Vorbild: Die N.A. F-100 war der erste echte Überschalljäger der USAF. 1949 startete bei North American Aviation die Entwicklung der späteren F-100. Zu Beginn wurde ein 45° gepfeilter Flügel an einer F-86D getestet. Nach Ausbruch des Korea-Krieges wurden die Arbeiten an dem Projekt beschleunigt. Die Maschine mit dem P&W XJ57P-1 Triebwerk hatte nichts mehr mit dem Ausgangsmuster gemein. Als Anfangsbestellung wurden Aufträge für zwei YF-100A und für 23 F-100A platziert.
Am 25. Mai 1953 flog der Prototyp erstmals und am 01. Oktober 1954 wurden die ersten Serienmaschinen an die USAF ausgeliefert. Sie hatten ein verkleinertes Seitenleitwerk und das J57P-7-Triebwerk. Nach verschiedenen Unfällen wurde die gesamte F-100-Flotte bei der USAF stillgelegt. Es begann ein Modifizierungsprogramm bei dem das Seitenleitwerk wieder die ursprüngliche Form und Größe erreichte. Verschiedene Veränderungen sind von außen kaum sichtbar. Insgesamt wurden 203 Exemplare der A-Version produziert. Ab 1958 gingen einige Maschinen nach Taiwan und flogen dort nach diversen Modifizierungen bis 1979.
Die F-100C unterscheidet sich kaum von der A-Version. Sie kann aber unter jeder Tragfläche einen Zusatztank mitführen. Weitere Unterschiede sind in dem neuen Verwendungszweck begründet. Als Jagdbomber sollte die C-Version zum Einsatz kommen. So konnte sie auch Nuklearwaffen tragen. Dafür bekam sie Befestigungspunkte an den Tragflächen. Die ersten 107 Exemplare hatten noch das J57P-7 Triebwerk und danach wurde die Version P-21 verbaut. Im April 1956 lief das letzte Exemplar von 476 gebauten F-100C vom Band. 72 F-100C gingen 1972 an die Türkei, die den Typ bis in die 80er Jahre einsetzten.
Bausatz: Nachdem TRUMPETER die F-100C in 1/32 und 1/48 herausgebracht hatte, war schon seit längerer Zeit auch ein Bausatz in 1/72 fällig.
In einem stabilen Stülpkarton befinden sich sechs hellgraue Spritzlinge, zwei (!) Schleudersitze, zwei Rahmen mit Klarsichtteile, eine mehrfarbige Bemalungsanleitung, ein großer Decalbogen, ein kleines Decal für das Instrumentenbrett und die Bauanleitung.
Das Cockpit ist schon von Haus aus gut detailliert. Vielleicht könnte man noch Sitzgurte ergänzen. Ein Sitz wandert in die Restekiste. Offensichtlich ist noch ein Doppelsitzer geplant. Der Lufteinlauf ist eine Wucht. Er ist bis zu Beginn des "Triebwerks" hohl. Für den Triebwerksauslass gibt es zwei Optionen: Nachbrenner offen oder geschlossen. Die Tragflächen bestehen aus einer Viehlzahl von Einzelteilen. Immerhin gibt es nicht nur separate Ruder mit scharfen Kanten an den Enden, sondern in 1/72 gibt es auch ausfahrbare Vorflügel. Zum Glück sind die beim Original am Boden meistens ausgefahren.
Die Fahrwerksschächte strotzen vor Details und auch die Luftbremsen können ausgefahren montiert werden. Es gibt zwei Staurohre. Eines ist in der angeklappten Position. Als Außenlasten gibt es nicht nur die Zusatztanks, sondern hier bekommt man noch zwei AIM-9D und Racks für die Außenflügel. Übrigens: Angaben für ein Buggewicht habe ich nicht gefunden. Das sollte man jedenfalls nicht vergessen.
Der umfangreiche Decalbogen ist sehr umfangreich und ohne Versatz gedruckt
Bemalungen:
Fazit: Ein toller Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Sehr empfehlenswert!
Literatur:
F-100 Super Sabre in action Aircraft Number 190 Larry Davis und David Menard squadron/signal publications 2003 ISBN 0-89747-459-7 |
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F-100 Super Sabre in Color Robert Robinson und David Menhard squadron/signal publications 1992 ISBN 0-89747-284-5 |
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F-100 Super Sabre in detail & scale D&S Vol. 33 Bert Kinzey squadron/signal publications 1989 ISBN 1-888974-27-3 |
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North American F-100 Supte Sabre Peter E. Davies und David W. Menard Crowood Press 2003. ISBN 1-86126-577-8 |
Volker Helms, Godern (Dezember 2009)