Vorbild: In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstand unter dem Eindruck der MiG-15 die Folland Gnat als wendiges leichtes Jagdflugzeug. Bei der RAF in Großbritannien kam die Gnat allerdings als Trainer zum Einsatz und sie wurde von mehreren Kunstflugstaffeln geflogen. Sie ging bei der RAF 1962 in Dienst und wurde 1979 durch die BAe Hawk ersetzt.
Die Folland Fo 141 Gnat flog erstmals am 18. Juli 1955. Der Einsitzer F. 1 wurde in 13 Exemplaren nach Finnland verkauft und waren dort bis 1974 im Einsatz. Jugoslawien erhielt zwei Exemplare.
Indien war allerdings der Hauptnutzer der Gnat. Dort wurde das Flugzeug als HAL Gnat und in verbesserter Form als HAL Ajeet in Lizenz gebaut. Insgesamt baute Folland 50 Einsitzer. Weiterhin entstanden bei Hawker Siddeley 105 Doppelsitzer T.1.
Bausatz: Nachdem die doppelsitzige Gnat T. 1 in 1/72 von Airfix erschien, gab es nur die Resinbausätze des Einsitzers in zeitgemäßer Form nur von ProResin. Nun schuf man in Tschechien bei special hobby einen zeitgemäßen Bausatz. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt drei graue Spritzlinge mit 101 Teilen, ein klarer Spritzgussrahmen mit vier Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung.
Ein paar Teile sind für andere Varianten gedacht und wandern in die Restekiste. Die versenkten Strukturen sind recht deutlich und tief. Dafür hat man die Trennlinien sehr clever gewählt. Mit etwas Geschick und Glück fällt keine Spachtelorgie an. Das Cockpit ist sehr ordentlich detailliert. Decals gibt es für die Instrumente. Nur das Gurtzeug sollte man am Sitz ergänzen.
Tragflächen und Ruder haben scharfe Hinterkanten. Im Rumpfbug soll man 1Gramm als Gegengewicht einbauen. Mehr ist vielleicht sicherer… Das Bugfahrwerk hat einen separaten Schacht und auch beim Hauptfahrwerk sind diese schön mit Details versehen. Raketen und andere Außenlasten gibt es für die Tragflächenunterseite. Die einteilige Kanzel kann in geöffneter oder geschlossener Position angeklebt werden.
Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier bei AVIPRINT gedruckt. Er enthält natürlich auch diverse Wartungshinweise. Die Farbangaben sind für die Systeme von GUNZE. Als Zubehör gibt es derzeit nur von MONTEX schwarze Masken für die Klarischteile und die Räder.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Ein gut gemachter anspruchsvoller Bausatz der Folland Gnat F.1 in 1/72. Er ist dem erfahrenen Modellbauer zu empfehlen. Weitere Versionen werden folgen!
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fach- bzw. Internethandel oder für Händler bei Glow2b.
Literatur:
 | Folland/Hawker Siddeley GNAT - Including Hindustan Aeronatics Ltd AJEET, Alan W. Hall, Warpaint Books. |
Volker Helms, Godern(Oktober 2015)