Sd.Kfz. 7/2 3,7cm Flak 37 auf Selbstfahrlafette mit Sd.Anh. 52
späte Ausführung

Trumpeter 01526 - 1/35

Inhalt:



Bausatz: Basierend auf den Bausätzen des Sd.Kfz. 7 (01514) und des Sd.Kfz.7/1 (01523) erfreut Trumpeter die Modellbaugemeinde mit einem weiteren Fahrzeug dieser Familie: dem "German 3,7cm Flak 37 auf Selbstfahrlafette (Sd.Kfz. 7/2 late version) with Sd. Anhänger 52".



Es handelt sich dabei um die berühmte 8-tonner mit 3,7 cm Flak 36/37 darauf - hier in einer "späten" Ausführung.

Einige der Teile (Fahrgestell, Motor und Getriebe) sind bereits aus den beiden anderen genannten Bausätzen bekannt. Bis auf die Spritzlinge A und TR sowieTeile der Spritzlinge B und D sind jedoch alle anderen Spritzlinge neu.

Die Detailierung ist insgesamt erfreulich gut. Positiv anzumerken ist, dass in keinem der sichtbaren Bereiche irgendwelche Sink- oder Auswerferstellen zu sehen sind. Die Motorennachbildung sowie die Nachbildung der Fahrerkabine sind wiederum sehr gut gelungen. Leider sieht man nicht mehr allzuviel davon, wenn man alle Motorraumabdeckungen und Fahrerhaustüren geschlossen baut. Einblicke ins Innere der Fahrerkabine sind bei geöffnet dargestellten Türen aber möglich. Die Aufbauten sind durchschnittlich gut detailiert.



Für die korrekte Darstellung der Nietenreihen des Panzeraufbaus der Fahrerkabine sollte man auf Vorbildmaterial zurückgreifen, da Trumpeter die Details der beiden bekannten Varianten des gepanzerten Aufbaus miteinander vermischt hat.

Die abklappbar darstellbaren Seitenbordwände lassen sich sowohl als Gitter- (späte Ausführung) als auch als Holzbordwände (eigentlich gehören die zur so genannten Abschlussausführung) darstellen.



Trotz aller Herrlichkeit hat auch dieser Bausatz wieder so seine Macken: Das gesamte Chassis ist wieder 3 mm zu lang, die unsäglichen Nieten der Kotflügelbefestigung vorne am Chassis und - wer hätte das gedacht - die Antriebsräder mit den mittig platzierten Treibzapfen. Die Nietenköpfen und die Treibradzapfen lassen sich mit etwas Aufwand korrigieren, die 3 mm "zu lang" ... naja, wers weiss, dem fällt es auch auf...

Das Laufwerk ist gut detailiert und entspricht recht genau dem Vorbild. Hervorzuheben ist hier, dass Trumpeter die die Laufräder ebenfalls neu gestaltet hat und die korrekten spätere Ausführung dargestellt wird.

Die beiliegende Einzelgliederkette besteht pro Kettenglied aus jeweils zwei Teilen und lässt sich mit etwas Geschick voll beweglich bauen. Die Abmessungen entsprechen Maßstäblich dem Vorbild und weisen einen hohen Detailierungsgrad auf.

Auch bei diesem Bausatz gilt: vor dem Zusammenkleben der Teile diese zuerst trocken zusammenpassen und überprüfen, ob nicht noch Nacharbeit erforderlich ist. Viele der Teile haben an den Kanten leichet Ausblühungen und Fischhäute, die auf einen - wenn auch minimalen - Formenversatz deuten.

3,7 cm Flak & Anhänger
Auffällig ist das in einem Stück gespritzte Hauptteil der Waffe einschließlich der offenen Rohrmündung. Die beiliegende Munition ist ebenfalls sehr filigran ausgeführt.. Das Schutzschild der Flak kann wahlweise aus Kunststoff oder durch die im Bausatz vorhandenen Ätzteile bauen.

Der beigefügte Bausatz des Sonderanhängers 52 stellt die in dieser Kombination am meisten verwendete Variante des Munitionsanhängers dar (Sd.Anh. 56 & 57 wären auch noch möglich gewesen).

