Vorbild: Als private Entwicklung entstand bei Dassault in den 1960er ein Projekt für ein modernes Kampfflugzeug für die französische Luftwaffe. Damit sollte die damals erst wenige Jahre in Dienst stehende Mirage III-Familie abgelöst werden. Mit einem Atar 9K-Strahltriebwerk entstand so die Mirage F. 1 als Schulterdecker. Den Erstflug hatte der erste Prototyp am 23. Dezember 1966.
Der Einsitzer ging als Mirage F. 1C und der Doppelsitzer als F. 1B in die Serienproduktion. Im Laufe der Dienstzeit bei der französischen Luftwaffe wurden diese Flugzeuge auch teils mehrfach modifiziert. Dassault nahm auch am "Wettbewerb" in Europa für ein Ablösemuster der Lockheed F-104G Starfighter teil. Bekanntlich gewann in den 1970er Jahre die F-16 und die ursprüngliche F-1E ging nie in Serie. Allerdings wurden in Spanien und Griechenland F. 1 eingeführt. Auch nach Südafrika sowie weiteren Ländern wurden Mirage F. 1 exportiert. In einigen Ländern mussten sie sich auch im Kampf beweisen. Selbst die griechischen F. 1CG wurden zum Abfangen türkischer Flugzeuge benutzt. Griechenland hatte 40 einsitzige F. 1CG ab 1975 im Dienst. 2003 gingen die letzten 27 Exemplare außer Dienst.
Bester Mirage F. 1-Exportkunde wurde allerdings der Irak. Hier wurden in den 1970er Jahren gute Geschäfte eingefädelt und so übernahm der Irak 113 Exemplare. Dabei waren neben Doppelsitzer vor allem die F. 1EQ-Varianten. Diese wurden intensiv im Krieg gegen Iran eingesetzt. Die letzten Spuren verlieren sich 2003 nach der Invasion in den Irak. Immerhin fliegen Mirage F. 1EQ noch im Iran.
Bausatz: Seit 2016 hat special hobby die Mirage F. 1 in diversen Modifikationen im Maßstab 1/72 herausgebracht. Da darf natürlich die wichtigste Variante F. 1EQ nicht fehlen. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt acht hellgraue Spritzlinge mit 152, ein klarer Spritzling mit 23 Teilen, neun Resinteile, ein kleiner Fotoätzteilbogen, ein Decalbogen und die umfangreiche mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Ein paar Teile wandern in die Restekiste da sie für andere Versionen bestimmt sind. Man muss sich auch sehr früh auf eine Variante festlegen. Im Rumpfbug sollte man ein Gegengewicht einplanen. Das Cockpit ist gut detailliert aber das strukturierte Instrumentenbrett soll bemalt oder mit Decals versehen werden. Abhilfe findet man aber auch bei eduard, denn hier gibt auch die Gurte für den ansonsten ordentlich detaillierten Schleudersitz.
Am Seitenleitwerk muss die Säge angesetzt werden. Es gibt aber hier noch zwei weitere Alternativteile für andere Varianten. Dafür gibt hier es scharfe Hinterkanten. Das gilt auch für die Tragfläche und das Höhenleitwerk.
Das Fahrwerk sieht recht gut aus. Weiterhin sind die Hauptfahrwerksschächte sehr gut detailliert. Inzwischen gibt es bei CMK/Quick & Easy ein Set für die Räder.
Einen guten Job hat man auch beim Triebwerk gemacht. Natürlich bietet man auch noch ein Set aus Resin für den Bereich an. Die Frage bleibt hinterher immer: Was sehe ich davon im eingebauten Zustand!? Special hobby liefert auch diverse Außenlasten mit. Die größte Anzahl auf dem Spritzling ist für andere Versionen bestimmt.
Die Cockpithaube kann man alternativ in geöffneter Stellung ankleben.
Die Decals sind sauber und ohne Versatz auf hellblauem Untergrund versatzfrei bei CATOGRAF gedruckt. Es gibt auch eine Menge Wartungshinweise. Die Farbhinweise beziehen sich auf das Farbsystem von Gunze.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Dieser Bausatz bietet tolle Varianten der Mirage F. 1E die auch im Kampfeinsatz geflogen wurden. Er ist recht komplex und sehr gut detailliert. Im Maßstab 1/72 ist dieser Kit allerdings nur für erfahrene Modellbauer zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Literatur (Auswahl):
Mirage F 1 - Check List No. 1 Vergneres, F. und Auger, Ph. DTU 2003 ISBN 2-912749-04-2. |
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Iraqi Mirages in Combat (1981-2003) - The story of the F.1EQ in Iraq Miguel Garcia Old Iraqi Army Archive 2018 ISBN 978-1717467553. |
Volker Helms, Godern(Oktober 2018)