Vorbild: Die bewaffneten zweisitzigen Doppeldecker der Ungarischen Llloyd-Flugzeugfabrik in Budapest stellten neben denen von Hansa-Brandenburg und Aviatik das wichtigste Luftaufklärungsmittel der k.u.k. Fliegerkräfte. Das besondere der Mitte 1916 entwickelten C.V. Serie waren die sperrholz-beplankten Tragflächen. Da diese bei Beschädigungen einen großen Reparaturaufwand erforderten kamen die Maschinen in weniger gefährdeten Gegenden zum Einsatz. Eine Motorenverteilung zugunsten der konkurrierenden Aviatik C.I und andere Zulieferschwierigkeiten verschoben die Auslieferung bis zum Juli 1917 als die ersten 46 Serienmaschinen die Truppe erreichten.
Als erste erhielt die Flik 13D an der rumänischen Front den Typ, der danach auch an der Isonzofront auftauchte. Beim Einsatz im Hochgebirge an der Italienfront traten Stabilitärsprobleme auf. An dieser Front flogen die Lloyd vorrangig im Kurier- und Ausbildungsbetrieb. Insgesamt wurden 12 Flik mit der Lloyd C.V. ausgerüstet. Nicht jede Maschine verfügte über das zweite MG auf der Tragfläche. Die polnischen Fliegerkräfte nutzten sie nach 1918 in ihrem Kampf gegen Sowjetrussland in der Ukraine.
Bausatz: Aus insgesamt 30 Kunststoff- und 6 Resinteilen sowie einer Ätzteileplatine lässt sich ein interessanter Doppeldecker des ersten Weltkrieges bauen. Aber wer zu diesem multimedialen Bausatz greift sollte schon etwas Erfahrung beim Bau von filigranen Oldtimern haben.
Das detaillierte Cockpit wird aufgrund der zahlreichen Einzelteile ein Hingucker. Der rudimentäre Motor ist Geschmackssache. Aber letztendlich sieht man ja wirklich nur ein Stück vom Motorblock und die Zylinderreihe. Bei der Verspannung ist die übersichtliche Bauanleitung sehr hilfreich. Die beiliegenden Spannschlösser geben dem Ganzen noch den letzten Schliff.
Bemalung Die vier Wahlmöglichkeiten unterscheiden sich nur durch die Seriennummer und die Ausrüstung mit einem Tragflächentank oder -MG. Einzig die 46.01 hebt sich durch ihre Einsatzgeschichte ab. Die Besatzung Feldwebelpilot A. Wiltsch und Beobachter Oberleutnant R. Schmidt besiegten am 4. Oktober 1917 mit ihr einen russischen Gegner.
Fazit: Insgesamt ein sehr guter Bausatz.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Dr. Jürgen Willisch, Potsdam