Vorbild: Ein Modell, auf das viele Bastler sicher schon lange gehofft haben!
Halbkettenfahrzeuge der Wehrmacht in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt es ja nun von fast jedem renomierten Hersteller, aber eben immer nur in den gängigen Größen 1/35 oder 1/72. Der "Zwischenmaßstab" 1/48 hatte da, mal abgesehen von einigen Bandai-Kits in den 80ern, kaum etwas aufzuweisen.
(Anmerkung: Es gibt bereits Tamiyas Sd.Kfz.250/3 und AFV Club hatte ja mit dem ebenfalls bereits hier vorgestellten Sd.Kfz.251/1 Ausf.C vorgelegt... AT )
Umso größer die Freude, als Tamiya sich endlich des Sd.Kfz.251 annahm und nun ein hervorragendes Modell dazu auf den Markt brachte.
Sehen wir mal hinein.
Der Karton, bedruckt mit einem ansprechenden Einsatzmotiv des Panzerspähwagens und weiteren Bemalungsvorschlägen an den Schmalseiten, enthält vier beige Spritzlinge zum Bau des Sd.Kfz.251 Ausführung D und zweier Figuren, sowie einen grauen Spritzling mit umfangreichem Zubehör und Ausrüstung für die angenommene Besatzung des Fahrzeuges.
Die Detailierung der Oberflächen ist sehr gut gelungen, Oberteil der Motorhaube und obere Seitenwände weisen sogar leichte Strukturen von Walzstahl auf. Bei der Platzierung der Auswerfermarken hat Tamiya ebenfalls vorbildlich gearbeitet, sie liegen fast alle in später nicht sichtbaren Bereichen und bedürfen nur geringfügiger Nacharbeit.
Eine Motornachbildung gibt es nicht, dafür ist Fahrerhaus und Ladefläche exakt wiedergegeben. Mit den beiliegenden Ausrüstungsgegenständen lässt sich das Innenleben des Sd.Kfz. noch weiter aufwerten, auch wenn Tamiya uns einen Fahrer oder aufgesessene Crew vorenthält. Da die hintere Ausstiegsluke separat beiliegt, könnte sie mit etwas Geschick auch offen dargestellt werden.
Schön modelliert sind die beiden Figuren, welche einen Fahrzeugkommandanten und dessen Kanonier darstellen...beide lässig stehend und damit für die Ausgestaltung des Fahrzeuges selbst zwar nur bedingt, für den Dioramenbau aber auf jeden Fall brauchbar.
Tamiya hat hier auf die anfänglich bei ihren Bausätzen diesen Maßstabes genutzten Unterteile aus Metall verzichtet...sicher sehr zur Freude vieler Modellbauer. Die qualitativ hochwertige Segmentkette ist dafür wieder mit von der Partie.
Ein kleiner, aber dicht bedruckter Decalbogen rundet das Gesamtbild ab. Er beinhaltet drei Versionen der späten D-Variante des 251er, einmal Ostfront Winter 1943, dann die 5.Panzerdivision Wiking, Warschau August 1944 und zum Schluß eine nicht näher bestimmte Einheit der Wehrmacht in der Normandie 1944. Ausserdem natürlich die Anzeigetafeln des Instrumentenbrettes und Funkgerätes.
Anmerkung: Mit Sicherheit wird der obere (hier grafisch bearbeitete) Bereich mit Emblemen der Division Wiking bei Bausätzen auf dem Deutschen Markt abgeschnitten oder anders unkenntlich gemacht sein!
Fazit: Ein ansprechendes, gut detailiertes Modell, wie es bisher noch nicht zu bekommen war. Sehr zu empfehlen!
Mario Kanzenbach, Schwerin (November 2009)