Vorbild PATRIOT bedeutet "Phased Array Tracking Radar to Intercept On Target". Dessen Raketenleitradar AN/MPQ-53 arbeitet mit ständig wechselnden Frequenzen im G/H-Band. Es vereint die Luftraumaufklärung, Zielidentifizierung, Zielbegleitung, Raketenleitung und Funktionen der elektronischen Kampfführung im taktischen Fla-Raketenkomplex "Patriot".
Das Antennenfeld ist auf einem Sattelschlepper aufgebaut. Die Hauptantenne für Luftraumaufklärung und Zielverfolgung besteht aus 5161 Einzelstrahlern und bildet eine Phased Array Antenne mit dem Durchmesser von 2,44 m. Im Antennenfeld sind separate Antennengruppen für Raketenleitung und Zielidentifizierung eingebaut. Letzteres wird durch das Sekundärradar AN/TPX-46(V)7 sichergestellt und nutzt als Sende-Empfangsantenne die lineare Antennengruppe unterhalb der runden Hauptantenne. Die anderen kleineren Gruppen werden für die Nebenkeulenunterdrückung, für die Raketenleitung (Kommandosender) und den Empfang der Raketenrückmeldungen genutzt. Im Entfernungsbereich von 3 bis 170 km führt das Radar die Luftraumaufklärung, Zielbegleitung, Raketenleitung und Störschutzmaßnahmen im Zeitmultiplexverfahren aus, welches durch den Waffensystemcomputer im Rhythmus von wenigen Millisekunden gesteuert wird.
Bis zu 32 verschiedene Konfigurationseinstellungen mit speziellen Parametern für den Fernbereich, den Nahbereich, für große Höhen oder unter den Bedingungen starker Festziele, für die Raketenleitung und mit Störschutzmaßnahmen werden z.B. durch verschiedene Impulsleistung, Impulsdauer und Modulationsform, längere oder kürzere Empfangszeit, gestaltet. Diese Konfigurationseinstellungen werden in eine zeitliche Folge für bis zu 54 verschiedene auswählbare Arbeitsmodi kombiniert, so dass eine lückenlose Abarbeitung der gestellten Aufgaben erreicht wird. Keine dieser Konfigurationseinstellungen sind an zeitliche Bedingungen gebunden, so dass durch zufällige Folgen mit zufällig generierten Sendefrequenzen eine Störung des Systems erschwert ist. Der Suchsektor der Antenne beträgt 90° und der Raketenleitsektor 120°. Der Waffensystemcomputer kann bis zu 100 Ziele gleichzeitig führen und für neun Raketen gleichzeitig die Kommandos errechnen.
Bausatz:Beim Öffnen des attraktiv gestalten Stülpkartons stellen wir fest, dass er einen "alten Bekannten" enthält. Bereits 2015 erschien das MPQ-53 Radar zusammen mit dem Patriotsystem im Handel. Wie damals wird auch jetzt der Trailer ohne Zugmaschine, dem HEMTT M983, geliefert. Diese muss man extra kaufen.
D Der Bausatz besteht aus ca. 410 Teilen. Diese befinden sich auf den 18 Spritzgussästen. Trailerober- und Unterteil, Radargehäuse, vier Vinylreifen, ein Bogen Fotoätzteile sowie ein Abziehbilderbogen vervollständigen den Bausatz. Sämtliche Teile sind präzise und detailreich wiedergegeben.
Trotz der vielen Öffnungen verfügt das Radargehäuse über keine Inneneinrichtung. Die werden schön mit Türen verschlossen. Auswurfmarkierungen sind außen am Modell nicht erkennbar.
Der beiliegende Ätzteilbogen veredelt den Trailer hauptsächlich mit Trittgittern.
Die Reifen aus Vinyl weisen ein authentisches Profil auf. Der reichhaltige Klarsichtteileast ist schlierenfrei gegossen. Hiervon finden nur die Rückleuchten Verwendung. Die Materialstärke ist sehr gut.
Die 16 seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 15 Abschnitte. Beim Bau sollte peinlichst genau auf die Hinweise in der Bauanleitung geachtet werden, speziell bei den beweglichen Teilen.
Bemalung: Der kleine Decalbogen ist sauber und fehlerfrei gedruckt. Er beinhaltet eine darstellbare US Variante. Ein extra Painting und Marking Guide liegt in Farbe bei und bezieht sich auf das Farbensortiment von Vallejo, Mr.Hobby, Model Master, Tamiya und Humbrol.
Fazit: Ein interessanter Bausatz. Mit Sicherheit ein sehr gute Entscheidung diesen jetzt einzeln anzubieten. Mit dem Zukauf der schweren Zugmaschine HEMTT M983 entsteht ein eindrucksvolles Gespann. Die Detaillierung ist wie immer auf hohem Niveau. Empfehlenswert
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Mai 2017)