Russischer Kampfpanzer T-90A (Geschweißter Turm)

Trumpeter 05562 - 1/35

Original: Der T-90 Kampfpanzer ist eine Weiterentwicklung des T-72. Der erste Prototyp war ein Umbau aus einem T-72 B. Dieser entstand 1989 bei Uralwagonsawod in Nischni Tagil und wurde als Objekt 188 bezeichnet. Der erste Prototyp hat eine Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt 5 und die Feuerleitanlage des T-80 eingebaut. Später wurde eine verbesserte Turmpanzerung und das Selbstschutzsystem TShU-1 Schtora-1 (Vorhang) nachgerüstet. Dieses Fahrzeug erhielt die Bezeichnung T-72 BU. Aus Vermarktungsgründen erhielt das Fahrzeug den endgültigen Namen T-90. Die Produktion begann im Jahr 1992.

Die Wanne des Panzers besteht aus geschweißten Panzerstahlelementen und der Turm aus Stahlguss. Wie der T-72 hat der T-90 die für russische Panzer die typische niedrige Silhouette, was die Trefferfläche des Fahrzeuges erheblich reduziert. Der T-90 ist mit dem schon erwähnten elektro-optischen Selbstschutzsystem TShU-1 Schtora-1 ausgerüstet.

Dieses wird auf dem Turm montiert. Dieses System ist vierteilig und besteht aus einem Computersystem, zwei Infrarotscheinwerfer an der Turmvorderseite, Nebelkerzen und einem Laserwarnsensor. Die Infrarotscheinwerfer können durch aussenden falscher Infrarotsignaturen anfliegende IR-gelenkte Raketen täuschen. Bei Laseranpeilung schwenkt der Turm automatisch in die Bedrohungsachse und löst die Nebelwerfer aus, die eine Aerosolwolke erzeugen und so eine Zielverfolgung im optischen und IR-Bereich unmöglich machen soll.

Die Hauptbewaffnung des T-90 bildet eine 125mm Glattrohrkanone vom Typ 2A46M2 (L51) sowie eine etwas längere Kanone vom neueren Typ 2A46M5 (L55). Mit diesen Kanonentypen können verschiedene Geschosse verschossen werden. Die Munition wird automatisch von einem Ladegestell geladen, der Ladeschütze fällt weg. Die Munition ist zweigeteilt: Kartusche mit Treibladung und das Geschoss.

Angetrieben wird der T-90 von einem im Tscheljabinsker Traktorenwerk gebauten Motor W-92 S2 mit 618 KW (1006 PS) Leistung. Dieser bringt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von 65 Km/h. Das Laufwerk des T-90 weist gegenüber dem des T-72 nur wenige Änderungen auf. Es besteht aus Drehstäben die pro Fahrzeugseite in sechs Laufrädern enden. Der T-90 findet auch außerhalb Russland Verwendung. Indien, Algerien, Turkmenistan, Uganda und weitere Staaten haben den T-90 im Bestand. Der T-90 wird mit zwei Turmvarianten angeboten. Den Gussturm und einer geschweißten Variante die auf der Konstruktion von Wladimir Potkin beruht. Quelle: Auszüge aus Wikipedia

Bausatz: Zvezda und der neue fernöstliche Modellhersteller Meng haben ihre T-90 Modelle schon auf den Markt geworfen. Beide Modelle sind von ausgezeichneter Qualität. Der Zvezda T-90 ist mit knapp über 20 Euro der preiswerteste und der Meng Bausatz mit knapp über 50 Euro der teuerste. Hier bekommt man aber einen Motor mitgeliefert, den man selbstverständlich in das Fahrzeug einbauen kann. Auch die Drehstabfederung ist nach gebildet.

Auch Trumpeter will auf diesen Zug mit aufspringen und hat gleich mit zwei T-90 Modellen den Modellmarkt bereichert. Den T-90 mit Gussturm habe ich bereits in einem First Look beschrieben. Hier nun meine Einschätzung zum T-90 A mit geschweißtem Turm, der nach dem Generalkonstrukteur Wladimir Potkin der 1999 verstarb benannt wurde.

