Vorbild: Spätestens nach Beginn des Ostfeldzuges hatte sich auf deutscher Seite gezeigt, dass die 8,8 cm Flak auch zur Panzerabwehr sehr effektiv war. So entstand ein Fahrzeug auf Basis des Pzkfw Panther. Ziel war es diese Waffe für die Panzerabwehr mobil zu machen und deren Besatzung zu schützen.
Im Oktober 1943 war der erste Prototyp bei MIAG ( Braunschweiger "Mühlenbau und Industrie AG") fertig. Ein zweiter Prototyp folgte im November und wurde Mitte Dezember Hitler vorgeführt. Schon im Januar 1944 begann die Serienfertigung. Einige Veränderungen flossen während der Produktion ein. Die Nahverteidigungswaffe auf dem Aufbaudach wurde kaum vor Juni 1944 werkseitig montiert. Bis dahin war die Öffnung mit einem Blech verschlossen. Ab Februar 1944 entfiel der linke Winkelspiegel für den Fahrer. Die Öffnung wurde mit einem Blech verschlossen und entfiel später (November 1944) in der Produktion. Auch wurde jetzt die Abschleppkupplung auf das runde Wartungsblech montiert. Erste Jagdpanther hatte auch die Motorabdeckung des Panther Ausf. A.
Im Mai 1944 erhielt der Jagdpanther zwei Rohre links und rechts des linken Aufpufftopfes zu Kühlungs- und Abzugszwecken. Es wurde auch ein geteiltes Kanonenrohr bei der 8,8 eingeführt. Teilweise verbaute man bis in den Oktober auch noch die einteilige Ausführung. Im Juni kamen auf dem Aufbaudach die "Pilze" für den 2 t Behelfkran hinzu. Der Zimmerit-Schutzbelag entfiel ab September 1944. Ab Oktober erhöhte eine aufgedickte innere Waffenblende den Schutz. Sie wurde durch vier Gewindebolzen oben und unten festgehalten. Es kamen an den Auspufftöpfen die Blechabdeckungen hinzu. Neue Leiträder mit doppelt verripten Speichen und größeren Durchmesser wurden ab Oktober verbaut. Teilweise wurden die alten Leiträder bis Februar 1945 montiert.
Bausatz: Trumpeter baut die Reihe seiner Militärfahrzeuge im Maßstab 1/72 Stück für Stück aus. So erschien auch ein Jagdpanther als sogenannter "Mid Type".
Leider enthält die Bauanleitungen keinerlei Hinweise zum Vorbild. Meine Ausführungen waren daher oben etwas ausführlicher. Am Bausatz sind sehr gut die Merkmale eines mittleren Bauloses wiedergegeben. Im Modell sind frühe Leiträder, ein zweiteiliges Geschützrohr, nur eine Periskopöffnung für den Fahrer, die aufgedickte Waffenblende und die Auspuffanlage mit den beiden Rohren reproduziert.
Beim Öffnen den Bausatzen fallen gleich die schwarzen einteiligen Gummiketten auf. Eine Verbindung zur Probe zeigt aber schnell, dass die Verbindungsstelle nicht aufträgt. Die übersichtliche Bauanleitung zeigt sehr schön die Montage der gut modellierten und detaillierten Bauteile. Ein separater Spritzling enthält die für die mittlere Ausführung spezifischen Teile. Die Auspufföffnungen besitzen eine leichte Vertiefung die die Öffnung des Originals darstellen soll. Sehr gut gemacht. Abgesehen davon bestehen sie jeweils nur aus einem Teil. Abdeckungen für die Auspuffanlage gibt es nicht. Die Schürzen gefallen mir, denn sie sind zu den Kanten abgeflacht und dadurch wirken sie sehr vorbildgetreu.
Die Bemalungsanleitung enthält Hinweise für zwei nicht näher benannte Fahrzeuge. Auf blauem Trägerpapier wurden die Decals versatzfrei gedruckt.
Fazit: Trumpeter sollte noch ein wenig bei den Bemalungshinweisen nachbessern (Angaben zum Vorbild). Mit der Vinylkette kann man leben, denn mit Pastellkreide lässt sich diese einfach altern.
Volker Helms, Godern (September 2007)
Literatur:
Schwere Jagdpanzer - Band 15 der Serie Militärfahrzeuge, Walter J. Spielberger, Hilary L. Doyle und Thomas L. Jentz, Motorbuchverlag 1996, ISBN 3-613-01517-X. |