Krupp/Ardelt Waffenträger 105mm leFH-18

Trumpeter 01586 - 1/35

Inhalt:

Geschichte: Obwohl die Planungen für Waffenträgerfahrzeuge bis ins Jahr 1942 zurückreichen, begann die "echte" Entwicklungsarbeit daran erst Anfang 1944 nachdem immer höhere Materialverluste aufgrund der relativen Unbeweglichkeit von Artillerie und Panzerabwehr dringend eine Neuorientierung erforderlich machten.

Die neu geschaffene Familie/Gattung der so genannten Waffenträger war so entworfen, dass auf einem universellem Chassis mehrere unterschiedliche Waffentypen der Artillerie und vorrangig der Panzerabwehr adaptiert werden konnten.

Im ursprünglichen Konzept war vorgesehen, dass die Waffenaufbauten für den Kampfeinsatz schnell abgesetzt und danach, oder, falls während der Kampfhandlungen erforderlich, genauso schnell wieder aufgenommen werden konnten. Diese Anforderung wurde jedoch im Laufe der weiteren Entwicklung fallen gelassen, da es sich (selbst für deutsche Verhältnisse) als zu kompliziert erwies.

Eine weitere wichtige Anforderung war die Verwendung bereits erprobter Teile aus der laufenden Panzerfahrzeugfertigung. So entstanden vorrangig auf der Basis von Fahrzeugteilen des Jagdpanzers 38 und 38D Fahrgestelle mit 4, 5 und 6 Laufrollen. Die Eigenpanzerung der Fahrzeuge wurde so gering wie möglich gehalten (~15 t.), um mit aufgesetzter Waffe eine hohe Mobilität zu erreichen. Als Antrieb kam der Tatra V12 Dieselmotor zum Einsatz

Produktionsbeginn von Vorserienfahrzeugen war im März 1945 mit der 8,8 cm PaK 43 als Aufbau. Die volle Serienproduktion sollte im 4. Quartal 1945 anlaufen …

Bausatz: Allgemein ist zu sagen, dass die Bausatzteile gut detailliert und sauber gespritzt sind. Markante Sinkstellen im Material sind mir nicht aufgefallen. Die Auswerferstellen sind gut platziert und stören den Gesamteindruck des Modells nicht. Etwas vorhandener Grat von der Trennnaht der Spritzgussform fällt nicht weiter ins Gewicht und ist leicht zu entfernen. Die PE-Platine ergänzt sinnvoll den Bausatz.

Inwieweit die sichtbare Aussendetaillierung und -darstellung einem möglichen Original entspricht, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Daher enthalte ich mich hier jeglicher Wertungen und Aussagen zum beliebten Thema "Nietenzählen"

Bemalungs- und Markierungshinweise entnimmt man dem beiliegenden Farbblatt, der einschlägigen Literatur oder seiner Phantasie - schließlich handelt es sich bei dem Bausatz um einen "Papierpanzer". Da ist alles möglich.

Die Decals fallen mager aus in Ermangelung brauchbarer Vorbildfotos. Ggf. weicht man hier auf Drittanbieter (Archer Fine Transfers) aus…

Die 12-seitige Bauanleitung ist in 12 recht übersichtliche Bauabschnitte untergliedert und wirft keine Fragen beim Zusammenbau auf.

Darstellbare Fahrzeuge: Ein nicht näher beschriebenes Fahrzeug der Wehrmacht. Möglich wäre hier ein Fahrzeug einer der gegen Kriegsende aufgestellten "Papierdivisionen" ….

Die Farbangaben in der Bemalungs- und Markierungsanleitung beziehen sich Farben von Gunze Aqueous Hobby Color, Gunze Mr.Color, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol.



Pro:

Contra:

Fazit: Recht gute Qualität für einen (meistens) angemessen Preis (19 -27 €). Der Bausatz selbst lässt keine Komplikationen beim Zusammenbau erwarten. Einzig die Einzelgliederkette könnte sich zu einem Hassobjekt entwickeln. Aber ein echter Modellbauer kennt keinen Schmerz …

Zusammen mit den zusätzlichen Detailierungsmöglichkeiten auch für engagierte Anfänger in diesem Metier zu empfehlen.

Persönliche Wertung: 7/10

Literatur:

Spielberger, Militärfahrzeuge Band 11: Die Panzer-Kampfwagen 35(t) und 38(t) und Ihre Abarten.

Rolf Giebeler, Grebenstein (Juli 2011)