Da dem Anhänger fast alle Innereien fehlen, bleibt einem nur der Selbstbau oder die geschlossenen Darstellung. Aussen fehlen mindestens die Nummernschildhalterung mit Nummernschild sowie die Beleuchtung und diverse Handgriffe. Hier ist die Grabbelkiste gefragt oder Eigenbau angesagt.

Bauanleitung: Die Bauanleitung umfasst 28 Seiten mit insgesamt 39 Baustufen. Die Darstellung der Baustufen erfolgt mittels so genannter Explosionszeichnungen. Insgesamt keine grosse Herausforderung. Alles in Allem etwas unkomplizierter zu handhaben als die der 8-tonner mit 2 cm Flakvierling.


Abziehbilderbogen: Die Abzeihbilder sind sauber und im Register gedruckt.
Der Abziehbilderbogen enthält Kfz-Kennzeichen zur Markierung von einem einzigen Fahrzeug des Heeres (Division Grossdeutschland).
Die beigefügten taktischen Zeichen (3,7 cm FlaK auf Halbketten-SfL) sind korrekt.

Eine Rohrmarkierung für drei Abschüsse liegt bei. Für weitere Varianten des gleichen Themas muss man auf Drittanbieter (z. B. Archer Fine Transfers) ausweichen. Die Anbringung der Instrumentendecals ist im Abschnitt 26 der BA beschrieben.

Für den Anhänger liegen weder Nummernschilder noch irgendwelche anderen Markierungen bei.


Bemalungsanleitung: Dargestellt ist das gleiche Fahrzeug einmal in Dunkelgelb über alles sowie ein zweites mal mit braunen und grünen Streifen-/Wellentarnmuster. Für weitere Bemalungsvarianten ist die einschlägige Literatur zu Rate zu ziehen.
Die Farbvorschläge beziehen sich auf insgesamt fünf Hersteller (Gunze, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol). Sehr positiv in diesem Zusammenhang wieder die alternative Auflistung von lösemittefreien Farben (zumindest für Gunze).


Fazit: Der Bausatz ist "ganz gut" - jedenfalls besser als der der 8-tonner mit dem 2 cm Flakvierling (01523). Die Detailierung ist gut bis sehr gut (Motor, Chassis, Laufwerk, Kabine).

Aber auch bei diesem Bausatz finden wir wieder den groben Fehler der eigentlich unbrauchbaren Antriebsräder (mittig angebrachte Treibzapfen), der in sich etwas zu lange Fahrzeugrahmen (und der dadurch auch etwas zu lange hintere Aufbau) , die "Nieten"nachbildungen der Kotflügelbefestigungen am vorderen Chassis und etwas zu viel an Nachbearbeitung für eine vernünftige Passgenauigkeit - das kommt davon, wenn man als Hersteller aus Kostengründen Teile bereits vorhandener Bausätze weiterverwendet.

Da muss die Frage erlaubt sein, was auf Dauer teurer kommt: nicht verkaufte Bausätze aufgrund einiger grundlegender Fehler der Bausätze oder die vordergründige kurzfristige Kosteneinsparung durch das zwischenzeitlich nicht-beseitigen dieser Fehler. Hinzu kommt, dass einige dieser Fehler absolut vermeidbar gewesen wären.

Auch bei diesem Bausatz kann ich mir vorstellen, dass die bekannten Fehler bei einigen Leuten dazu führen, diesen Bausatz nicht anzuschaffen.

Ebenfalls nicht zu verstehen ist das Vermischen der beiden bekannten gepanzerten Aufbauvarianten bei der Darstellung der Nietenreihen des Panzeraufbaus der Fahrerkabine. Der Fehler lässt sich zwar recht leicht/einfach korrigieren, ist aber allemal ärgerlich (auf entsprechendes Vorbildmaterial zurückgreifen). Einerseits wird eine exzellente Motorennachbildung und einen mindestens ebenso gute Inneneinrichtung en Miniature dargestellt und dann hapert es am Unterschied zwischen einer, zwei oder drei Nietenreihen...

Nichts desto trotz lässt sich aus den Bausatz ein ansehnliches Modell erstellen. Die wesentlichen Fehler lassen sich durch entsprechende Nacharbeit korrigieren.

Bewertung: 8 von 10.

Empfohlene Literatur:

Rolf Giebeler, Grebenstein (August 2009)