargestellt, jedoch sind die Teile bis an den Rand der Skizze angeordnet. Dafür gibt es ein separates A4-Blatt mit zwei mehrfarbigen Bemalungsanleitungen.

Beim Betrachten der Bauteile fällt auf, dass die Gravuren doch recht stark ausfallen. Einige Wartungsdeckel sind erhaben ausgeführt. Das trifft insbesondere für die Tragfläche zu. Die Inneneinrichtung ist schön. Wer will, der kann hier noch ein paar Sitzgurte ergänzen oder einfach das eduard-Set für die Zvezda/Italeri Pe-2 schlachten. An den Rumpfinnenseiten sind ein paar Auswerfermarkierungen zu sehen, die kaum stören oder leicht zu beseitigen sind.

Die beiden Bombenschächte im Rumpf können geöffnet gebaut werden. Dafür gibt es eine komplette Einrichtung einschließlich der notwendigen Bomben. Die beiden kleinen Schächte in den Fahrwerksgondeln besitzen diese Option leider nicht. Alternativ können die Waffenschächte auch geschlossen bleiben und die Bomben außenbords montiert werden. Der Besatzungseinstieg kann ebenso offen montiert werden.

Bemalungen: Die Decals sind sehr ordentlich gedruckt. Sie sind für zwei Maschinen. Für das richtige Anbringen der Abziehbilder gibt es jeweils eine farbige Vierseitenansicht. Die Farbangaben sind für Humbrol.

  1. Pe-2 weiße 01, geflogen vom zweifachen Helden der Sowjetunion, Oberstleutnant W.I. Rakow (1944);
  2. Pe-2 weiße 5, "Für Boris Safonow" Ende 1943.

Fazit: Nach Airfix, Zvezda und einem russisch/tschechischem Kit war ruhig mal wieder eine neue Pe-2-Reihe fällig. Aufgrund Ihrer Komplexität ist sie aber nur für den fortgeschrittenen Modellbauer empfehlenswert.

Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: Petljakow Pe-2 Serie 205.

Literaturtipps:

Petljakov Pe-2 a Pe-3, Josef And'al, Hans-Heiri Stapfer u. Peter Novorol'nik, Htmodel Special No. 911, www.htmodel.sk;
Petlyakov Pe-2 "Peshka", Peter C. Smith, Crowood Press 2003, ISBN 1-86126-588-3, www.crowood.com;
Petlyakov Pe-2 in action, Aircraft Number 181, Hans-Heiri Stapfer, Squadron/Signal publication 2002, ISBN 0-89747-439-2

Volker Helms, Godern (Mai 2007)