Vorbild: In der UdSSR entstand in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Ablösemuster für den BTR-152 bzw. SPW 152(in deutschen Diensten wurde die Bezeichnung Schützenpanzerwagen = SPW benutzt) der SPW 60. 1959 wurde der Produktionsauftrag erteilt und die ersten Exemplare gingen 1960 in Dienst. Diese waren oben noch offen.
Nach dem PA-Version, die 1963 in Dienst ging, folgte 1966 bei der Sowjetarmee der PB. Dieser besaß einen kleinen Turm mit einem 14,5 mm-SMG. Alle SPW 60 besaßen zwei getrennte Benzin-Motoren im Heck. Jeder trieb zwei Achsen des 8x8-Fahrzeugs an. Der SPW war voll schwimmfähig.
Ab 1963 kam die geschlossene Version SPW 60 PA auch in den Dienst der NVA. Die zahlenmäßig am stärksten vertretene Version war der SPW 60 PB. Er wurde von 1967 bis 1983 importiert. Im Verlaufe der langjährigen Dienstzeit bis 1990 entstanden verschiedene Modifikationen.
Bausatz: Schon länger interessiere ich mich für den SPW 60PB im Maßstab 1/35. Seit einiger Zeit arbeitet TRUMPETER auch die Versionen im Maßstab 1/35 ab. Hierbei handelt es sich um die Hauptversion PB mit Drehturm. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt über 560 Einzelteile. Diese verteilen sich auf 21 Spritzgussrahmen oder Großbauteile, einen Klarsichtrahmen und zwei Fotoätzteilbögen. Dazu gibt es acht Gummireifen, Polykappen, ein Decalbogen, die übersichtliche Bauanleitung und die mehrfarbige Bemalungsanleitung.
Die Abspritzung der Bauteile ist hervorragend und noch besser die Verpackung der zerbrechlichen Teile. Zwei Großbauteile der Wanne bilden die Basis für dieses Modell. Bevor richtig losgelegt werden kann, muss man noch ein paar Bohrungen schließen und bisschen schleifen.
Recht ordentlich sind die Achsstümpfe detailliert. Bei der Abschlußplatte im Heck gibt es zwei Alternativen. Hier muss man sich das zu bauende Vorbild anschauen. TRUMPETER liefert eine komplette Inneneinrichtung mit, denn viele Klappen können optional offen gelassen werden. Für das strukturierte Instrumentenbrett gibt es ein Decal.
Die Gummireifen sind für mich gewöhnungsbedürftig. Ich habe keine Ahnung, wie lange sie auf der Felge halten ohne dasss es eine chemische Reaktion gibt. Das Profil sieht gut aus.
Beim Turm könnte man höchstens die Bewaffnung verfeinern. Dafür gibt es aber Ersatz aus Messing für wenig Geld aus Polen.
Der kleine Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Die beiden mehrfarbigen Bemalungshinweise gefallen mir. Leider gibt es keinerlei Informationen über die zwei Vorbildfahrzeuge.
Fazit: Ein gut gemachter Bausatz eines bekannten Schützenpanzerwagens, der auch in der DDR in großer Stückzahl zum Einsatz kam. Der Bausatz in 1/35 ist sehr zu empfehlen.
Trumpeter-Bausätze werden von Faller und Glow2b vertrieben. Dieser stammt von Faller.
Volker Helms, Godern (November 2013)