Vorbild: Die Tupolew Tu-160 entstand ab den 70er Jahren als strategischen Lenkwaffenträger. Zuvor gab es eine langwierige Definitionsphase. Am 18. Dezember 1981 fand der Erstflug des Prototyps statt. Schon am 25. November 1981 wurde der Prototyp durch einen amerikanischen Spionagesatelliten fotografiert. Der zweite Prototyp begann am 6. Oktober 1984 mit dem Testprogramm. 1985 wurde erstmals Überschallgeschwindigkeit geflogen. Nur vier Tage später startete die erste Serienmaschine aus Kazan.
Die Blackjack(NATO-Code)-Serienmaschinen erhielten einen weißen Anstrich, der die Hitze nach einem Atomwaffeneinsatz besser reflektieren soll. Die erste Serie ergab 19 Tu-160. Nach dem Zerfall der UdSSR verblieben einige Tu-160 in der Ukraine. Dort begann auf Betreiben und mit Unterstützung der USA die Verschrottung der dort vorhandenen Tu-160 und Tu-95 Bear ab 1998. Russlands Präsident Wladimir Putin erreichte in zähen Verhandlungen, dass acht Tu-160 und drei Tu-95MS inklusive der Bewaffnung an Russland übergeben wurden. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Flugzeuge durch russische Techniker flugbereit gemacht. So gelang es Russland in den Besitz von 15 Tu-160 zu kommen und damit zwei Einheiten auszurüsten. Alle restlichen ukrainischen Tu-160 wurden verschrottet und eine Maschine blieb für das Luftwaffenmuseum in Poltawa erhalten.
In Russland werden die Tu-160 die nächsten 20 Jahre im Einsatz verbleiben. Eine Ausrüstung mit neuen Lenkwaffen sowie erhebliche Modernisierungen sind geplant. Die Tupolew Tu-160 ist mitnichten eine Kopie der Rockwell B-1B, sondern eine Klasse für sich. Das erkennt man nicht nur an den Abmessungen, sondern auch an den technischen Daten und den sich daraus ergebenen Flugleistungen.
Bausatz: Trumpeter hat immerhin einige Tupolew Flugzeuge im Programm. So gibt es neben der Tu-16 in mehreren Versionen auch die Tu-95 und die Tu-142. Das noch die Tupolew Tu-160 in 1.72 erscheint, das hätte ich nicht gedacht. Einfach fantastisch!
Wahnsinn, das war mein erster Eindruck. Immerhin 621 Teile sind verteilt auf 19 Spritzlinge. Dazu gibt es Fotoätzteile und einen Film für die Instrumente. Fürs Fahrwerk sind Metallteile vorhanden, denn offensichtlich hat man bei TRUMPETER aus der 32er F-105 gelernt. Das erste "Problem" bekam ich nach dem Auspacken, das Einpacken verlief etwas komplizierter, denn der Karton ist randvoll. Ob man sich über die Gummireifen freuen oder weinen soll? Das ist und bleibt Geschmackssache. Jedenfalls gibt es für die Kleinteile übrigens einen kleinen blauen Karton
Darin findet das vormontierte Cockpit übrigens Platz. Dieses ist recht ordentlich detailliert. Es gibt vier Schleudersitze, die auch so aussehen. Für die Instrumente gibt es den Fotofilm und Fotoätzteile. Ja, der Eindruck ist hervorragend. Sicher kann man es besser machen, jedoch bleibt hier fraglich, was nach der Montage des Kabinendaches noch zu sehen ist! Trumpeter hat auch zwei tolle Waffenschächte mit Bewaffnung (eigentlich jeweils ein Bausatz für sich) gestaltet. Wer will, der kann diesen dann offen lassen. Die Tragflächen können in ausgeschwenkter oder eingeklappter Stellung montiert werden. Dementsprechend lassen sich die Vorflügel und die Landeklappen auch ein- oder ausgefahren anbringen.
Auch wenn der Rumpf aus mehreren Teilen besteht, erste Passproben ergaben sehr positive Ergebnisse. Seiten- und Höhenruder lassen sich beweglich befestigen oder in angewinkelter Stellung montieren. Die Triebwerksauslässe sind recht ordentlich geworden. In der Bauanleitung sind die Bemalungshinweise recht detailliert. Den Plan für den Außenanstrich und die Decals gibt es auf einem separaten Faltblatt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Ein Bausatz der Superlative, der in Deutschland über Faller erhältlich ist.
Volker Helms, Godern
Literatur:
Tupolev Tu-160 Blackjack - Russia's Answer to the B-1, Red Star Vol. 9, Yefim Gordon, Midland Publishing 2003, ISBN 1-85780-147-4. |