Vorbild: Nachdem im sog. Winterkrieg 1939/40 Finnland der mächtigen Sowjetunion unterlag und einen Gebietsverlust hinnehmen musste, entschied sich die Finnische Luftwaffe für einen neuen Jäger. Da aber auf dem Markt keine modernen Waffen erhältlich waren, musste man zur Eigenkonstruktion greifen.
Die Konstruktion entstand aus Sperrholz und der Rumpf war aus Metall. Als Motor kam ein in Schweden gefertigter Pratt & Whitney R-1830 zum Einsatz. Der Erstflug war am 23. Dezember 1941. Die Test waren enttäuschend, denn alle drei Prototypen gingen verloren. Ab 1942 begann trotzdem die Serienproduktion. Die Dringlichkeit war jedoch gesunken, den Deutschland hatten den Finnen inzwischen Messerschmitt Bf 109 geliefert.
47 Exemplare der Myrsky II wurden gebaut. Hinzu kommen noch drei Vorserienmaschinen Myrsky I. Erstere erhielten die Seriennummern MY-5 bis MY-51 bei der Luftwaffe Finnlands. Der Einsatz war nicht besonders spektakulär. Abschüsse wurden keine mit der Myrsky II erzielt. Am 9. Mai 1947 stürzte die MY-28 ab. Danach wurden alle Maschinen außer Dienst gestellt, denn sie hatten sich als zu empfindlich für die finnischen Witterungsverhältnisse erwiesen.
Bausatz: Auch AZmodels aus Tschechien hatte dieses finnische Jagdflugzeug auf seiner Neuheitenliste. Es wurde gestrichen nachdem sich die MPM Gruppe dem Thema angenommen hatte. Das Vorbild ist ein wenig exotisch und so verwundert dieser Schritt schon ein wenig. Herausgekommen ist ein typische special hobby Shortrun-Bausatz mit Resin- und Fotoätzteilen.
Die Qualität der Spritzgussteile ist recht ordentlich. Alle Gravuren sind recht fein und daher sollte sehr sparsam mit Farbe umgegangen werden. Die Kanzel besteht aus klarem Spritzgussmaterial. Die Resinteile beinhalten den Motor samt Halterung, die Hauptfahrwerksräder (leider nicht abgeflacht) sowie einige Kleinteile und die Auspuffrohre. Der Fotoätzteilbogen entstammt der Schmiede von eduard. Leider sind die Sitzgurt und das Instrumentenbrett nicht farbig bedruckt. Die Teile sind insbesondere für das Cockpit gedacht. Ein Fotofilm ergänzt das Instrumentenbrett. Zuvor muss er von hinten weiß bemalt werden.
Die Cockpitsektion wird komplett in den Rumpf eingesetzt. Der Zusammenbau ist aber durch die Kombination mit Fotoätzteilen nichts für schwache Nerven. Schade eigentlich, dass die Kanzel nur einteilig ist und somit geschlossen bleibt.
Die Aufnahme des Resinmotors muss noch ein wenig passend geschliffen werden. Angesichts des dabei anfallenden ungesunden Feinstaubs eine undankbare Aufgabe. Immerhin gibt es in der Bauanleitung die erforderlichen Maße dafür. Im Bereich der Motorverkleidung werden noch kleinste Resinteile verbaut.
Es gibt übrigens zwei verschiedene Farbangaben. Die erste Tabelle findet man in der eigentlichen Bauanleitung und die zweite Reihe Codes bezieht sich auf den Außenanstrich. Das ist ein wenig verwirrend. Alle Farbangaben sind für das Gunze Sangyo System.
Die Decals sind versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Alle finnischen Hoheitszeichen sind gesetzeskonform vorhanden.
Bemalung Die Decals sind auf hellblauem Trägerpapier versatzfrei gedruckt.
Fazit:Gewiss kein Bausatz für Anfänger. Wer aber ein exotisches Jagdflugzeug bauen möchte, der wird hier fündig!
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Volker Helms, Godern (Januar 2009)