Saab JA-37 Viggen "Fighter Version"

special hobby SH 72384 - Spritzguss 1/72

Vorbild: Das recht ungewöhnliche und in mehreren Rollen eingesetzte Flugzeug Saab 37 entstand um das leistungsfähige Strahltriebwerk Volvo RM8. Dieses war ein Lizenzbau des Pratt & Whitney JT8D mit Nachbrenner. Dieses ungewöhnliche Doppeldeltaflugzeug besaß hervorragende Kurzstart- und -landeeigenschaften. Der erste von sieben Prototypen flog am 08. Februar 1967.



Die Luftwaffe Schwedens stellte als erste Varianten den Abfangjäger AJ-37 und den Doppelsitzer SK-37 in Dienst. Dann folgten der Aufklärer SF-37 und die Schiffsbekämpfungsvariante SH-37. Zehn Jahre nachdem die ersten Varianten in den Dienst gingen, folgte nun die zweite Viggen-Generation. Die JA-37 war ein Kampfflugzeug mit deutlich verbesserter Ausrüstung und einem stärkeren Triebwerk. Letzteres erforderte einen etwas verlängerten Rumpf. Früher gebaute Exemplare wurden teilweise nachgerüstet.

40 Jahre nach dem Erstflug gingen 2007 die letzten Viggen außer Dienst. Exportiert wurde dieses bemerkenswerte Flugzeug nicht obwohl dafür ein Markt vorhanden gewesen wäre. 50 Viggen hatten einen Unfall und dabei wurden 20 Piloten getötet. 32 konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Zwei Piloten kamen am Boden aus ihrer brennenden Saab heraus.

Bausatz: In diesem Jahr haben special hobby und Tarangus in 1/72 diverse Saab Viggen auf dem Markt gebracht. So folgte auch special hobby mit der zweiten Generation. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt acht(!) graue Spritzlinge mit 147 Teilen, einem klaren Spritzling mit 20 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Die Abspritzung der Teile ist tadellos. Es gibt sehr feine versenkte Strukturen und Details. Ein paar Teile sind für andere Versionen und wandern in die Restkiste. Der Aufbau ist recht komplex und mit Sicherheit ist es keine Bausatz für Einsteiger. So beginnt man hier mit dem Schleudersitz. Dieser entsteht aus vier Teilen. Sitzgurte oder einen Auslösehebel gibt es hier nicht.

Nicht weniger als drei verschiedene Cockpitwannen liegen im Bausatz. Zwei sind für die Restekiste. Es gibt erhabene Strukturen bei den Instrumenten und Schaltern. Ein Decal gibt es für das Instrumentenbrett. Das Cockpit wird von unten in das vordere Rumpfoberteil eingeklebt. Bevor dieses mit der unteren Hälfte verbunden wird werden die sehr tiefen Lufteinläufe eingebaut. Interessante ist die Umsetzung des Triebwerkes im Heck. Hier gibt es auch Optionen.

Der Aufbau der Tragfläche sorgt für scharfe Hinterkanten und auch die Vorderkante ist ohne Naht. Vor dem Anfügen der Rumpfspitze soll laut special hobby kein Gegengewicht eingefügt werden. Die äußeren Lufteinläufe werden aus jeweils einem Stück aufgeklebt. Das Ankleben der vielen Kleinstteile an Rumpf und Flächen ist schon eine Fleißarbeit. Die Bauanleitung zeigt recht genau wohin jedes Teil gehört.

Das Fahrwerk samt Schächte hat special hobby sehr gut detailliert. Hier hat man versucht mit recht wenig Teilen auszukommen. Aus die Klappen haben von innen vorbildgerechte Details.

Die Klarsichteile sind sehr dünn und schön durchsichtig. Alternativ kann die Haube geöffnet oder geschlossen angeklebt werden.



Der Decalbogen ist tadellos bei Cartograf gedruckt und enthält auch eine Menge Wartungshinweise. Die Farbangaben sind für die GUNZE-Farbsysteme.





Bemalungsvarianten:

Fazit: Diese Saab JA-37 Viggen in 1/72 von special hobby ist mit Sicherheit kein Anfängerbausatz aber trotzdem sehr zu empfehlen. Wer beim Bau bessere Details herstellen möchte, der kann nach Belieben auf hauseigene Zubehörteile zurückgreifen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur (Auswahl):

Swedisch Viggens - The Saab AJ/JA/SF/SH and SK37 Viggen in Flugvapnet Service
ADP 015
Jan Jörgensen
AirDoc 2008
ISBN 978-3-935687-15-7.

Volker Helms, Godern(Dezember 2019)