Panzerjäger-Triebwagen 51

Trumpeter 01516 - 1/35

Inhalt:
10 graue Kunststoffspritzlinge
5 separat verpackte Spritzlinge mit den Teilen für das Gleisbett aus grauem Kunststoff
jeweils 1 separat verpackte Fahrzeugober- und -unterwanne (Kunststoff)
2 Turmoberteile (Kunststoff)
Panzerschürzen für beide Türme (Kunststoff)
2 x 2 PE-Platinen mit Teilen für die Turmpanzerung (anstelle der Kunststoffschürzen)
1 Decalbogen
1 Farbblatt mit Bemalungs- und Markierungshinweisen (einfarbige drei-Seitenansicht ...)
1 12-seitige Bauanleitung mit insgesamt 10 Bauschritten.





Geschichte: Durch die Wehrmacht erbeutete und nach Instandsetzung und Modifikationen russische Panzertriebwagen des Typs MBV D-2 wurden als "Panzer-Geschütz-Triebwagen" Nr. 17 - 23 in deutsche Dienste gestellt. Diese russischen Fahrzeuge dienten als Vorbild für deutsche Neubauten der Panzerjäger-Triebwagen 51 - 55.

Der Bau dieser vierachsigen Fahrzeuge (geschätzte LüP 13.70 m: Achsabstand innerhalb der Drehgestelle. ca. 2 m; Abstand zwischen den Drehzapfen der beiden Drehgestelle. ca. 8.40m), mit der durchschlagskräftigeren Bewaffnung in Form zweier Panzer-IV-H-Türme mit ihrer 7.5-cm-KwK L/48, jetzt als "Panzerjäger-Triebwagen Nr. 51 - 55" bezeichnet, verzögerte sich aber derart, daß die endgültige Anweisung zu ihrer Aufstellung erst im Dezember 1944 erfolgte.

Im März 1945 wurden drei von ihnen (Nr. 51- 53) etaisiert und sollten kurzfristig fertig gestellt werden. Dies gelang vor Kriegsende aber nur bei einem Wagen. der den Alliierten bei den Steyr-Werken auslieferungsbereit in die Hände fiel. Die anderen blieben bei der Einschließung Breslaus Anfang Februar 1945 unfertig in den dortigen Linke-Hofmann-Werken zurück.

Der Bausatz: Eins vorweg: Das "Ding" ist relativ groß: ca. 41 cm lang, fast 11 cm hoch und ca 9 cm breit (Die Nietenzähler mögen mir ob der groben Maßangaben bitte verzeihen...).

Die aus dem Trumpeter-bekannten grauen Kunststoff gefertigten Bausatzteile sind gut detailiert und sauber gespritzt. Auswerferstellen befinden sich überwiegend an Stellen, die nach Fertigstellung nicht mehr sichtbar sind. Lediglich, wenn die Luken den Einblick auf das (fast) nicht vorhandene Innenleben freigeben sollen, fällt etwas an Nacharbeit an. Einsinkstellen und exzessive Grate habe ich keine gefunden.

Sehr positiv hervorzuheben ist, dass die Grossteile (Ober- und Unterwanne des Triebwagens) des Bausatzes nocheinmal sparat in einem "Karton im Karton" verpackt sind. Somit sind Verzug oder Bruch der Teile so gut wie ausgeschlossen.

Die 10 Abschnitte der Bauanleitung geben den Zusammenbau des in übersichtlichen Schritten wieder. Allein fünf Bauabschnitte widmen sich den teilweise recht filigran gestalteten Panzer-IV-Türmen die sogar über so schicke Details wie eine Drehbühne verfügen. Damit ist das obere Limit der Innendetailierung des Bausatzes auch schon erreicht. Wer will, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen und versuchen eine Inneneinrichtung einzubauen.

Die Decals fallen mager aus und sind wohl auch eher Vision als Wahrheit in Ermangelung brauchbarer Vorbildfotos. Aus dem Decalbogen des mir zur Verfügung stehenden Bausatzes waren keine Schwärzungen vorgenommen. Ich habe allerdings auch schon gehört/gelesen, dass die beiden Totenkopf-Decals sowohl in der Bemalungs- und Markierungsanleitung wie auch auf dem Decalbogen selbst geschwärzt seien...

Die Farbangaben in der Bemalungs- und Markierungsanleitung beziehen sich Farben von Gunze Aqueous Hobby Color, Gunze Mr.Color, Vallejo, ModelMaster, Tamiya undHumbrol.

Das darstellbare Fahrzeug selbst ist nicht näher definiert. Nach den mir vorliegenden Unterlagen kann es sich jedoch nur um den bei Steyr fertiggestellten Panzerjäger-Triebwagen Nr. 51 handeln.

Fazit: Ein "Muß" für alle Fans von Panzerzügen und -triebwagen der Wehrmacht. Die insgesamt gute Aussendetailierung mag ein wenig über das komplette Fehlen einer Inneneinrichtung hinweghelfen.
Meine Bewertung: 6,5/10

Rolf Giebeler, Grebenstein (Juli 2010)

Bezug: Der Bausatz sollte im gut sortierten Fachhandel verfügbar sein. Für Trumpeter gibt es inzwischen mehrere Importeure. Dieser stammt von Glow2b (für Händler zu erreichen über mail@glow2b.de).