AMX-13/75 mit SS-11 Panzerabwehrlenkrakete

Takom 2038 - 1/35

Vorbild: 1946 wurde von der "Direction des Etudes et Fabrications d'Armement" (DEFA) ein Entwicklungsauftrag an das "Atelier de Construction d'lssy-les-Moulineaux" (AMX) vergeben. Aus diesem Auftrag entstand 1948 der Prototyp eines Panzerjägers bzw. Spähpanzers. Unter der Bezeichnung AMX-13 Modell 51 wurde der Panzerwagen in das französische Heer eingeführt. Eigentlich stellte der AMX-13 ein Provisorium dar, das nach wenigen Jahren durch bessere oder ausländische Modelle ersetzt werden sollte; in über 50 Jahren kam der AMX-13 jedoch in zahlreichen Ländern der Welt zum Einsatz. Der Export selbst erfolgte in 17 Länder. Bis 1985 liefen 7615 Stück vom Band, die in ungefähr 30 Staaten noch bis in die 1990er-Jahre benutzt wurden.

Der Panzer wurde bis Mitte der 1960er-Jahre in Roanne von AMX hergestellt, dann bei Creusot-Loire in der Nähe von Chalon-sur-Saône. Die Turmkonstruktion des AMX-13 ist außergewöhnlich - es wurde ein Wiegeturm verwendet (Oszillationslafette). Das Geschütz ist fest mit der Turmkonstruktion verbunden; die Höheneinstellung des Geschützes wird über die vertikale Bewegung des gesamten Turms vorgenommen. Der AMX-13 war der erste Panzer der Welt mit einer derartigen Turmkonstruktion. Die Turmkonstruktion hat sich aber nicht wirklich bewährt. Der Spalt zwischen Turm und Wanne, der wegen der vertikalen Richtbewegungen des Turmes beweglich sein musste, wurde mit einer Art Plane abgedeckt. Außerdem konnte dieser Spalt schlecht gegen Wasser, ABC-Kampfmittel, Projektile und Splitter geschützt werden.

Das Geschütz wurde aus zwei Trommelmagazinen mit je sechs Schuss automatisch nachgeladen, wodurch der Ladeschütze wegfiel. Weitere 24 Schuss waren separat gelagert. In der nur 4,9 Meter langen Wanne befand sich der Motor vorne rechts, der Fahrer links daneben. Der Kommandant saß unter einer Panzerkuppel im Turm, neben ihm der Richtschütze auf der rechten Seite. Die Arbeitsplätze der Besatzungsmitglieder waren für 1,65 Meter Körpergröße konstruiert. Zudem war der Panzer mit einer Bodenfreiheit von nur 37 cm sehr durch Minen gefährdet. Der Panzer war wegen seines Gewichts von nur 15 Tonnen und seiner geringen Breite von 2,3 Metern auch luftverladbar und kam somit auch für die Luftlandetruppe in Frage.

In den französischen Streitkräften wurde das Fahrzeug als Jagdpanzer in den beiden Panzerjägerkompanien der mechanisierten Bataillone (Chasseurs à pied und Chasseurs à cheval) eingesetzt. Der AMX-13 wurde zum ersten Mal 1956 während der Suezkrise eingesetzt. Er kämpfte im Sechstagekrieg 1967 auf israelischer Seite gegen ägyptische T-55 und T-54. Hierbei erwies sich seine 75-mm-Kanone als unzureichend. Aus diesen Gründen wurde er in den 1970er- und 1980er-Jahren von den meisten Nutzerstaaten auf größere Geschütze umgerüstet.

Allgemeine Eigenschaften:

Bausatz: Der anspruchsvolle Bausatz besteht aus über 450 Bauteile, verteilt auf 16 Spritzlinge, 9 Streifen mit Einzelkettenglieder , Wannenunterteil, Turm, Turmplane aus Weichplastik, einem Ätzteilbögen und einem kleinem Abziehbilderbogen.

Die Bauteile weisen detaillierte Oberflächen mit feinen Gravuren auf. Die Kleinteile bzw. Anbauteile sind hervorragend reproduziert. Das Chassis und das Fahrwerk sind ebenfalls sehr gut detailliert. Die Lukendeckel lassen sich geschlossen oder geöffnet darstellen. Einen detaillierten Innenraum besitzt das Fahrzeug nicht. Der AMX lässt sich wahlweise mit oder ohne den Panzerabwehrlenkraketen SS-11 bauen.

Die 18seitige Bauanleitung führt übersichtlich durch 32 Bauabschnitte.

Bemalungsvarianten: Eine Bemalungsleitung der Firma mig bezieht sich logischer Weise auch nur noch auf das Farbensortiment dieser Firma. Die Abziehbilder sind sauber und randscharf gedruckt. Darstellbar sind 5 Fahrzeuge:

Fazit: Wieder ein klasse Bausatz TAKOM für den erfahrenen Modellbauer. Hier stimmen Preis und Leistung und für den Freund französischer Militärfahrzeuge eine willkommene Bereicherung.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel und für Händler bei glow2b.

Alexander Hilbig, Berlin (Juni 2016)