Vorbild: Der Kampfpanzer T-84 ist eine ukrainische Weiterentwicklung der sowjetischen Reihen T-64 und T-80 entworfen durch KMDB in Charkiw. Grund dieses Entwurfes war die ukrainische Rüstungsindustrie unabhängiger von Russland zu machen. Der erste Prototyp entstand 1994. 1999 wurde das Fahrzeug in die ukrainischen Streitkräfte eingeführt. Der T-84 basiert auf der Dieselmotorversion des T-80, dem T-80UD. Durch seine leistungsstarke Maschine ist der T-84 einer der schnellsten Kampfpanzer der Welt; er weist ein Leistung-Gewichts-Verhältnis von etwa 19 kW/t (26 PS/t) auf. Der T-84 Oplot ist eine Version mit russischer 125-mm-Kanone, wobei zehn dieser Kampfpanzer sich seit 2001 im Dienst der ukrainischen Streitkräfte befinden. Der T-84-120 Jatagan wurde für den Export entwickelt und besitzt eine 120-mm-Kanone, die Standard-NATO-Munition verschießen kann.
Der T-84 BM Oplot wurde 2008 vorgestellt. Er besitzt einen neukonstruierten Turm mit Nosch-2-Reaktivpanzerung. Zusätzlich kann der Kampfpanzer mit dem abstandsaktiven Schutzsystem Zaslon ausgerüstet werden.
Bausatz: Ende 2017 brachte Trumpeter den T-84 BM Oplot in der gewohnten Qualität heraus. Der Modellbauer erhält hier wieder eine prall mit Teilen gefüllte Schachtel. Die ca. 850 Teile verteilen sich auf 25 Spritzgussäste, Wanne, Turm, ein Spritzgussast mit Klarsichtteilen, ein Bogen Fotoätzteile, Drahtmaterial, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Sämtliche Plastikteile sind sehr sauber und filigran gespritzt und bedürfen keiner Nacharbeit. Hier wurde alles was heutzutage möglich ist in Kunststoff dargestellt. Die schemenhaft erkennbaren Auswurfmarkierungen befinden sich allesamt in nicht sichtbaren Bereichen. Sämtliche Details, ob Oberflächenstruktur oder Anbauteile samt Details am Kampfpanzer, wirken sehr wertig und stimmig.
Die beigefügten Klarsichtteile werden hauptsächlich für die Scheinwerfer und Periskope benötigt.
Der absolut ausreichende Ätzteilbogen dient der Ausgestaltung der Lüftungsgitter und einiger Oberflächenbeschläge.
Die Einzelgliederketten sind ebenfalls hervorragend gestaltet. Eine mitgelieferte Montagehilfe erleichtert den Zusammenbau der Kette.
Wie schon erwähnt fällt das Äußere am Kampfpanzer hervorragend aus. Lediglich der Innenraumbereich wurde völlig ignoriert. Hier werden mit Sicherheit die Aftermarketprodukte folgen. Der umfangreiche Bauplan ist sehr übersichtlich gestaltet und führt in 28 Bauabschnitten zum gewünschten Ergebnis.
Bemalung: Der kleine Decalbogen ist wie immer bei Trumpeter von einwandfreier Qualität. Laut beiliegenden Painting & Marking Guide hat man die Wahl zwischen zwei Kampfpanzern der ukrainischen Armee (ohne Angaben zu Einheiten o.ä.). Ein Fahrzeug in unifarbenen dunkelgrün und ein weiteres Fahrzeug in Vierfarbentarnung grün, rotbraun, hellbraun und schwarz.
Die Farben beziehen sich auf Humbrol, Mr. Hobby, Vallejo, Model Master und Tamiya.
Fazit: : Ein klasse Bausatz. Ein Muss für die Freunde moderner osteuropäischer Kampfpanzer. Eine Nuss die auch der nicht so erfahrene Modellbauer knacken und sich dann über ein zufriedenstellendes Ergebnis erfreuen kann. Lediglich die attraktivere Vierfarbentarnung mit seinen rechteckigen Mustern dürfte für Kopfschmerzen sorgen. Hier hätte Trumpeter dem Bausatz eine Maskierfolie spendieren sollen. Dieses Tarnmuster scheint bis auf geringe Abweichungen standarisiert zu sein. Kleiner Tip - auf You Tube kann man sich den Kampfpanzer mit diesem Tarnschema anschauen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Alexander Hilbig, Berlin ( März 2018)