Supermarine Spitfire Mk.XII

Special Hobby SH48107 - 1/48

Vorbild: Die Spitfire Mk. XII stellte die erste Variante mit Rolls-Royce Griffon-Motor dar und basierte auf der Mk. V und der MK IX bzw. Mk. VII. Deswegen besaß sie teilweise den starren Hecksporn der Mk. IX und teilweise den einziehbaren der Mk. VIII, jedoch immer kombiniert mit dem breiten Seitenleitwerk der Mk. VIII. Für das neue Antriebsaggregat mit einstufigem Lader musste der Vorderrumpf neu gestaltet werden, er wurde länger und über den Auspuffstutzen boten Auswölbungen mehr Platz für die breiteren Zylinderblöcke. Die Maschinen erhielten außerdem clipped Wings, die zwar bei den Piloten nicht unbedingt beliebt waren, den Maschinen aber in niedrigen Höhen größere Rollfähigkeit verleihen sollten. Denn die primäre Aufgabe der Mk. XII war die Abwehr von deutschen Tieffliegerangriffen besonders durch FW 190.

Die Bewaffnung bestand aus zwei Hispano-Kanonen und vier Browning-Maschinengewehren in den Flügeln. Der Propeller lief beim Griffon-Motor im Gegensatz zum Merlin entgegen des Uhrzeigersinns (vom Piloten aus gesehen), was beim Start zu deutlichem Ziehen nach links führte und von den Piloten einiges Umdenken erforderte. Da es sich bei der Mk. XII um eine Übergangsversion zur Mk. XIV handelte, beschränkte sich die produzierte Stückzahl auf 100 Maschinen, die nur in Großbritannien und nur bei zwei Squadrons der Home Defense eingesetzt wurden. (Danke an Peter Fritz für die Korrektur!)

Bausatz: Die Spitfire scheint derzeit extrem angesagt zu sein. Neben Airfix und jetzt Eduard bringt auch Special Hobby seit einiger Zeit diverse Spitfire- und Seafirevariantern heraus. Dies ist die erste wirkliche Dopplung mit Airfix, deren Spitfire XII bereits 2011 erschien.

Special Hobbys Spitfires stammen nicht aus Resinformen, sondern aus gefrästen Aluformen. Dies schlägt sich in der sehr guten Oberflächendetailierung wieder. Auch die Passgenauigkeit ist recht gut. Im cockpit ist die Spitfire XII von Special Hobby besser detailliert. Auch die Kanzel ist deutlich dünner und durchsichtiger. Da die Einstiegsklappe ohnehin bereits separat beiliegt, bietet sich also eine offene Darstellung an.

Da ich bei der Bf 109F von Zvezda entsprechende Hinweise erhalten habe, sei erwähnt, dass Special Hobby die Varianten des Rumpfes nicht durch komplett neue Formen, sondern durch Forminlays gestaltet hat. Dies führt dazu, dass einige Panele leicht(!) erhaben sind. Ich persönlich finde dies sogar gut, da man so bereits eine gewisse Struktur in der Oberfläche hat und nicht alles Ar...glatt ist. Manch anderen mag dies stören.



Ich habe bereits mit dem Bau der in Bälde vorgestellten Seafire Mk. XV begonnen und kann die gute Passform des SH Bausatzes daher bestätigen. Allerdings sollte man nicht den Tamiya-Maßstab anlegen, sondern eher Revell oder Italeri. Sinkstellen sind so gut wie garnicht vorhanden, dies war bei der Spitfire Vc noch etwas schlechter.

Special Hobby legt Abziehbilder für die Darstellung von 4 Einsatzmaschinen bei. Die Decals wurden bei Aviprint hergestellt und sind versatzfrei gedruckt.

Bemalungsvarianten:



Fazit: Wie eingangs bereits ausgeführt, scheint das Thema Spitfire derzeit sehr beliebt zu sein. Sicher hätten sich viele eher eine neue Spitfire Mk.XIV gewünscht, aber dies Mk. XII ist wirklich gut gemacht und wem der Bausatz von Airfix etwas zu einfach ist, der kann hier auf eine besser detaillierte aber auch etwas schwieriger zu bauende Alternative zurückgreifen.

Der Bausatz wird von Glow2B nach Deutschland importiert und sollte daher im guten Fachhandel erhältlich sein.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Februar 2013)

Literatur:

Humphreys, R.
Supermarine Spitfire
Part 2: Griffon-Powered
A comprehensive Guide for the Modeller
SAM Publications