Vorbild: Die D.XXI kam aus einem Werk mit weltweit gutem Ruf und wurde ursprünglich für die niederländisch-ostindische Heeresluftwaffe (KNIL-MIL) konzipiert. Jedoch zeigten auch die niederländische Luftwaffe, Dänemark und Finnland Interesse an dem neuen Jagdflugzeug. Das war für Fokker vorteilhaft, da sich die Pläne der ursprünglichen Abnehmer geändert hatten.
Der Entwurf erfüllte die an ihn gestellten Erwartungen: Er war klein, zäh und wendig, hatte gute Flugeigenschaften und eine für die damalige Zeit schwere Bewaffnung. Die Flügel bestanden aus Holz mit einer Bakelit/Sperrholz-Beplankung, das Rumpfgerüst aus geschweißten Stahlrohren mit Metallbeplankung bis zum Cockpit und bespanntem hinteren Rumpf und Heck. Das Fahrgestell war starr.
Der Prototyp flog in Welschap mit einem Mercury VI-S Motor. Im Mai 1937 bestellte die Regierung 36 mit einem stärkeren Mercury Motor. Fokker plante eine weiterentwickelte D.XXI mit einziehbarem Fahrwerk und stärkeren Motoren, doch die Serie entsprach fast völlig dem Prototyp. Mit dem siebenten (Nr.217) erflog der Testpilot H. Leegstraa mit 11354 m den holländischen Höhenrekord.
Unterdessen lief die Produktion einer modifizierten Version für Finnland an, das sieben Flugzeuge und die Herstellungslizenz kaufte. Dänemark folgte mit einem Kauf von drei Flugzeugen und der Herstellungslizenz. Der Vierte im Bunde sollte die Spanische Republik sein, deren neues Werk kurz vor dem Produktionsbeginn von den Nationalisten überrannt wurde. In Finnland lieferten die staatlichen Werke 38 in den Jahren 1938-39. Sie alle nahmen sehr erfolgreich am Kampf gegen die sowjetische Invasion vom 30. November 1939 teil (Winterkrieg).
Als deutsche Truppen am 10. Mai 1940 in Holland vorrückten, waren 28 D.XXI einsatzklar. Dank ihrer Wendigkeit hielten sich die holländischen Jäger während der fünf Tage bis zur Kapitulation gut, doch letztendlich wurden sie allein durch die große Zahl an gegnerischen Flugzeugen überwältigt, und nur acht Exemplare blieben flugtüchtig. Ihren größten Sieg errangen die D.XXI am 10. Mai, als sie von 55 Junkers Ju 52/3m, die die holländische Grenze am frühen Morgen passierten, insgesamt 37 Maschinen zerstörten.
Auch in Finnland bewährte sich der Flugzeugtyp und zahlreiche später Asse erzielten ihre ersten Luftsiege auf der Fokker. Bei der Kapitulation Finnlands am 12. März 1940 waren noch 29 D.XXI im Flugzeugbestand. Wegen der schwierigen Beschaffung moderner Hochleistungsjäger, beschloss Finnland weitere 50 Fokker D.XXI zu produzieren. Die finnische Luftwaffe verfügte daher über ein stärkeres Kontingent, als der Kampf gegen die UdSSR im Juni 1941 wieder aufflammte. Einige D.XXI wurden im August jenes Jahres von der vergleichsweise erfolglosen IVL Myrsky abgelöst, doch eine kleine Zahl Fokker-Jäger hielt sich noch bis 1948 im Dienst.
Im Winter flogen die meisten finnischen D.XXI mit "Schneeschuhen" am Fahrgestell. Ein Exemplar mit Twin Wasp-Antrieb wurde auf ein Einziehfahrwerk umgestellt, aber die Flugleistungen verbesserten sich dadurch nur so wenig, dass eine entsprechende Umrüstung der übrigen Maschinen nicht in Frage kam.
Bausatz: Wenn man den Karton das erste Mal sieht, denkt man nicht unbedingt an einen Special Hobby Bausatz. Blau und weiß und irgendwie altbacken, andererseits aber auch recht vertraut, wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte. Volker meinte dann, es sähe wie die alte Smer Verpackung aus, was wohl die gemischten Gefühle verursachte. Immerhin ist Smer nicht gerade für Top-Modelle bekannt.
Nun denn, lieber mal die Schachtel öffnen, bevor man(n) sich gar nicht mehr heran wagt. Drinnen findet man das gewohnte Special Hobby Bild: sehr gut abgespritzte Plastikteile, Resin, Ätzteile, Decals. Alles wirkt sehr gut, allerdings ist der Bau manchmal etwas schwieriger, als es die Teile vermuten lassen ... aber das bleibt abzuwarten.
Bemalungen: Die Abziehbilder sind bei Aviprint gedruckt … zum Glück ist hier nicht viel zu verdrucken. Die Hakaristi liegen in getrennter Form bei, was die Verkaufbarkeit in einigen Staaten (wie Deutschland) verbessern dürfte. Insgesamt vier Varianten stehen zur Auswahl, darunter zwei mit bekannten Piloten.
Fazit: Auch wenn meine Kommentare oben etwas negativ erscheinen, dies ist ein schönes Modell, das ich jedem empfehlen kann. Absolute Anfänger sollten jedoch erst mal ein, zwei Großserienbausätze versucht haben, bevor sie sich an einen "multimedia kit" heranwagen.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Steffen Arndt, Bremen (Februar 2008)
Literatur:
Fokker D. 21 - POD LUPA 10, Przemyslaw Skukski, ACE Publication 1999, ISBN 83-86153-79-2. |