Vorbild: Der T-55 war ein Standardpanzer der Sowjetarmee und der Armeen des Warschauer Vertrags in den 1960er- und 1970er-Jahren. Er ist einer der am häufigsten produzierten Panzertypen der Welt, der an zahlreichen Konflikten beteiligt und Auslöser für bedeutende Entwicklungen im Panzerbau war. Der Panzer wurde am 9. Mai 1958 der Öffentlichkeit vorgestellt und offiziell in den Truppendienst aufgenommen. Die Serienproduktion begann im Juni 1958.
Der T-55 wurde aus dem T-54 entwickelt und den Bedingungen des Gefechts beim Einsatz von Massenvernichtungswaffen in Europa angepasst. Die Motorleistung, die Reichweite und der Kampfsatz (Munitionsvorrat) wurden erhöht sowie der ABC-Schutz verbessert. Auffallend war die optimierte geschossabweisende Form von Turm und Wanne. Trotz der Modernisierungen wurde viel Wert auf einfache Bedienung und Wartung unter Gefechtsfeldbedingungen gelegt.
Haupteinsatzzweck war der offensive Einsatz bei großräumigen Operationen nach eigenen oder gegnerischen Kernwaffenschlägen. Gefechtshandlungen sollten dabei mit möglichst großen Panzerabteilungen (ab Bataillon aufwärts) im Verbund mit motorisierter Infanterie, Artillerie und anderen Teilstreitkräften sowie unter Deckung aus der Luft durchgeführt werden. Es zeigte sich aber, dass der Panzer für fast alle Aufgaben unter fast allen Bedingungen einsetzbar war.
In seiner Haupteinsatzzeit (1960er- und Anfang der 1970er-Jahre) war der T-55 ein modernes Waffensystem, das sich vor allem durch seine Feuerkraft, Mobilität und Universalität auszeichnete. Wegen seiner einfachen Grundkonzeption war es möglich, den Panzer über Jahre hinweg mit geringem Aufwand zu modernisieren und technisch auf dem Niveau seiner Hauptkontrahenten zu halten. Mit der Einführung neuer Kampfpanzer im Westen wie im Osten (Leopard 1 A1, M60A3, T-64 bzw. T-72) trat der T-55 in die zweite Reihe zurück, wurde jedoch weiterhin sowohl von der Sowjetunion als auch ihren Verbündeten im Warschauer Vertrag in großem Umfang genutzt. In der NVA wurde er seit 1977 teilweise durch den T-72 ersetzt.
Die hohen Verluste im Sechstagekrieg resultierten aus dem schlechten Ausbildungsstand der Besatzungen und mangelhafter Taktik. Insbesondere die fehlende Deckung aus der Luft und schlechte Gefechtsfeldaufklärung wirkten sich oft verheerend aus. Bei sachgemäßem Einsatz (panzergünstiges Gelände, Infanterie- und Artillerieunterstützung) und kompetenter Truppenführung beherrschten auch kleinere Verbände mit dem T-55 das Gefechtsfeld bis Ende der 1960er Jahre.
Auszug aus Wiki T-55
Bausatz: Erfreulicher Weise bleibt Tamiya seiner Linie treu und bringt weiterhin Fahrzeuge und Panzer in 1/48 heraus. Zur Messe in Nürnberg wurde der T-55 als Neuheit vorgestellt. Der kleine Stülpkarton enthält die Gießrahmen, welche in einem olivgrünen Kunststoff abgespritzt wurden und einzeln in Plastiktüten verpackt sind, die Bauanleitung, Decals und Metallgewichte. Wie immer gibt’s auch ein paar Polycaps und etwas Garn als Abschleppseilimmitat.
Die Wanne ist dreiteilig aufgebaut und schön gestaltet. Die Schwingarme sind fest an den Seitenteilen angegossen, es gibt also keine einfache Möglichkeit diese ans „Gelände“ anzupassen. Die Räder sind „klassisch am Stück“ gegossen, das heiß man muss hier jedes Rad einzeln versäubern , da sich formbedingt eine Naht in der Mitte befindet… naja, da kann man die Gummiauflagen gleich noch etwas beschädigen. Die „Link & Length“-Kette finde ich super, das obere Teil ist auch sehr schön durchhängend abgespritzt worden.
Die Oberwanne ist ebenfalls gut detailliert. Hier wird sich aber noch das eine oder andere Teil für Hauler zum Verbessern finden lassen. Die angegossen Fender sind auf der Unterseite nicht glatt, da Montagelöcher und Einprägungen zur Vermeidung von Sinkstellen angebracht wurden. Ich glaube ich kann damit leben, denn wie man es auch dreht: alles Andere wird eine Heidenarbeit.
Kommen wir zum Turm: aus meiner Sicht das Highlight des Bausatzes. Die Gussstruktur ist wirklich toll gemacht und ich werde sie nicht ändern. Für eine Hervorhebung der Struktur werden einige sicher noch etwas Primer auftupfen. Das Rohr sieht ebenfalls ganz gut aus. Die Gussnaht ist minimal. Die Hohle Mündungsbremse wird durch ein zweites Teil dargestellt, Da muss man mal sehen wie man diese Klebestelle kaschieren kann. Andererseits wird es von Aber und Co. sicher noch bessere Rohre geben. Beim Holzbalken bin ich ob der Brauchbarkeit nicht so sicher. Da muss ich erst mal eine Schicht Primer drauf sprühen. Es gibt eine leichte Struktur, aber Holz ist nicht so einfach zu simulieren. Das Dushka ist übrigens auch ganz ordentlich allerdings ist die Mündung nicht hohl. Abschließend sei noch auf den Kommandanten verweisen, der auch in diesem Bausatz zu gefallen weis.
Es liegen Markierungen für ein sowjetisches (?) Fahrzeug bei. Ich hoffe ich finde noch einen einfachen T-55 der NVA (der DDR). Hoheitszeichen habe ich von Truckline, aber bisher hab ich meist nur spätere Ausführungen in Bildform gefunden.
Fazit: Wieder ein super Modell von Tamiya! Man darf natürlich die Zielrichtung dieser Bausätze nicht verkennen. Es geht um den einfachen Zusammenbau und dabei ein gutes Maß an Details. Superdetaillierung und 1000-Teile-Bausätze sind nicht Tamiyas Anspruch.
Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2020)