Vorbild: Halbkettenfahrzeuge erwiesen sich für die Motorisierung der infanteristischen Verbände im zweiten Weltkrieg als sehr erfolgreich. Durch die Kombination von Kettenfahrgestell und Lenkachse wird eine höhere Geländegängigkeit als beim bekannteren Radfahrzeug erreicht, außerdem ist die Herstellung und die Technik etwas einfacher als beim reinen Kettenfahrzeug. Insbesondere die gepanzerten Versionen waren im Zusammengehen mit den Panzerverbänden gut geeignet.
Der leichte Schützenpanzerwagen auf Basis des Demag Sd.Kfz.10 erhielt die Bezeichnung Sd.Kfz. 250. Es gab ihn in unterschiedlichsten Ausführungen. Die Grundversion hatte ein Gewicht von 4,6 t, war 4.700 mm lang, 1.945 mm breit und 1.660 mm hoch. Angetrieben von einem Sechszylinder-Maybach-Motor erreichten diese Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von 65 km/h, die mitgeführten 140 Liter Kraftstoff brachten eine Fahrstrecke von 175 km.
Gepanzert waren die Sd.Kfz.250 mit 14,5 mm an der Front und 8 mm an den Seiten. Die Fertigung der Fahrzeuge mit seiner etwas komplizierten Form wegen der vielen schrägstehenden Bleche wurde im Oktober 1943 eingestellt, dafür wurde das Sd.Kfz. 250 neuer Art eingeführt. Der Aufbau dieser Schützenpanzerwagen hatten nur noch neun statt bisher 19 verschiedener Panzerplatten. Das Gewicht betrug inzwischen 5,38 t bei einem leicht vergrößerten Treibstoffvorrat. Ansonsten glichen sich die beiden Ausführungen.
Das Sd.Kfz. 250/3 wurde als Funkpanzerwagen genutzt und war, je nach Ausrüstung mit Funkgeräten und sonstigen Nachrichtenmitteln, in fünf verschiedenen Ausführungen lieferbar. Die Fahrzeuge hatten vier Mann Besatzung und wogen 5,75 t.
Auf Basis von Auszügen des Artikels bei "Lexikon der Wehrmacht": Sonderkraftfahrzeuge: Sd.Kfz. 250
Mit dem Bausatz lässt sich in erster Linie Rommels Führungsfahrzeug "Greif" darstellen, jedoch kann man durch einige Umbauten sicher auch andere Sd.Kfz. 250/3 darstellen (hierzu sind aber gute Quellen von Nöten). Erstes erfreuliches Merkmal ist das relativ kleine Druckgussteil, das fast vollständig im Inneren des Fahrzeugs verschwindet.
Alle Teile sind, wie für Tamiya typisch, hervorragend in 4 Gussrahmen abgespritzt. Auffällig ist die recht große Anzahl von "Baugruppen", die als einzelnes Teil zusammengefasst sind, so z.B. die Bodengruppe im Innenraum oder die Laufrollen. Ich finde das in Ordnung, da die Detaillierung trotzdem noch ausreichend ist ... es bietet aber auch Potential für die Superdetaillierer unter uns.
Ansonsten sieht alles nach einem schönen Bastelvergnügen für ein Wochenende aus. Andererseits wird dieses Modell sicher auch die Zubehörindustrie auf den Plan rufen, da auf diesem Fahrgestell eine Vielzahl von Varianten und Umbauten möglich ist ... was dann aber etwas mehr Arbeitsaufwand erfordern dürfte.
Fazit: Schöne Ergänzung der Reihe und als Nr. 50 passend zur Nr.100 der Flugzeugreihe. Ich bin gespannt, was sich Tamiya noch einfallen lassen wird, denn auch andere Hersteller sind nicht untätig (wie z.B. Hauler mit Tatra 6500 und GAZ Tankwagen oder MiG mit dem Dodge WC 51)
Steffen Arndt, Ettlingen (Dezember 2007)