Original: Der T-64 ist ein mittelschwerer Kampfpanzer, der zur Zeit des Kalten Krieges in der Sowjetunion gebaut und eingesetzt wurde. Er wurde Ende der 1950er Jahre unter der Leitung von Alexander A. Morosow in Charkow entwickelt. Prototyp Nr.1, als Objekt 430 bezeichnet, entstand im Jahr 1960. In diesem Panzer wurden die damals modernsten verfügbaren Technologien verbaut. Als erster Panzer erhielt er eine Verbundpanzerung und war so der bestgeschützte Kampfpanzer, der Welt. Er war auch der erste Panzer, der ein Stabilisierungssystem für die Bordkanone erhielt.
Revolutionär ist auch der Einbau eines Ladeautomaten für die 125mm Glattrohrkanone. Auch ein neuer Fünfzylinder-Gegenkolben-Dieselmotor wurde in das Fahrzeug eingebaut. Einige Komponenten waren aber noch nicht ausgereift und führten so zu Problemen, die nur zum Teil bei späteren Versionen behoben werden konnten.
Der T-64 besitzt ein Leichtbau-Stützrollenlaufwerk mit Drehstabfederung und hydromechanischen Endanschlägen. Die insgesamt 12 Laufrollen sind im Gegensatz zu anderen Panzerfahrzeugen sehr schmal ausgeführt. Die Kette liegt nicht flächig auf den Laufrollen und wird dadurch stark belastet. Wie schon erwähnt, wird die ab dem T-64A verwendete 125mm-D-81 Glattrohrkanone voll stabilisiert eingebaut.
Geladen wird die Kanone durch einen EZ-10-Ladeautomat. Bei russischen Panzerfahrzeugen ist die Munition zweigeteilt in das Geschoss und die Treibladung. Diese werden vom Ladeautomaten aufgenommen und in das Rohr geschoben. Durch den Ladeautomaten ist eine Schusskadenz von 6 bis 8 Schuss in der Minute möglich. Sollte der Ladeautomat ausfallen, verringert sich die Feuergeschwindigkeit auf einen Schuss pro Minute.
Angetrieben wird der T-64 von einem 5 Zylinder Dieselmotor 5TDF mit einer Leistung von 700 PS die später auf 720 PS angehoben wurde. Der Motor war durch seine flache Bauweise und die dadurch entstehende Wärmeentwicklung sehr störanfällig und wartungsintensiv. Außerdem war der Kraftstoffverbrauch sehr hoch. Auf der Straße erreicht der T-64 eine Geschwindigkeit von 70 Km/h, im Gelände 45 Km/h. Durch die zwei obligatorischen 200 Liter Spritfässer, die am Heck befestigt werden können, steigt die Reichweite von 400 auf 500 Km. Durch einspritzen von Diesel in den Motor kann der Panzer sich zur Tarnung einnebeln.
Ab den Jahr 1974 wurde der T-64 bei den Gardedivisionen der Westgruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland eingeführt. Auch noch heute wird der T-64 bei vielen Nutzerstaaten wie Russland, Ukraine, Usbekistan, Aserbaidschan und der Demokratischen Republik Kongo eingesetzt. Die letzte Ausführung, des T-64 ist die Version BV, die zusätzlich mit einer Reaktivpanzerung an Turm und Wanne ausgestattet wurde.
Quelle: Auszüge aus Wikipedia
Bausatz: Wieder beglückt uns die Firma Trumpeter mit einem neuen eines sowjetischen bzw. russischen Gefechtsfahrzeug, dem T-64 BV. Der stabile Stülpkarton ist mit 24 grauen Spritzlingen und einen kleinem Gussast aus Klarsichtmaterial randvoll gefüllt. Einer der 24 grauen Spritzlingen ist aus Vinyl gegossen. An ihm befinden sich zwei Kanonenblenden für die verschiedene Höheneinstellung der Kanone, Munitionshülsensack für das 12,7 mm Fla- MG- NSWT und die Nachbildung eines Baumstammes.
Der Turm, der mit einer hervorragenden Gussstruktur ausgestattet ist, wurde, wie die Wanne des Modells, separat in Klarsichtbeuteln verpackt. Bruchempfindliche Teile sind zusätzlich mit einer Dämmfolie umwickelt. Ansonsten findet man im Karton noch drei Platinen mit sinnvollen Ätzteilen. Alles in allem mehrere Hundert Bauteile gilt es hier zu verbauen.
Die Detaillierung des Bausatzes ist als sehr gut zu bezeichnen. Schon angefangen bei der Wanne des Fahrzeuges, die im Modell allerdings keine Drehstabfederung enthält, kommt Freude auf. Der Effekt einer Drehstabfederung am Modell ist sicherlich sehr schön, allerdings ist diese oft sehr (bzw. zu) filigran ausgeführt und so herrscht fast immer bruchgefahr.
Die Kette besteht aus Einzelkettenglieder und Kettensegmenten. Damit kann zwar eine leicht durchhängende Kette nicht dargestellt werden, aber auf Fotos des T-64 konnte ich auch ein durchhängen der Kette nicht erkennen. Der Turm des Modells strotz nur so von Details. Acht Seiten der Bauanleitung veranschlagt Trumpeter für den Bau des Turmes. Wie schon erwähnt weist der dieser eine sehr feine Gussdetaillierung auf.
Ein weiterer Vorteil des Modells des T-64 ist, das hier die Verschraubung der Turmpanzerung schon nachgebildet wurde. Bei den Modellen der T-90 Panzer von Trumpeter werden diese Schraubenköpfe durch winzige Ätzteile dargestellt, und so ein Turm hat viele davon. Modellbauer mit ruhigen Händen finden sicher das Ätzteilpuzzle spannender, für die meisten Anderen wird die Darstellung in Plastik – wie hier - sicher die bessere Lösung sein. Die gut erklärende Bauanleitung im Din/A4 Format umfasst 20 Seiten. Leider fehlen in den einzelnen Bauabschnitten die Bemalungshinweise.
Decals und Lackierung: Der glänzend gedruckte Decalbogen erlaubt den Bau von zwei Fahrzeugen, die auf einem farbigen, doppelseitigen Din A4 Bogen aufgezeigt werden. Zu den Einheiten bei denen die Fahrzeuge im Einsatz waren gibt Trumpeter leider keine Auskunft. Da auf dem Decalbogen noch weitere Turmnummern vorhanden sind, können nach Fotos weitere Varianten dargestellt werden. Trumpeter gibt fünf Farben-Hersteller an: Mr.Hobby, Vallejo, Modell Master, Tamiya und Humbrol.
Fazit: Mit den T-64 BV, ist Trumpeter wieder eine gute Nachbildung eines sowjetisch-russischen Gefechtsfahrzeuges gelungen. Die Detaillierung lässt nichts zu wünschen übrig. Wer schon mal ein Modell des Herstellers Trumpeter gebaut hat weiß, dass hier keine Passprobleme auftreten sollten. Der Preis von knapp 40 Euro ist voll gerechtfertigt.
Trumpeter Modelle findet man im gut sortierten Fachhandel oder bei Glow 2b. Das Muster stammt von Glow 2b. (www.glow2b.de). Vielen Dank dafür!
Andreas Wolf, Berlin (August 2014)
Literaturhinweis:
T-64 und T-80 Steven J. Zaloga Concord Publications Company ISBN: 962-361-031-9 |