Vorbild: Ursprünglich zur Unterstützung der Infanterie vorgesehen, erschien das Deutsche Sturmgeschütz III erstmalig 1940 im Gefecht. Bei einem vollständig neuen Aufbau auf dem stabilen Fahrgestell des Panzer III, war der drehbare Turm entfernt und die kurzläufige 75mm L/24 Kanone direkt auf den Rumpf montiert, was dem StuG III das Profil eines extrem niedrigen Fahrzeugs gab. Hauptsächlich für den Feuerschutz der Infanterie auf kurze Distanz vorgesehen, wurde es als selbstfahrende Artillerie gegen befestigte Punkte feindlicher Stellungen eingesetzt. Als jedoch die Deutschen Streitkräfte an der Ostfront auf die Russischen KV-1 und T-34 Panzer trafen, änderte sich die Situation schlagartig. Um der Bedrohung durch diese Russischen Panzer entgegenzutreten, waren die Deutschen gezwungen ihr bestehendes Waffen-Arsenal aufzurüsten.
Die Tamiya Spritzlinge A (liegt 2mal bei) ...
... und D
Das sich daraus ergebende StuG III Ausf.G, wurde ab Ende 1942 gebaut und besaß eine wesentlich stärkere 75mm Langrohrkanone L/48. Der Aufbau wurde neu konstruiert, ein MG-42 Maschinengewehr mit Schutzschild, eine Sichtkuppel für den Kommandanten und Nebelwerfer wurden angebaut. Ab Frühjahr 1943 wurden Schürzen seitlich am Rumpf angebracht, im Oktober kam ein Granaten-Abweiser an der Kommandanten-Kuppel dazu. Der frühe Typ G hatte eine viereckige, geschweißte Kanonen-Ummantelung, wogegen ab November 1943 eine 80mm dicke, gegossene "Saukopf-Blende" hinzukam. Die Sturmgeschütz-Variante Typ 42 hatte eine 105mm Haubitze auf das StuG III Ausf.G Fahrgestell montiert, sie wurde entwickelt, um die ursprüngliche Feuerschutz-Rolle des StuG III zu übernehmen. Von der zahlenmäßig stärksten Version des StuG III wurden zwischen Dezember 1942 und März 1945 mehr als 7.800 StuG III des Typs G gebaut.
und hier der Spritzlinge E und R ....
sowie G
Modell Jetzt geht es also ans Ausschlachten der vorhandenen Formen, nach StuG III Ausf.B und Pz.Kpfw. III Ausf.L kommen einem die meisten Spritzlinge natürlich bekannt vor. Dies ist jedoch völlig legitim und bereichert das derzeitig noch begrenzte Angebot. Neu sind die Oberwanne und die versionsspezifischen Anbauteile (Spritzlinge R und G). Die Ausführung ist, wie von Tamiya gewohnt, sehr gut. Jedoch hat Tamiya diesmal einen kleinen Bock geschossen, da diese Modell einen recht seltene Versionenmix darstellt. Da mir leider die für eine detaillierte Kritik notwendige Fachkenntnis fehlt, möchte ich auf einschlägige Literatur bzw. Websites wie PMMS und Missing Lynx verweisen. (Bei ML kann ich den (Foren?-)Beitrag nicht wiederfinden, die Stichworte, die mir noch einfallen sind: Rohrblende, Pilze und Ladeschützenluke)
Schließlich noch die unseelige Metallwanne
Fazit Wie immer hervorragende Gussqualität! Man sollte jedoch etwas recherchieren, welche Merkmale das Vorbild hatte, das man im Modell nachbilden möchte. Von Hauler gibt es inzwischen auch einige Resin- und Fotoätzteilsätze, die Umbauten erleichtern. Insgesamt noch empfehlenswert.
Text Steffen Arndt, Schwerin / Fotos: Andreas Eichendorff (Berlin)