Vorbild: Ab 1934 entstanden in Deutschland die Überlegungen einen Schweren Kreuzer als Gegenstück zu den Schiffen der französischen ALGERIE und DUNKERQUE-Klasse zu entwickeln. Schnell legte man als Hauptbewaffnung vier 20,3cm-Doppeltürme fest. Weiterhin wurde als Maschine eine Hochdruck-Heißdampf-Turbine als Antrieb eingebaut.
Am 06. Februar 1937 lief die Admiral Hipper bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel. Im März 1939 fand die Erprobung statt und am 29. April 1939 wurde das Schiff bei der Kriegsmarine in Dienst gestellt. Am 09. November gleichen Jahres geht das Schiff noch mal in die Werft und schon am 27. November geht es in die östliche Ostsee nach Gotenhafen.
Bei der Operation „Weserübung“ war die Admiral Hipper beteiligt. Ihr Schwesterschiff Blücher sinkt vor Oslo nach schweren Treffern. Nach einer Kollision mit einem britischen Zerstörer sinkt dieser und die Admiral Hipper setzt die Operation erfolgreich fort. Danach muss das Schiff bis Ende Mai 1940 in die Werft. In der folge kommt es zu mehreren Kampfeinsätzen gemeinsam mit den Schlachtschiffen Gneisenau und Scharnhorst. Später wird das Schiff nach Brest verlegt.
Im März 1942 geht es nach Norwegen und von dort werden mehrere Einsätze ins Nordmeer gestartet. Am 28. Februar 1943 wird auch die Admiral Hipper außer Dienst gestellt. Jedoch schon am 01. März 1944 erfolgt die Inbetriebnahme als Ausbildungsschiff in der Ostsee. Im Januar 1945 geht es mit 1500 Flüchtlingen nach Kiel. Bei den Deutschen Werken soll das Schiff repariert werden. Am 03. April erhält es schwere Treffer. An eine Indienststellung ist danach nicht mehr zu denken. Im Juli 1945 wird das Wrack ausgedockt und bis 1948 verschrottet.
Bausatz: TRUMPETER schließt mit diesem Bausatz wieder eine Lücke auf dem Modellbaumarkt. Das Schiff wird im Bauzustand von 1941 geliefert. Sicherlich sind die Schweren Kreuzer keine Bestseller, jedoch sehr interessante Vorbilder. Im stabilen praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt ein Decalbogen, drei Bögen mit Fotoätzteilen, zwei Rahmen mit Klarsichtteilen, die übersichtliche Bauanleitung und nicht weniger als elf Spritzgussrahmen sowie sechs Großbauteile.
Einige Teile sind von einigen anderen Bausätzen bekannt. Der Rumpf ist in der Wasserlinie geteilt und dafür gibt es auch eine feste Platte, die statt des Unterwasserschiffs angeklebt wird. Die Detaillierung ist ordentlich und hat ein hohes Niveau. Sinnvoll sind die Fotoätzteile für die Reling diverse Treppengeländer. Zwei aus klarem Spritzgussmaterial bestehende Ar 196 liefert TRUMPETER auch mit. Die Arado Ar 196 besteht auch hier aus Klarsichtmaterial. Das Flugzeug ist mit dem von der Graf Spee/Prinz Eugen identisch. Optional können die Tragflächen angeklappt montiert werden.
Ein stabiler Ständer mit Namensplatte rundet den Bausatz ab.
Die Bemalungsanleitung gefällt wieder und ist typisch TRUMPETER mehrfarbig ausgeführt. Folgende Farbsysteme werden als Referenz angegeben: Mr.Hobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol. Der Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Es gibt auch die Fliegersichtzeichen gesetzeskonform.
Fazit: Ein sehr gut gemachter sowie sehr interessanter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Vielleicht kommt auch irgendwann mal eine Ausführung von 1943! Sehr empfehlenswert.
Importiert werden TRUMPETER-Bausätze in Deutschland derzeit von FALLER und Glow2B. Dieser stammt von Glow2b.
Volker Helms, Godern (Dezember 2010)
Literaturempfehlungen:
Die Schweren Kreuzer der ADMIRAL HIPPER-Klasse Marinearsenal 16 Siegfried Breyer PODZUN-PALLAS-VERLAG 1991 ISBN 3-7909-0429-5 |