Vorbild: Die deutschen Streitkräfte schufen im zweiten Weltkrieg eine Vielzahl von Panzerabwehr- bzw. -jagdfahrzeugen durch Montage einer PaK auf einem obsoleten Fahrgestell. Obwohl diese Umbauten mehr leisteten als von ihnen erwartet werden konnte, hatten sie jedoch auch große Schwächen. Oft waren die Aufbauten sehr hoch, klobig und nach oben offen und dadurch sehr verwundbar. Die Bomberoffensive gegen Deutschland forderte auch bei den Panzerfertigungsstätten ihren Tribut und so war es schwierig einen Nachfolger für das StuG III und den Marder zu produzieren. Die Lösung war einen Jagdpanzer zu entwickeln, der möglichst viele Komponenten eines bestehenden Fahrzeugs teilte. Dafür bot sich der Pz. 38 (t) an, da zusätzlich das Protektorat Böhmen und Mähren nicht die volle Wucht der Luftangriffe abbekam. Die Entwicklung war Anfang 1944 abgeschlossen und im April begann die Serienproduktion bei BMM und Skoda.
Die Unterwanne im Vergleich zum alten Bandai-Kit (Tamiya hellgrau)
Technische Beschreibung: Der Hetzer besaß eine kompakte Form mit niedriger Silhoutte und war komplett mit schräger Panzerung versehen, was seine Defensivfähigkeiten gegenüber den bisherigen Panzerjägern deutlich verbesserte. Die Bewaffnung bestand aus einer fest eingebauten 75mm L/48 PaK 39 und einem fernbedienten MG. Der Aufbau war zur Aufnahme einer 4-köpfigen Besatzung ausgelegt und die Wanne war gegenüber dem Pz.38(t) verstärkt worden
Die Oberwannen im Vergleich (Tamiya hellbraun)
Erstmals wurde der Hetzer im Juli 1944 bei der 731. Heeres Panzerjägerabteilung in Dienst gestellt und wurden anschließend an eine Anzahl weiterer Einheiten ausgeliefert, darunter Infanterie-, Panzerjäger- und Volksgrenadierdivisionen. Aufgrund seiner Einfachheit und seiner Robustheit wurde er bis zum Kriegsende der Hauptjagdpanzer des Heeres und wurde an allen Fronten eingesetzt. Skoda und BMM verbesserten das Fahrzeug während seiner Produktion laufend und produzierten bis Kriegsende ca. 2800 Stück.
Die Spritzlinge des Tamiya Bausatzes
Der Bausatz präsentiert sich in der nun schon gewohnten hervorragenden Qualität. Alle Teile sind sauber abgespritzt und gut detailliert. Leider hat Tamiya bisher für keines seiner Panzerfahrzeuge irgendeine Art von Inneneinrichtung beigefügt. Hier war bei den Bandaikits wenigstens rudimentäres vorhanden. Wegen der unseligen Metallwanne (die wohl für die fertig komplettierten Kits konzipiert worden ist) tut man sich vermutlich auch in Kreisen der Zubehörhersteller schwer, Abhilfe zu schaffen. Die Qualität des Teils ist gut, ich mag einfach Plaste lieber...
Die Abziehbilder sind sauber gedruckt und nur spärlich vorhanden (wie auch die Markierungen am Original). Sehr gut finde ich die Ketten und auch deren Montagehilfe (ich muss keine Einzelgliederkette haben).
Hier noch die Abziehbilder und die Montagehilfe
Fazit: Guter Bausatz eines interessanten Fahrzeugs.
Steffen Arndt, Schwerin
Fotos:© Andreas Eichendorff
Die Tamiya Metallwanne noch einaml in ganzer Pracht
Zum Vergleich hier die teile des Bandai Kits