Vorbild: Die Northrop Delta flog erstmals im Mai 1933. Sie kam 1934 als Verkehrsflugzeug und Geschäftsreiseflugzeug auf dem Markt. Im Oktober des gleichen Jahres untersagten die US-Behörden nach diversen Unfällen den kommerziellen Passagiertransport mit einmotorigen Flugzeugen. So entstanden vor dem Verbot nur drei Maschinen für den Linienflugbetrieb. Von diesen stürzte ein Exemplar ab, ein weiteres wurde durch ein Feuer zerstört und die dritte Delta ging nach Schweden.
Unter der Bezeichnung Northrop RT-1 ging ein Exemplar an die US-Küstenwache. Sie wurde aber nur als persönliches Flugzeug von H. Morgenthau jr. eingesetzt. Weitere sieben Exemplare wurden als Geschäftsreiseflugzeug fertiggestellt. Drei waren für die Spanische Republik vorgesehen. Zwei davon wurden aber von den Nationalisten erbeutet. Die dritte Delta wurde als Passagierflugzeug bei LAPE eingesetzt.
1935 wählte Kanada die Northrop Delta als Foto-Flugzeug aus. Eingesetzt wurden diese Flugzeuge bei der Royal Canadian Air Force(RCAF). Sie wurden bei Canadian Vickers in Lizenz gebaut. Zuvor wurde ein Bausatz von Northrop geliefert und diese flog dort am 16. August 1936. Weitere 19 Exemplare entstanden bis Oktober 1940 bei Canadian Vickers. Sie wurden auch teilweise mit Ski oder Schwimmern versehen. Allerdings gab es bei den Schwimmerflugzeugen Korrosionsprobleme und schon 1941 gingen sie als Instruktionsmaschinen an Schulen.
Bausatz: Bei special hobby gibt es diverse Varianten der Northrop Delta in 1/72 im Angebot. So gibt es auch eine kanadische Variante. Weiterhin hat man diese weiter modifiziert und unter der Bezeichnung Canadian Vickers Delta Mk. II RCAF herausgebracht. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt sieben graue Spritzlinge mit 125 Einzelteilen, ein klarer Spritzgussrahmen mit 13 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.
Ein paar Teile sind für die Radvariante und wandern in die Restekiste. Die Spritzgussteile besitzen feine und zum Teil versenkte Strukturen. Selbst die Kleinteile sind sehr fein abgespritzt. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Das Instrumentenbrett hat Strukturen und kann mit einem Decal versehen werden. Leider hat man auch keine Sitzgurte als Decals vorgesehen. Hier muss man in die Restekiste schauen…
Auch weiter hinten im Rumpf gibt es eine schöne Einrichtung. Allerdings bleibt die Rumpftür zu und dann ist von der Pracht wenig zu sehen. Die kleinen Rumpffenster müssen einzeln von innen eingeklebt werden.
Die Tragfläche ist ein neues Teil. Spätestens hier muss man sich für die Schwimmer oder Skivariante entscheiden. Bei der letzteren nutzt man die bekannte Tragfläche. Es gibt auch noch ein paar Abwurfwaffen samt Halterungen. Der Motor entsteht aus zwei Teilen und wird dann mit einer einteiligen Haube versehen. Die Zweiblatt-Luftschraube ist einteilig. Ein paar Antennen sorgen für ein stimmiges Modell.
Der Decalbogen sind tadellos gedruckt. Es gibt einige wenige Wartungshinweise. Bei den Farbhinweisen bezieht man sich auf das GUNZE-Farbsystem.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Ein gut gemachter Bausatz der Canadian Vickers Delta in der Schwimmer- und Skivariante im Maßstab 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen sehr zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern(Dezember 2019)