In dem prall gefüllten, stabilen Stülpkarton finden sich 17 hellgraue Spritzlinge. Zwei Spritzlinge wurde aus Vinyl gegossen. An ihm befinden sich ein Holzbalken, zwei Kanonenblenden und der Patronenhülsensack für das 12,7 mm-Fla-MG KORD. Der vorzüglich von Trumpeter reproduzierte Turm des T-90 A ist wie die Fahrzeugwanne einzeln verpackt. Die Struktur des Turms ist wirklich sehr detailliert wiedergegeben worden.

Aus sieben hellbraunen Gußästen, entsteht die Einzelgliederkette. Für den Zusammenbau der Kette liegt dem Bausatz eine Montagehilfe bei. Mit einem Spritzling aus Klarsichtmaterial, der mit Sichtoptiken und Scheinwerfern bestückt ist, endet der Reigen der vielen Gußäste. Die vorbildliche Verpackung der Spritzlinge ist heute Standard. Ansonsten findet man im Karton drei Platinen mit vielen Ätzteilen, ein Vinylschlauch für die Nachbildung der Spritleitung an den Spritfässern die am Heck des Panzers gelagert sind, ein gedrehtes Stahlseil aus Kupferlitze, Kupferdraht und Polycaps für die Laufrollen.

Alles in allen gilt es hier über 1300 Bauteile zu verbauen. Die meisten Ätzteile dienen dazu, die Verschraubung der Zusatzpanzerung darzustellen. Na, Prost Mahlzeit! Da kann man nur hoffen dass keines dieser sehr kleinen Ätzteile im Nirwana des eigenen Teppichs verschwindet. Hier gefällt mir die Lösung vom Zwesda und Meng besser. Bei diesen Hewrstellern sind diese schon angegossen und ersparen einem sehr viel Arbeit.

Ansonsten strotzt der Trumpeter Bausatz nur so von Details, auch was den Turm betrifft. Alle Bauteile weisen eine sehr gute Detaillierung auf. Viele Teile sind sehr filigran ausgeführt, so dass hier vor Bruch Vorsicht geboten ist. Bei der Passgenauigkeit der Teile, dürfte es keine Schwierigkeiten geben. Ich habe schon viele Trumpetermodelle gebaut und es gab bei mir nie Probleme. Die Bauanleitung umfasst 24 Seiten und in 25 Bauabschnitten ist das Modell fertig gebaut. Farbangaben sucht man in der Bauanleitung leider vergeblich.

Lackierung und Decals: Trumpeter gibt fünf Farbenhersteller an: Mr. Hobby, Vallejo, Modelmaster, Humbrol und Tamiya.

Man hätte sich auch einige Farbangaben in der Bauanleitung gewünscht. Für die Teile im Inneren des Turms wäre das hilfreich gewesen. Der Decalbogen erlaubt den Bau von zwei Fahrzeugen. Diese sind auf einem doppelseitigen farbigen DIN A4 Blatt dargestellt. Ein Fahrzeug in grüner Tarnbemalung und ein Fahrzeug mit einem Dreifarben Tarnanstrich. Der Decalbogen ist glänzend bedruckt und von guter Qualität. Trumpeter gibt leider zu den Einheiten keine Angaben.

 

Fazit: Auch Trumpeter hat mit dem T-90 A mit geschweißtem Turm ein sehr gutes Modell auf dem Markt gebracht. Das Einzige was mir nicht so gut gefällt ist die Anbringung der vielen filigranen Ätzteile für die Turmpanzerung. Hier muss man gute Nerven haben. Und so sollten Anfänger unseres Hobbys lieber zu dem T-90 von Zvezda greifen. Sonst kann Ich den Trumpeter Bausatz wirklich nur empfehlen, schon wegen seiner Detaillierung. Schade nur, dass Farbangaben in der Bauanleitung nicht zu finden sind. Das geht heute viel besser. Das Trumpeter Modell ist mit knapp 40 Euro zwischen dem Zvezda T-90 und dem teuersten Modell der Firma Meng angesiedelt.

Trumpetermodelle findet man in gut sortiertem Fachhandel oder bei Glow 2b. Das Muster stammt von Glow 2b(www.glow2b.de) Vielen Dank dafür!

Andreas Wolf, Berlin (März 2014)