schwerer Panzer JS-7

Trumpeter 07136 - 1/72

Vorbild: Der IS-7 (Objekt 260) war ein schwerer sowjetischer Panzer der IS-Serie, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Nachfolger des IS-3 konzipiert wurde. Er ist einer der schwersten jemals in der Sowjetunion gebauten Panzer.

Das Modell wurde im Leningrader Kirowwerk unter Leitung von Nikolai Fjodorowitsch Schaschmurin entwickelt. Direktor und Chefkonstrukteur des Konstruktionsbüros war Sh. Ja. Kotin. Die ersten beiden Prototypen wurden am 8. und 25. Dezember 1946 fertiggestellt. Insgesamt wurden von 1946 bis 1949 lediglich sechs Prototypen hergestellt. Die Masse des IS-7 entsprach etwa der des deutschen Königstigers aus dem Zweiten Weltkrieg; bei deutlich stärkerer Panzerung und wesentlich größerem Kaliber der Hauptwaffe.

Während der Königstiger mit 10 PS/t deutlich untermotorisiert war, hatte der IS-7 ein Leistungsgewicht von über 15 PS/t, was ihm eine ausreichende Manövrierfähigkeit gewährte. Durch die hohe Gesamtmasse konnte der Panzer nur wenige der damaligen Brücken passieren. Da der Trend nach dem Zweiten Weltkrieg zu eher leichteren Panzern ging, wurde der IS-7 nicht in Serie produziert und stattdessen der T-10 entwickelt, mit dem auch in der Sowjetunion die Ära schwerer Panzer endete. Alle Folgemodelle waren leichter, schneller und wendiger. Der IS-7 war der letzte nach Josef Stalin benannte Panzer.

 

Wie die anderen Panzer der IS-Reihe ab dem IS-2 hatte der IS-7 eine Mündungsbremse, was sonst bei sowjetischen Panzern unüblich war. Die Kanone S-70 wurde aus dem 130-mm-Marinegeschütz B-13 von 1935 entwickelt und hatte bereits einen Stabilisator und eine halbautomatische Ladevorrichtung. Der Kampfsatz betrug 25–28 Schuss, die Munition war wie beim IS-2 zweiteilig. Diese Kanone wurde außerhalb der Marine nur im IS-7 und im einzigen Prototyp der Selbstfahrlafette Objekt 263 verwendet. Die maximale Schußreichweite betrug 27 km, die Mündungsgeschwindigkeit 900 m/s und die Masse der Projektile 33,4 kg.

 

Der IS-7 besaß mit insgesamt acht Maschinengewehren eine starke Sekundärbewaffnung. Ein KPWT war neben zwei SGMT koaxial zur Kanone angeordnet, ein KPWT war auf dem Turm als Fla-MG montiert. Je zwei MGs waren seitlich in Wanne und Turm montiert. Die SGMT wurden alle fernbedient. Der Kampfsatz der KPWT bestand aus 1000 14,5×114-mm-Patronen, für die SGMT wurden 6000 7,62×54-mm-R-Patronen mitgeführt.

 

Der Motor war ein aus einem Schiffsdiesel abgeleiteter V12-Viertakt-Dieselmotor. Zur Kraftübertragung wurde ein 6-Gang-Planetengetriebe verwendet (8 Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge). Als erster schwerer sowjetischer Panzer hatte der IS-7 ein Laufrollenwerk mit großen Laufrollen anstelle eines Stützrollenlaufwerkes. Sein spezifischer Bodendruck betrug 0,90 kg/cm². Die Steigfähigkeit betrug 30°, die Watfähigkeit 1,50 m und die Bodenfreiheit 45 cm. Auf Basis des IS-7 wurden zwei Selbstfahrlafettenprototypen gebaut. Objekt 261 trug eine 152mm Kanone, Objekt 263 war mit der 130 mm S-70 Kanone bewaffnet.(nach Wikipedia) Einen der Prototypen des IS-7 kann man in Kubinka bewundern.

 

Bausatz: Trumpeter hat erfreulicherweise den IS-7 auch im Maßstab 1:72 herausgebracht. Der Bausatz ist einer der nach der neuen Philosophie der einfach zu bauenden Bausätze mit guter Detailtreue gestalteten Modellkits, ähnlich wie bei Hobbyboss und S-Model. Der Bausatz enthält einen hellgrauen gut detailierten Spritzling, Ober - und Unterwanne, 2 Kettenlaufwerke in dunkelgelbbraun sowie einen Decalbogen. Alle Bestandtteile des Bausatzes sind einzeln in Folie eingeschweißt; sehr gut und das auch noch in einer Stülpschachtel. Die gut zu studierende Bauanleitung ist in Grautönen gedruckt. Auswerfermarken an falschen Stellen, Sinkstellen sowie Flash sind nur in äußerst geringem Maße vorhanden. Über die Passgenauigkeit kann hier noch nichts gesagt werden, das wird erst der Bau zeigen.

 

An der Oberwanne und am Turm sind viele Teile (wie z.B. das Werkzeug und die Luken) schon mit angegossen, man kommt beim Bau schnell vorran, ist aber bei der Bemalung gefordert. Die Laufwerke bestehen aus der Kette mit eingebauten äußeren Laufrollen, die inneren werden vorher zugerüstet. Dies erleichtert nicht die Lackierung, die Lösung bei Hobbyboss (die äußeren Laufrollen werden zugerüstet, siehe Merkava IIID) ist besser.

  

Bemalung: Die Bauanleitung zeigt als Tarnvorschlag ein nicht näher definiertes Fahrzeug, Vorbildstudium ist angesagt, schon weil es 6 vermutlich unterschiedliche Prototypen gab. Als Hauptfarbmischer wird Mr.Hobby genannt; Vallejo, Modelmaster, Tamiya und Humbrol liefern nicht alle benötigten Farben.

Fazit: Ein empfehlenswerter Bausatz, er ist auch für den Anfänger im Modellbau geeignet. Der fortgeschrittene Modellbauer kann sich mit Supern ein wenig austoben, so er will.

Erhältlich ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.

MKT, Teltow (Dezember 2017)

Literatur:
[1] O.B.M. Tom 3 "1946-1965", russ.
[2] Technika i Wooruschenije 2012-11 p.48, russ.