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Vorbild: Die deutsche und die russische Armee sowie die Armeen einiger anderer Staaten verfolgten die Idee von Panzerzügen bis in den Zweiten Weltkrieg hinein. Am Ende der deutschen Panzerzugentwicklung stand der BP44 - ausgerüstet mit leichter Artillerie, Flak, Infanterie und als Panzerabwehrkanonen eingesetzte auf Spezialwagen montierten Panzer IV H Drehtürmen.
Dieser Bausatz stellt einen Wagen dar, wie er z.B. auf Bildern vom Panzerzug Nr. 30 zu sehen ist. Dieser ehemalige Streckenschutzzug wurde im Laufe des Krieges umgebaut und auf den Standard des BP44 gebracht. Ein Einsatz dieses Zuges erfolgte u.A. im August 1944 westlich von Warschau ...
Leider kann man bei den beiden Wagentypen keine gesicherte Aussage treffen bzw. vom Einsatzzeitraum her ableiten, welcher von beiden (wenn überhaupt) eine frühe oder eine späte Version des Panzerjägerwagens darstellt.
Der Bausatz: Mit rund 240 Plastikteilen für das Fahrzeug und die Gleise/das Gleisbett (plus 132 Ätzteile - von denen allerdings 80 Teile nur Nietenköpfe für die Zusatzpanzerung sind) liegt der Bausatz, was die Plastikteile betrifft, eher am unteren Ende der "Mengenskala" neuerer Bausätze.
Dieser Bausatz beinhaltet bis auf die andere Ober- und Unterwanne die gleichen Bauteile wie der Bausatz des Panzerjägerwagen Vol.1. Ein paar weiter kleinere Unterschiede betreffen den vorderen und hinteren Bereich des Wagens sowie die Aufbauten.
Zu beachten sind hier die in der Bauanleitung angegebenen Unterschiede für die entsprechende Fahrzeugvariante. Auffälligster Unterschied zum Panzerjägerwagen Vol.1 ist die hier fehlende große Staukiste.
Ansonsten hat der Bausatz die gleichen Stärken und Schwächen wie sein Vorgänger. Schade nur, dass es Trumpeter versäumt hat, die Turmform zu überarbeiten und so dem Bausatz einen korrekten Panzer IV Turm beizugeben.
Die 12-seitige DIN A4 Bauanleitung (und ein Zusatzblatt) ist in 15 (14 + 1) Abschnitte aufgeteilt. Der Zusammenbau wird in recht übersichtlichen Zeichnungen dargestellt und sollte somit keine Probleme machen.
Zum Anbringen bzw. die Positionierung der Decals wird das beiliegende A4 Farbblatt verwendet auf welchem auch die entsprechenden Farbangaben/-hinweise für das äußere Finish zu finden sind. Hilfreich für die Darstellung der Farbverläufe sind die abgebildeten 5 Ansichten des Fahrzeuges. Die spärlichen Farbangaben beziehen sich auf Gunze "Mr.Color"-Farben. Unverständlich auch, warum keine weiteren Reichsbahntypischen Wagenmarkierungen auf dem Abziehbilderbogen zu finden sind - hier schafft Archer Fine Transfers Abhilfe.
Fazit: Relativ einfacher aber trotzdem Interessanter Bausatz eines seltenen Fahrzeuges. Trotz der Schwächen des Bausatzes (Turm) für Militärmodellbauer und Eisenbahninteressierte zu empfehlen. Einsteiger/Anfänger werden mit dem Bausatz nicht vor unlösbare Probleme gestellt (nicht vergessen: die Ätzteille liegen als "nice-to-have" bei ...) - Daher als "Einsteiger-Bausatz" zu empfehlen.
Für Deutschland ist der Bezug für Händler über die übliche Quelle möglich. Für Händler in Österreich ist der Bausatz bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de erhältlich. Wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: German Panzerjägerwagen Vol.2 1:35.
Referenzen:
Rolf Giebeler, Grebenstein (Februar 2009)