Soviet Voroshilovets Tractor - Woroschilowjets Zugmaschine

Trumpeter No. 07110 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Woroschilowjets Zugmaschine war die leistungsfähigste ihrer Art in der Sowjetunion im WK II. Die Serienfertigung begann 1939 in Charkow. Diese Vollkettenzugmaschine konnte bis zu 22 Tonnen ziehen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 42 km/h. Allerdings sank sie bei voller Zuglast auf nur 11 km/h ab.



Angetrieben wurde das Fahrzeug von sehr unterschiedlichen Motoren. So wurde zunächst der BD-2 V12-Dieselmotor mit 400 PS eingebaut. Dann folgte der auch im T-34 verbaute W-2W mit 375 PS. Als dieser wegen der hochfahrenden Panzerproduktion knapp wurde, musste man auf den W-4 Diesel mit nur 300 PS zurückgreifen. Weiterhin wurde mit dem Benzinmotor M-17T mit 400 PS experimentiert. Allerdings wurden die letzten beiden Motoren nur in wenigen Fahrzeugen verbaut, denn das Werk in Charkow wurde ja 1941 durch die Wehrmacht eingenommen. Es folgte eine Produktion in Stalingrader Traktorenwerk. Allerdings wurde diese nach der Einnahme durch die Wehrmacht aufgegeben und auch später nicht mehr aufgenommen.

Insgesamt entstanden in beiden Fertigungsstätten 1123 Woroschilowjets Kettenzugmaschinen für die Rote Armee. Von denen waren immerhin noch 336 Exemplare Anfang 1945 vorhanden. Bei der deutschen Wehrmacht wurde das Fahrzeug als Artillerieschlepper Stalin 607(r) bezeichnet und gern nach der Erbeutung eingesetzt.



Bausatz: TRUMPETER hat ja seit einiger Zeit eine Woroschilowjets Kettenzugmaschine im Maßstab 1/35 im Angebot. Nun folgte eine verkleinerte und vereinfachte Ausgabe in 1/72 vom gleichem Hersteller. Allerdings ist das Titelbild auf dem Karton etwas irreführend. Dort ist entweder ein stark gesupertes Modell zu sehen oder man hat auf ein 35er Fahrzeug zurückgegriffen. Das ist nicht fair für den potentiellen Käufer!



In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt 27 Spritzgussteile, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Teile sind sauber abgespritzt. Klarsichtteile oder eine klare Folie zur Darstellung der Verglasung fehlen leider. Leider hängt der obere Bereich der Kette nicht durch wie auf dem Bausatzcover suggeriert. Das restliche Fahrwerk lässt sich aus wenigen Teilen gut zusammenfügen. Es sollte zuvor allerdings bemalt werden.

Das Fahrerhaus besteht aus einem Stück und sieht recht gelungen aus. Der Haltegriff neben der Fahrertür ist anmodelliert. Im Innern gibt es die passenden Hebel als Nachbildung. Ein Lenkrad hatte der Woroschilowjets Schlepper nicht. Die Sitzbank ist geteilt. An den markanten Außenspiegel hat man gedacht. Die vorderen Kotflügel liegen einzeln bei. Auch von innen detailliert ist die Pritsche. So ist man nicht gezwungen die gut gemachte Plane aufzukleben.

Es gibt zwar zwei Bemalungsvarianten aber keine weiteren Hinweise zum möglichen Vorbild. Der kleine Decalbogen enthält ein paar Markierungen. Den markanten Schriftzug sucht man allerdings vergeblich. Die Farbangaben sind für die Systeme von MrHobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol.

Fazit:

Der Bezug ist über den örtlichen Fachhandel oder Onlinehändler möglich, Importeur ist Glow2b.

Literatur:

Tyagatshi - Sowjetische Vollketten-Artilleriezugmaschinen des 2. Weltkrieges im Dienste der Roten Armee und der Deutschen Wehrmacht, Jochen Vollert, Tankograd Publishing - Verlag Jochen Vollert 2005, ISBN 3-936519-02-01 2005.

Volker Helms, Godern (März 2016)