Piaggio P.108B "Quadrimotore"

special hobby SH 72406 - Spritzguss mit Resinteilen 1/72

Vorbild: Der italienische viermotorige Bomber Piaggio P.108 hatte am 24. November 1939 seinen Erstflug. Es entstanden vier Varianten. Die Bomberversion wurde bis zum August 1943 in 24 Exemplaren an die italienischen Luftwaffe übergeben. Im Mai 1941 gingen die ersten P. 108 in Dienst. Bruno Mussolini(Sohn von Benito Mussolini) verunglückte mit einer der ersten Exemplare im August 1941.



Ab Juni 1942 erfolgten die ersten Kampfeinsätze. So wurden u.a. Angriffe auf Gibraltar unternommen. Danach gingen viele P. 108 bei der Abwehr der alliierten Landung in Nordafrika verloren. Nach dem Seitenwechsel beschlagnahmte die deutsche Luftwaffe die verbliebenen Exemplare. Sie wurden aber nur zur Ersatzteilgewinnung für die Transportversion benutzt.



Bausatz: 2004 erschien erstmals eine Piaggio P.108 aus dem Hause special hobby unter dem Label Flying Mashine in 1/72. Danach gab es noch diverse Auflagen in verschiedenen Versionen. Nun gibt es eine Neuauflage mit neuen Spritzguss- und Resinteilen. In der attraktiven Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt fünf graue Spritzlinge mit 115 Spritzgussteilen, ein Rahmen mit 13 Klarsichtteilen, 48 Resinteile, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.



Vier Spritzgussrahmen sind schon aus der Erstauflage bekannt. Es wurde ein kleinerer Rahmen mit den Fahrwerksbeinen, Hauptfahrwerksrädern und vor allem Teilen für das Cockpit hinzugefügt. Diese Teile beseitigen die Hauptschwächen des bisherigen Bausatzes. Man wünscht sich diesen Rahmen als separates Update für die ganzen bisherigen Bausätze. Hier schlummert der eine oder andere sicherlich noch ungebaut in so manchem Regal. Daher wandern in der Folge einige Teile in die Restekiste. Ansonsten findet man noch schöne feine versenkte äußere Strukturen.



Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit und hier kommen die neugestalteten Sitze für Pilot und Co-Pilot zum Einsatz. Allerdings vermisst man hier ein paar Sitzgurte. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Weiter hinten im Rumpf gibt es Innen keine weitere Details. Damit kann die Einstiegstür im Heck zu bleiben. Immerhin gibt es zur Verbesserung der Stabilität einen Holm für die Tragfläche. Diese muss ansonsten, wie übrigens das Höhenleitwerk auch, stumpf an den Rumpf angeklebt werden. Die fernbedienten Abwehrstände in den inneren Motorgondeln werden aus zwei Resinteilen dargestellt.



Die vier Sternmotore hat man nur als Relief auf einer runden Platte dargestellt. Mit Hilfe einer ordentlichen Bemalung sollte das reichen. Allerdings ist beim Zusammenbau der Drei-Blatt-Luftschrauben eine kleine Fummelei angesagt. Hier müssen erstmal die Befestigungen in der Resinachse aufgebohrt werden. Sehr gelungen sind die flammendämpfenden Auspuffrohre die denen der Beaufighter nicht unähnlich sind. Diese liegen aus Resin toll gegossen bei.



Für die Rumpfspitze gibt es ein alternatives Klarsichtteil. Die unverglaste Nase für die A-Variante liegt auch noch im Bausatz. Man hat bei special hobby die Teile für das Hauptfahrwerk neu entwickelt. Diese sehen deutlich feiner aus. Allerdings wirken für mich die um Meilen besseren Hauptfahrwerksräder etwas zu platt. Die Klarsichtteile sind auch wirklich klar.



Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und die kleinen Schriftzüge sind auch lesbar. Die Farbangaben beziehen sich auf die GUNZE Systeme.

Bemalungsvarianten:

Fazit:

Erhältlich sind die Bausätze von special hobby im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur:

Piaggio P.108 - ALI D'ITALIA 15, Giancarlo Garello, La Bancerella Aeronautica, Turin 2000.

Volker Helms, Godern(Februar 2021)