Vorbild: Der M1 Abrams ist ein Kampfpanzer von General Dynamics Land Systems. Der M1 entstand aus dem Projekt „Kampfpanzer 70“ und ersetzte den veralteten M60. Das erste Serienexemplar des M1 wurde am 28. Februar 1980 ausgeliefert. Er bildet das Rückgrat der Panzertruppen der USA, Ägyptens, Saudi-Arabiens, Kuwaits und Australiens. Bis heute wurden in den USA und Ägypten über 9000 Exemplare gebaut. Der M1 wurde mehrfach Kampfwertsteigerungen unterzogen, um ihn technologisch auf dem neuesten Stand zu halten und der seit seiner Einführung geänderten Bedrohungslage anzupassen. Er ist nach dem früheren Chief of Staff of the Army, General Creighton W. Abrams, benannt. Seit 1984 ist der Panzer mit einer in den USA in Lizenz von Rheinmetall gefertigten 120-mm-Glattrohrkanone bestückt.
M1A2: Ende 1988 wurde General Dynamics Land Systems mit einem weiteren Kampfwertsteigerungsprogramm betraut. Dabei sollten ein nochmals erhöhter Panzerschutz, eine erhöhte Überlebensfähigkeit und verbesserte Führbarkeit des Fahrzeugs im Vordergrund stehen. Aufgrund des auf 61,7 t angestiegenen Gewichts konnten nicht alle Wünsche der Army hinsichtlich zusätzlicher Panzerung umgesetzt werden. Zur Verbesserung der Führbarkeit wurde ein unabhängiges Wärmebildgerät für den Kommandanten eingebaut (Commander's Independent Thermal Viewer – CITV), sämtliche vorhandenen Wärmebildgeräte wurden auf Exemplare der 2. Generation umgerüstet, die Elektronik wurde überarbeitet und ein Inter Vehicular Information Systems (IVIS) in das System integriert, das den Austausch von Lagedaten zwischen den einzelnen Fahrzeugen erlaubt.
Das CITV erlaubt dem Kommandanten bei schlechter Sicht eine vom Wärmebildgerät des Schützen unabhängige Beobachtung. Weiterhin wurde die Waffenstation des Kommandanten verbessert und eine Hull Power Distribution Unit zur besseren Energieversorgung der elektrischen Systeme in die Wanne eingebaut. Um die Ausdauer des Fahrzeugs zu steigern, wurde ein Stromerzeugungsaggregat mit 6,2 kW Leistung am Heck angebracht. Vor dieser Maßnahme musste die Turbine im Leerlauf weiterlaufen, um die Stromversorgung sicherzustellen. Das Munitionsmagazin im Turmheck wurde ebenfalls überarbeitet, so dass zwei zusätzliche Patronen dort gelagert werden können. Die ersten Fahrzeuge des M1A2 wurden 1992 ausgeliefert; die Produktion endete 1996, nachdem Exportkunden wie Saudi-Arabien beliefert worden waren. Derzeit erfolgt noch die Umrüstung älterer Varianten auf das Modell A2. Der M1A2 unterscheidet sich äußerlich durch das CITV vor der Ladeschützenluke von den früheren Versionen. Nach Angaben der Army kann der M1A2 Ziele um 45 % schneller aufklären, die Zielübergabe vom Kommandanten an den Schützen erfolgt um bis zu 70 % schneller und die Positionsbestimmung von Zielen erfolgt bis zu 32 % präziser als beim M1A1.
