Vorbild: Der sowjetische T-10 steht am Ende der mit den KW-Panzern 1939 begonnenen Reihe schwere Panzer. Eingeführt wurde er in der sowjetischen Armee noch unter der Bezeichnung IS-10. Allerdings wurde diese im Rahmen der Entstalinisierung geändert.
Bewaffnet war die Ausgangsversion mit einer 122mm D-25TA-Kanone. Weiterhin gab es ein schweres 12,7mm-MG. Angetrieben wurde der T-10 durch einen 700PS leistenden W-21S-Dieselmotor. Trotzdem erreichte er nicht die Höchstgeschwindigkeit der T-54/55. Der T-10A hatte eine Waffenstabilisierungsanlage für eine Achse und erschien 1956. Die letzten von ca. 3.000 gebauten T-10 aller Versionen gingen Anfang der 1970er Jahre außer Dienst. Sie wurden dann in die Reserve überführt.
Bausatz: Nach der Variante T-10 folgte nun der T-10A bei TRUMPETER als Bausatz im Maßstab 1/72. Die Teile des T-10A befinden sich in einem praktischen Stülpkarton. Man findet 66 graue Spritzgussteile, die sich auf drei Rahmen und zwei Großbauteile verteilen, zwei hellbraune Laufwerksteile, einen kleinen Decalbogen und die typische s/w Bau- und Bemalungsanleitung. Der Spritzling E hat alle neue Teile für die A-Version.
Die Abspritzung der Bauteile ist tadellos. Es gibt an der Unterwanne zwei Angussbutzen und auch im Bug gibt es irgendwie Arbeit. Dort findet man einen Materialüberstand der dort nicht bei jedem T-10 hingehört. So hatten manche Exemplare diese zusätzliche Panzerung, die mittels Scharniere befestigt waren. Bei anderen ist davon nichts zu sehen. Also immer das Vorbild studieren. Die Lösung bei TRUMPETER ist keinesfalls perfekt!
Der Bau beginnt mit dem Fahrwerk. Dieses wird reche einfach komplettiert. Die Schwingarme sind fest angegossen. Nachdem die inneren Laufrollen montiert sind, sollen die äußeren samt Kette angefügt werden. Zuvor müssen dort noch ein paar Gussstränge entfernt werden. Die Kette selbst hängt sehr vorbildgerecht durch aber von innen fehlt leider einfach eine Struktur. Sie ist einfach zu glatt!
Die Oberwanne wird mit den beiden Zusatztanks im Heck sowie mit weiteren Kästen komplettiert. Natürlich gibt es auch die üblichen Scheinwerfer. Der Turm wird aus Ober- und Unterseite zusammengefügt. Das Kanonenrohr ist aus einem Stück und die Mündung ist natürlich offen und sieht daher aus der Kiste ganz gut aus. Das kleine 12,7mm MG entsteht aus zwei Teilen.
Von heutigen Ansprüchen sind die Darstellungen beiden Bemalungsoptionen sehr weit entfernt. Einfach irgendwie dunkelgrau/schwarz abgesoffen. Nähere Hinweise zu den Vorbildern gibt es leider auch nicht! Man bezieht sich bei den Farbhinweisen auf die Systeme von Mr.Hobby, Acrysion, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol. Der kleine Decalbogen enthält zwei sowjetische Gardeabzeichen, zwei Sterne und ein paar weiße Ziffern von 0 bis 9.
Fazit: Wenn man von dem überschüssigen Material bei der Unterwanne absieht, dann erhält man aus der Kiste einen recht einfach zu bauenden T-10A in 1/72. Weitere Varianten sind noch möglich. Daher gibt es ein empfehlenswert!
Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich.
Literatur:
Soviet T-10 Heavy Tank and Variants, James Kinnear/Stephen Sewell, osprey publishing 2017, ISBN 978-1472820518- |
Volker Helms, Godern (Juni 2021)