Vorbild: Über das Thema der Reichsflugscheiben aus dem III. Reich möchte ich mich nicht auslassen. Gerade im Angelsächsischen Sprachraum erfreut sich dieses Thema einer gewissen Beliebtheit. So verschwimmen Fiktion und Realität sehr schnell.
Die Haunebu war eine "Entwicklung" der SS und der Name leitet sich von Hauneburg ab… Es gibt in dieser Geschichte sogar zwei Varianten So hatte die erste Version dieses mit Gravitationsantrieb versehenen Gerät Haunebu I einen Durchmesser von ca. 25 Metern. Die Variante Haunebu II war die erste Einsatzvariante und sollte mit Waffen versehen werden. Hier wurde die Flugscheibe vergrößert und sie hatte in den veröffentlichten "Unterlagen" einen Durchmesser von 26,30 Metern.
Angetrieben wurde die Flugscheibe Haunebu II von einem Thule Tachyonator. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von 6.000 km/h und es waren sogar 21.000 km/h theoretisch möglich. Bewaffnet war die Flugscheibe mit sechs 8 cm KSK(Kraftstrahlkanonen) und einer 11cm KSK. Als Besatzung waren neun Personen an Bord. Es war Platz für weitere elf Menschen an Bord. Die Flugdauer betrug 19 Minuten. Immerhin war die Scheibe allwetterfähig… Sieben Exemplare wurden gebaut…und diese waren 1944 verfügbar…
Bausatz: Squadron Models liefert hiermit schon die zweite Variation seines Haunebu II-Beitrags. Hierbei handelt es sich es sich um eine limitierte zivile Ausführung des Haunebu II. In dem stabilen Karton befinden sich auch alle Teile der militärischen Ausführung. Attraktiv wirkt das fantasievolle Cover mit dem Haunebu II vor dem Rundgebäude des Flughafen Berlin-Tempelhofs. Dieser Bausatz passt perfekt zum Maßstab 1/72. Nimmt man die 26,30 Meter als Maß, dann kommt man auf gut 32 cm.
In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt die Teile der militärischen Version. Das sind 13 graue Spritzgussrahmen mit 102 Teilen, ein klarer Spritzrahmen mit 24 Teilen, ein Decalbogen und die zwölfseitige Bau- und Bemalungsanleitung.
Zusätzlich findet man die Teile der Travel Expedition Version. Dafür gibt es eine vierseitige mehrfarbige zusätzliche Bau- und Bemalungsanleitung, einen neuen Decalbogen, neun klare Vacukanzeln und 33 sauber gegossene Resinteile.
Durch diese zusätzlichen Teile kann man eine sehr zivile Haunebu II herstellen. Diese gab es ebenso wenig wie die militärische Variante. Innen kann man an der Ausrüstung der Kommandozentrale nichts ändern. Von Außen ist eh nichts zu sehen. Die Sitze sehen jedenfalls nach 1/72 aus und über Ergonomie müssen wir nicht philosophieren… Wer will, der kann das ja ändern und seiner Phantasie freien Lauf lassen.
Dafür kann man zwischen einigen Optionen im Äußeren wählen. Dann kommen auch die klaren Vacuteile zum Einsatz.
Der Unterschied zur militärischen Version wird auch beim Fahrwerk deutlich. Hier hat man richtige Räder mit gut gemachtem Profil. Die Spritzgussteile sind voll auf der Höhe der Zeit. Trotzdem ist dieser Bausatz für einen leichten Zusammenbau optimiert. Ob man diese großen Nieten auf dem Äußeren mag oder nicht, das ist schließlich Geschmacksache…
Das Highlight ist die sehr fantasivolle Bemalungsvariante. Die hat sogar den Vorteil, dass man sich die Hoheitszeichen erspart hat. So findet man den Spruch "Schnell wie ein Gedanke!"…
Die Farbhinweise beziehen sich auf das Farbsystem von Vallejo. Beide Decalbögen sind tadellos gedruckt.
Fazit: Squadron liefert den detailliertesten und vielseitigsten Beitrag zum fantasivollen Thema Haunebu II. Dieser Bausatz hält sich an die Vorgaben und so passt der Maßstab 1/72 sehr gut. Mit einem Blitzbus von RODEN kann man schnell ein kleines Diorama gestalten. Sicherlich ist dieses auch der teuerste Beitrag zum Thema Haunebu II aber auf jeden Fall sehr zu empfehlen!
In Deutschland werden Bausätze von Squadron Models via ACADEMY Europe (zu erreichen über academy-europe.de/) vertrieben.
Volker Helms, Godern (Mai 2018)