Vorbild: Die Fulmar war ein für den Einsatz von Flugzeugträgern konzipiertes zweisitziges britisches Jagdflugzeug des 2. Weltkriegs. Der Prototyp machte am 4. Januar 1940 seinen Erstflug und der Typ wurde noch im gleichen Jahr bei der Fleet Air Arm in Dienst gestellt.
Die Bewaffnung der Fulmar bestand aus acht 7,7-mm-Maschinengewehren und erwies sich im Einsatz als unzureichend. Obwohl sie zweisitzig ausgelegt war, war keine vom Funker bediente Abwehrbewaffnung vorgesehen.
Aufgrund ihres hohen Gewichts war die Fulmar sehr schwerfällig, auch wenn sie niedrige Steuerkräfte hatte und gut zu handhaben war. Das Plus war ihre sehr hohe Reichweite. Sie blieb in einigen Einheiten zum Kriegsende als Jäger, Aufklärer und Nachtjäger im Einsatz.
Bausatz: Seit den 90er Jahren gab es einen Fulmar-Bausatz aus Tschechien, der schon unter den Label Vista, Smer, Revell, Mistermodel und Airfix erschien. Seit 2009 hat special hobby einen eigenen Short-Run-Bausatz ins Rennen gebracht. Bisher hat ihn keiner übertroffen und nun ist er wieder in neuer Verpackung mit neuen Decals samt neuer mehrfarbiger Bauanleitung auf dem Markt.
Gut verpackt enthält die unpraktische Schüttbox drei hellgraue Spritzlinge mit 85 Einzelteilen, einen Rahmen mit zehn Klarsichteilen, zehn Resinteile, einen neuen größeren Fotoätzteilbogen und dünne ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckte Decals.
Die hellgrauen Spritzgussteile besitzen realistische Strukturen und auch die Kleinteile sind gratfrei. Das Cockpitinnere entsteht aus einem Mix aus Spritzguss- und Fotoätzteilen. Dabei fallen insbesondere die feinen fotogeätzten Sitzgurte auf. Die Instrumente müssen entweder selbst bemalt oder mittels Decal dargestellt werden. Alle nötigen feinen Strukturen erleichtern beides.
Sehr gut gemacht sind die sehr tiefen Fahrwerksschächte. Die Ausschussöffnungen der MGs sind durchbrochen. Diverse kleine Fotoätzteile werden noch auf der Unterseite des Modells verbaut. Für das Fahrwerk gibt es geätzte Scheren und detaillierte Räder aus Resin. Eine gute Idee sind die Positionsleuchten aus Klarsichtmaterial. Der Fanghaken liegt einzeln bei. Für die Nachtjägerversion hat special hobby auch die passenden geätzten Antennen gefertigt.
In der mehrfarbigen Bau- und Bemalungsanleitung bezieht sich special hobby auf das Farbsystem von Gunze. Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Hiermit liefert special hobby eine leicht überarbeitete Fairey Fulmar im Maßstab 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer aus und für diesen ist der Bausatz sehr empfehlenswert!
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern(Oktober 2017)