Vorbild: Der ČKD-Praga TNH war ein Panzer tschechoslowakischer Konstruktion, der nach der Besetzung der Tschecho-Slowakischen Republik durch das Deutsche Reich von der deutschen Wehrmacht übernommen und in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkriegs unter der Bezeichnung Panzerkampfwagen 38(t) eingesetzt wurde.
Als deutsche Truppen im März 1939 die Rest-Tschechei besetzten, fiel dem Deutschen Reich eine leistungsfähige Rüstungsindustrie, z. B. ČKD in Prag, in die Hände. Neben den Produktionsanlagen verfügte die tschechoslowakische Rüstungsindustrie über Panzerkonstruktionen wie den ČKD-Praga LT-H, die den aktuellen Versionen des deutschen Panzers III annähernd ebenbürtig waren. Zudem waren die deutschen Panzer I und II bereits veraltet und sollten nach den deutschen Vorkriegs-Rüstungsplänen bereits ausgemustert sein. So wurden die tschechoslowakischen Panzer als Ersatz rasch in die deutschen Panzerdivisionen eingegliedert.
Zur Zeit der deutschen Besetzung stand mit dem ČKD-Praga TNHP als LT-38 ein weiteres Panzermodell kurz vor der Einführung in die tschechoslowakische Armee. In die Ausrüstung der deutschen Truppen wurde das Modell unter dem Namen Panzerkampfwagen 38(t) übernommen, wobei das t für tschechisch stand. Insgesamt wurden von 1939 bis 1942 mehr als 1400 dieser Fahrzeuge gefertigt. Neben dem Einsatz in deutschen Einheiten wurden auch die Verbündete des Deutschen Reiches wie etwa das Königreich Rumänien oder die Slowakische Republik mit Panzern tschechischer Herkunft ausgerüstet.
Zwischen November 1940 und Mai 1941 wurden die Ausfertigungen E und F mit einer Gesamtzahl von 525 Stück gefertigt (275 Ausf.E / 250 Ausf. F). Die Fahrerfront sowie die Turmvorderseite erhielten zusätzliche Panzerplatten mit einer Stärke von 25 mm. Die Aufbauseiten erhielten zusätzliche Panzerbleche von 15 mm Stärke. Die neue, nun gerade Fahrerfront erhielt eine Fahrer- und Funkersehklappe 50, die vom Panzerkampfwagen III übernommen wurde. Außerdem wurde die Zahl der Nieten an der Fahrerfrontplatte reduziert. Durch diese Umbauten war das Gewicht des Fahrzeuges auf 9,86 t gestiegen.
Insgesamt erwies sich der 38(t) als zuverlässiger Panzer, der erst in den Jahren 1941/42 durch das vermehrte Auftreten des sowjetischen T-34 den Anforderungen nicht mehr gewachsen war.
Die Bewaffnung, eine 3,72-cm-Kanone L/47,8, war derjenigen der deutschen leichten Panzer überlegen, und auch die Panzerung der Front war mit 25 mm nur unwesentlich schwächer als die der Panzerkampfwagen III und IV . In späteren Varianten wurde die Frontpanzerung auf bis zu 50 mm verstärkt. Größte Schwäche des Fahrzeugs war seine vernietete Panzerung: bei Treffern konnten sich Niete lösen und die Besatzung im Kampfraum verletzen bzw. töten, ohne dass die Panzerung durchschlagen wurde; wenn die Niete nach außen weggesprengt wurden, konnte die begleitende Infanterie getroffen werden.
Das Fahrwerk diente darüber hinaus als Basis für verschiedene andere Waffensysteme. Am bedeutendsten waren der Marder III, ein Panzerjäger mit halbgepanzertem Aufbau und 7,5-cm-PaK 40 oder erbeuteter sowjetischer 7,62-cm-PaK (1.217 Stück).
Der Jagdpanzer 38(t) war ein kostengünstig und einfach herzustellender Jagdpanzer aus den Jahren 1944/45 mit 7,5-cm-PaK 39 L/48 (2584 Stück) oder Flammenwerfer (20 Stück). Vom Bergepanzer 38(t) wurden insgesamt 170 Stück hergestellt. Auch der Flakpanzer 38(t) basierte auf dem Fahrgestell des PzKpfw 38(t). Er war wegen seiner geringen Feuerkraft und unzureichenden Panzerung allerdings kein Erfolg. Der Sturmpanzer 38(t) „Grille“ war eine Selbstfahrlafette mit 15-cm-Haubitze für die Infanterie-Nahunterstützung auf dem Fahrgestell des Panzer 38(t). Knapp 400 Fahrzeuge wurden gebaut.
Quelle: nach Wikipedia ČKD-Praga TNH
Bausatz: Tamiya setzt in letzter Zeit vermehrt auf Varianten bereits bestehender Fahrgestelle. Mit diesem Bausatz wird die Reihe der Pz.38(t) fortgesetzt. Aufbau und Detaillierung entsprechen dem von Tamiya gewohnten Standard. Zum Teil sind Werkzeuge angegossen, aber Big T hat besonderen Wert auf den einfachen Zusammenbau gelegt und seit die Metallwanne durch interne Gewichte ersetzt wurde, macht der Bau auch noch mehr Spaß.
Der Abguss, diesmal in grauem Plastikmaterial, ist sehr gut und die typischen Nieten des Panzeraufbaus sind gut wiedergegeben. Ich hoffe es sind ausreichend viele, gezählt habe ich sie jedenfalls nicht. Noch immer bin ich von den „link-and-length“-Ketten begeistert. Diese lassen sich einfach anbauen und bemalen, auch wenn es zu Letzterem sicher mehr als eine Meinung gibt. Für die Kommandantenluke gibt es auch eine nett gestaltete Figur, die ich jedoch für meinen BA-64(r) genutzt habe.
Leider ist Tamiya bei der Bemalungsvariante sparsam... es gibt nämlich nur eine: "weiße 522" der 22. Panzerdivision 1942. Naja, eigentlich ist das nicht ganz korrekt, denn es ist noch ein Fahrzeug einer unbekannten Einheit ausgewiesen: Panzergrau und zwei Balkenkreuze. Da es für den 48er Maßstab nur wenige Zubehördecals gibt, ist dies sehr bedauerlich. Immerhin gibt es einige Publikationen, in denen man sich Anregungen holen kann (z.B. von Tankograd), welche man mit generischen Produkten wie z.B. von Archer nachbilden kann.
Fazit: Schön, dass Tamiya die Reihe fortführt. Das Modell ist ansprechend du leicht zu bauen. Von Hauler gibt es einen Satz zur weiteren Detaillierung, wenn man etwas mehr Zeit investieren möchte. Schade ist eigentlich nur das Fehlen von Bemalungsoptionen.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Juni 2016)