Eine der größten Bedrohungen der Bodentruppen im Zweiten Weltkrieg war der taktische Einsatz von Kampf- und Jagdflugzeugen in niedrigen und mittleren Höhen. Bis Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts waren die deutschen Heereseinheiten mit 20mm Flugabwehrgeschützen Flak 30 ausgerüstet. Deren Kadenz von 120 Schuss pro Minute war jedoch nicht ausreichend, um den moderneren, immer schneller fliegenden gegnerischen Flugzeugen Paroli zu bieten.
Mauser schuf auf Basis der neuen Anforderungen des Heeres die Flak 38 mit höherer Kadenz. Um die Feuerkraft weiter zu erhöhen, wurden vier dieser Geschütze zu einem "Flakvierling 38" zusammengefasst. Diese neuen Geschütze bewährten sich sowohl im Kampf gegen Bodenziele als auch in der Luftabwehr. Die Standardbesatzung bestand zu Anfang aus 7 Soldaten, obwohl auch eine Bedienung der Waffe mit 4 Mann möglich war.
Die Waffen feuerten normalerweise paarweise diagonal, wobei das nicht feuernde Paar geladen wurde. Daraus ergab sich eine Feuerrate von 800/min. Im Notfall konnten auch alle vier Waffen auf einmal abgefeuert werden, wodurch sich die Schusszahl kurzfristig auf 1800 Schuss pro Minute erhöhte. Der Höhenrichtbereich betrug -10 bis +100 Grad. Der Seitenrichtbereich war 360 Grad. Die Drehung um diese Achsen erfolgte über Handräder, wobei der Richtschütze die Höhenrichtung vornahm und ein zweiter Mann die Seitenrichtung.
Der Transport der Waffe erfolgte normalerweise auf dem einachsigen Sonderanhänger 52. Dieser hatte einen geschweißten Querlenkerrahmen mit freitragender Blattfederaufhängung. Darüberhinaus wurde der Flakvierling 38 auch auf Halbketten und Panzerfahrgestellen montiert. So entstanden z.B. der Möbelwagen oder der Wirbelwind. Ebenso wurde der Vierling auf Zügen und Schiffen oder ortsfest auf Flaktürmen stationiert.
(Quelle: Bauanleitung)
Das Modell ist nun schon eine ganze Weile auf dem Markt. Der recht hohe Preis in Deutschland hatte mich bisher davon abgehalten, das Modell zu kaufen. Da ich in einem kleinen Dioramenprojekt noch eine Ecke füllen musste, habe ich gleich an diesen Bausatz gedacht. Nach längerem Abwägen der Vor- und Nachteile habe ich mich für einen Kauf bei HLJ entschieden. Einschließlich Versand und Einfuhrumsatzsteuer war das immer noch wesentlich günstiger als ein Kauf im Laden ... schon seltsam.
Wie dem auch sei, der Bausatz als solches ist schön gemacht und sollte in einigen Tagen zusammenzubauen sein. Die Figuren sind leider typisch Tamiya .. klein und verwachsen; passen aber bestimmt auf das Modell. Um noch einige Details zu verfeinern, habe ich mir einen Detailsatz von Hauler besorgt.
Fazit: Netter kleiner Bausatz für zwischendurch in gewohnter Tamiya-Qualität. Empfehlenswert.
Zubehör ist nicht unbedingt notwendig, gerade die Schilde wirken aber als Ätzteile besser. Auch 4 Rohre von Schatton (oder anderen Herstellern) verbessern den Gesamteindruck.
Steffen Arndt, Ettlingen (Februar 2009)