Vorbild: Ausgangspunkt der IAR-81 aber war der polnische Hochdecker PZL 24, der teilweise in den staatlichen rumänischen Flugzeugwerken IAR (Industria Aeronautica Romana) in Lizenz gefertigt wurde. Von diesem Muster ausgehend, welches inzwischen als völlig überholt betrachtet wurde, begann IAR in Eigenregie mit der Überarbeitung. Die Hochdeckertragflächen ersetzten gestreckte Tiefdeckertragflächen in Ganzmetallbauweise. Das betraf auch die vordere Rumpfkonstruktion, in der ein Vierzehnzylinder Doppelsternmotor vom Typ 14K-IIc32 eingebaut wurde. Der Pilot saß nun in einem geschlossenen Cockpit mit einer blasenförmigen Schiebehaube. Weitere Neuerungen waren das einziehbare Fahrwerk und funktionelle Landeklappen. Auch die Querruder wurden den neuen Flügeln angepasst. Der Sporn der PZL 24 blieb erhalten. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges konnte es das kaum beachtete rumänische Jagdflugzeug IAR-81C, als Heimatverteidiger mit der britischen Hawker Hurricane, der französichen Morane MS 406 und sogar mit der Messerschmitt Bf 109 aufnehmen. Die Bewaffnung bestand aus 2X7.92 FN Browning MG plus zwei MG 151/20 Mauser Kanonen. Außerdem waren Zusatztanks und eine geringe Ladung von Bomben unter den Flächen vorgesehen.
Bausatz: Es ist Short-Run Qualität der besten Art, bis auf die Ausnahme, dass die Teile der Zelle, Rumpf/Tragflächen eine sehr rauhe Oberfläche haben. Aber mit sehr feinem Schleifpapier dürfte das Manko zu beseitigen sein. Schwieriger könnte es werden, die bei dem Flugzeug schräg auf der rechten Seite des vorderen Cockpits und durch die Windschutzscheibe führende Antenne, zu montieren. Das Klarsichtmaterial ist dünn und sauber abgespritzt, aber sehr spröde. Eine Bohrung durch die Scheibe ist daher kaum möglich. Am besten ist wohl zu erwägen, die gesamte Windschutzscheibe mit Tamiya-Band abzukleben und danach mit einer feinen Rundfeile am rechten Rahmen eine passende Aussparung zu schaffen.
Die insgesamt 240(!) Teile umfassen so zusagend noch zwei Modelle extra. Da ist einmal der Super gemachte Doppelsternmotor, der auf alle Fälle nicht im Rumpf verschwinden sollte. Zum anderen kann man beim Cockpit nur sagen: "Einsteigen und losfliegen". Das "Revi" Visier, eine Augenweide. Man möge mir nachsehen, dass ich die winzigen runden Reflexscheiben nicht aus der kleinen Tüte genommen habe.
Alle Querruder und Landeklappen gibt es separat mit den passenden Steuerstangen und Trimmausgleichsgewichten. Das Fahrwerk ist ebenfalls nicht zu beanstanden. Aber kompliziert zu erstellen. Für die Motorhaube sind die Kühlerlamellen einzeln aus Messing vorgesehen. Auf dieser Platine befindet sich auch das mehrteilige Gurtzeug für den Pilotensitz. Die großen Abgasrohre sind aus Kunstharz (Resin) gefertigt. Die Flügelbewaffnung besteht aus zwei 7,92 Browning MG und den zwei Mauser Kanonen.
Bemalung: Die Anleitung ist in Heftform, übersichtlich, sehr präzise und in Farbe gedruckt. Es lässt sich eine von vier Maschinen bauen. Zu jedem Markierungsvorschlag bietet Special Hobby noch eine kleine Geschichte an. Alle sollten, nimmt man es historisch genau, oberseitig in einem dunklen Olivton, und unterseitig in Hellblau lackiert werden. Eventuelle Flecken an der Tarnung sind aber nicht belegt. Es könnten auch Abnutzungsspuren durch die Wetterverhältnisse sein. Auf alle Fälle ist jede Maschine allein schon durch die gelben Markierungen, das St. Michaels Kreuz und den Staffelmarkierungen(?) am Rumpf ein Hingucker. Eine Ausnahme macht die IAR mit den Nachkriegskokarden. Diese flog immerhin noch bis 1947.
Fazit: Also her mit dem tollen Bausatz und "Viva Rumania".
Zu beziehen ist das Modell im gutsortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Jürgen Bauer, Berlin (Juli 2017)