Das SEP (System Enhancement Program) umfasst einige Punkte, die sowohl die Führbarkeit, die Ausdauer im Gefecht als auch die Kampfkraft verbessern sollen. Dazu wurde ein neues Wärmebildgerät der 2. Generation für den Kommandanten eingebaut, ein neuer augensicherer Laserentfernungsmesser installiert sowie digitalisierte Karten auf einem Farb-Display für den Kommandanten in das System integriert. Die Leistung des Computersystems wurde ebenfalls verbessert, der Speicher wurde erweitert und ein neues Betriebssystem mit Upgradepotential für zukünftige Kampfwertsteigerungen installiert. Die Panzerung an der Turmfront und an den Seiten wurde ein weiteres Mal erhöht. Laut Angaben der Army stieg die maximale Schussentfernung auf 4000 Meter. Im Kampfraum wurde eine Klimaanlage für die Elektronik und die Besatzung installiert. Der M1A2 verfügt über kein Stromerzeugeraggregat, jedoch besteht die Möglichkeit, ein solches im Heck unter Panzerschutz einzubauen. Um die Funktionsfähigkeit der elektrischen Systeme auch bei abgeschalteter Turbine sicherzustellen, wurden an dieser Stelle zusätzliche Hochleistungsbatterien eingebaut.
Auszug aus dem sehr umfangreichen Wiki: M1 Abrams
Bausatz: 2017 hat Tamiya diesen Bausatz des amerikanischen Kampfpanzers heraus gebracht. Nach dem Öffnen fällt sofort die Größe des Modells auf. Die Wanne ist geradezu riesig. Wer möchte kann hier die beiliegenden Gewichte einbauen. Für mich die bessere Wahl gegenüber der zunächst in dieser Bausatzlinie verwendeten Diecast-Wannen. Wie immer versucht Tamiya ein Optimum an Details bei einer möglichst geringen Teileanzahl zu erzielen. Trotzdem gibt es noch jede Menge Bastelspaß, denn auch wenn die Schwingarme alle an den Seitenplatten der Wanne angegossen sind, die Laufrollen sind immer noch alle einzeln abzutrennen, zu versäubern und zu lackieren.
Die Ketten liegen wieder im bekannten Link-and-Length-Format bei. Für mich ist dies wirklich die beste Art die Ketten darzustellen, denn man hat wenig Arbeit wenn man das mit Einzelgliedketten vergleicht und eine bessere Verarbeitungsmöglichkeit als bei Gummiketten, da man alles mit Plastikklebstoff verbinden kann. An einer Stelle gibt es ein Montageloch, dass zu einer der Stützrollen passt. Die Kettenseite ist hier nicht vollständig ausgeformt, aber das verschwindet hinter der Seitenblende. Die Bauanleitung zeigt was wohin gehört und die Passzapfen der Stützrollen sind unterschiedlich, so dass es nicht zu Verwechslungen kommen sollte.
Der Turm besteht aus einer Ober- und Unterschale und enthält ebenso wie die Wanne keine Innendetails. Hier ist die Kommandantenluke allerdings offen darstellbar und es gibt eine ganz ordentliche Halbfigur, die man einbauen kann. Man sollte natürlich auch nicht vergessen, die Aufnahme für die Kanone einzubauen. Hier werden wie immer die Muffen verbaut, damit das Rohr ein wenig beweglich bleibt. Die meiste Bauzeit wird man (neben dem Rollenwerk) sicherlich für die Komplettierung des Turmes verwenden müssen. Hier gibt es vieles anzubauen und möglichst korrekt auszurichten. Tamiya liefert keinerlei Beladung mit. Dafür kann (und sollte) man auf Sätze von Red Zebra oder Blackdog zurückgreifen.
Dem Bausatz liegt ein kleiner Decalbogen für zwei eher unspektakuläre Bemalungsvarianten bei:
Von Echelon gibt es einen Satz, der etwas individuellere Markierungen anbietet.
Fazit: Auch dieser Bausatz ist Tamiya wieder gut gelungen. Ich finde es immer wieder faszinierend zu sehen, wie Tamiya komplexe Baugruppen zu wenigen Teilen zusammenfasst und trotzdem den Effekt der Komplexität erhält. Wer sich für moderne Panzer interessiert und nicht unbedingt einen 500 Teile Bausatz für das eigene Wohlbefinden benötigt, ist hier gut aufgehoben.
Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2020)