Vorbild: Aus der Truppe der Wehrmacht kam 1943 der Wunsch nach einem "schwerem Sturmgeschütz mit 12,8cm-Kanone". Damit sollten gepanzerte und ungepanzerte Ziele in bis zu 3000 Meter bekämpft werden. Nach mehreren Entwürfen einigte man sich im Mai 1943 auf das Fahrgestell des Tiger II.
Die ersten beiden Jagdtiger wurden im Februar 1944 fertiggestellt. Das erste Fahrzeug besaß ein vereinfachtes Porschelaufwerk und das zweite ein Laufwerk von Henschel. In der Erprobung zeigte sich die Überlegenheit des Henschellaufwerks. Die Produktion lief danach trotzdem in beiden Versionen an. Im September 1944 entfiel das Aufbringen des Zimmerit-Belags auf die Panzerfahrzeuge. Die Fertigung der Jagdtiger lief in kleiner Stückzahl in der Ostmark bis in den Mai 1945 weiter. Einige Fahrzeuge wurden mit der 8,8cm-Kanone L/71 ausgerüstet.
Bausatz: Der späte Jagdtiger ohne Zimmerit erschien in 1/72 bei TRUMPETER schon vor einiger Zeit. Es gab diesen Bausatz auch in beiden Fahrwerksversionen. Dragon hat(hatte) ebenfalls einen Jagdtiger mit Zimmerit im Programm.
Der modellbauerfreundliche zweiteilige Karton enthält gut verpackt vier unterschiedlich große hellgraue Spritzlinge, die Unter- sowie Oberwanne, zwei Vinylketten, einen kleinen Decalbogen und die Bauanleitung. Ein paar englischsprachige Hinweise zum Original befinden sich auf der Außenseite des Kartons. Hier sind vorbildgerecht die Fahrwerksteile für das Porschlaufwerk beigelegt. Unterschiede bei der Kette konnte ich nicht entdecken.
Ober-, Unterwanne und das Heckteil sind mit Strukturen versehen, die den Zimmeritanstrich darstellen sollen. Die Ausführung ist für diesen Maßstab gut gelungen. Negativ fielen mir sofort die Vinylketten auf. Die besitzen auf der Innenseite nur einfachste Strukturen. Das Verkleben und Bemalen dieser Ketten ist nicht unproblematisch. Wer hat und möchte, der kann ja einen Revell-Tiger II "schlachten" oder bei der Abt. X nachfragen. Vielleicht wäre es auch für Revell auch mal eine Anregung, dass die Ketten auch separat als Zubehörset verkauft werden können. Eine Kette vom Henschellaufwerk ist in diesen Fall aber nicht 100%ig korrekt.
Dieser Jagdtiger besitzt eine späte Rohrstütze. Sie wurde auch an früheren Fahrzeugen nachgerüstet. Die Rohrmündung ist hohl. Negativ fällt auf, dass keine einzige Luke beim Fahrzeug geöffnet dargestellt werden kann.
Das Fahrgestell ist ansonsten recht ordentlich detailliert. Gleiches gilt auch für die Ersatzkettenglieder, die für die Seitenwände gedacht sind.
Der Decalbogen enthält nur ein paar Ziffern und Balkenkreuze für ein nicht näher benanntes Fahrzeug.
Fazit: Ein gut gemachter Bausatz. Einzig die Kette ist in der Verarbeitung nicht unproblematisch.
Erhältlich dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Wer gerne direkt online einkauft kann den Bausatz bei Moduni beziehen: Jagdtiger mit Zimmerit und Porschelaufwerk.
Literatur:
 | Jagdtiger - Der stärkste König, Andrew Devey, Podzun-Pallas-Verlag 2001, ISBN 3-7909-0722-7 |
 | Schwere Jagdpanzer - Band 15 der Serie Militärfahrzeuge, Walter J. Spielberger, Motorbuch Verlag 1996, ISBN 3-613-01517-X |
Volker Helms, Godern (Oktober 2009)